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Die Perlenzüchterin

Die Perlenzüchterin

Titel: Die Perlenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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zu einem Entschluss zu kommen. »Sie ist eine gute Freundin von dir, ja?« Er warf Sami einen Blick zu.
    »Sie gehört zur Familie, Farouz.«
    Der nickte zufrieden und wandte sich mit einer leichten Verbeugung an Sami.
    »Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie mit mir reisen würden. Allerdings wollte ich auf dem Kamel reiten, es sei denn, ich finde einen Lastwagen.«
    Sami erwiderte die förmliche kleine Geste. Sie versuchte, so diplomatisch wie möglich zu sein. »Nein, die Ehre wäre auf meiner Seite, Farouz. Ich frage mich, ob wir vielleicht um Zeit zu sparen, mit meinem Auto fahren könnten?«
    Er lehnte sich zurück. »Ah. Zeit. Ich messe die Zeit nach Monden. Sie sicherlich nach der Uhr, ja?« Er lächelte ein wenig.
    »Sagen wir, nach Sonnenuntergängen«, meinte Sami. »Einen Tag nach dem anderen.«
    »Wir werden zu einer Vereinbarung kommen. Es ist sehr weit weg, ein kleiner, trockener Ort, wo man versucht, die alten Bräuche wieder einzuführen.«
    »Und die jungen Leute?«, fragte Harlan.
    Farouz zuckte mit den Achseln und machte eine viel sagende Geste. »Es gibt ein paar junge Leute. So viele sind in Schwierigkeiten. Die Frauen wollen bessere Schulbildung für ihre Kinder, aber das ist schwer.«
    Harlan nickte. »Diese Geschichte hört man hier oft. Kein Wunder, dass die Frauen etwas auf die Beine stellen wollen. Die Kunst hat sich schon für viele Dörfer als Retter und Ernährer erwiesen!«
    »Was mich interessiert, Farouz«, meinte Sami, »ist die Fremdheit der Abbildungen. So etwas habe ich in der Aborigine-Kunst noch nie gesehen.«
    »Es sind Geschichten. Sie werden sie hören. Viele Geschichten«, fügte er hinzu. »Das Leben besteht daraus, nicht wahr?«
    »Das stimmt. Ich hoffe, ich erfahre etwas über die Geschichten, die mit Religion und Spiritualität zu tun haben. Was wir glauben. Wie diese Geschichten in den verschiedenen Kunstformen dargestellt werden. Besonders in der traditionellen, der Stammeskunst.«
    »Es gibt einen Gott. Wir sind alle wie ein Wesen. Wir werden darüber reden.« Er grinste. »Unterwegs haben wir Zeit.«
    »Sieht so aus«, meinte Harlan. »Und jetzt müssen wir uns um die Logistik kümmern. Wenn Sami mit dir da rausfährt, könnte dann jemand anders mit einem Lastwagen kommen und die wilden Kamele holen?«
    »Ich habe Freunde mit einem Besitz, den ich als Basis benutze. Sami und ich können von dort aus zum Dari-Außenposten fahren«, sagte Farouz. »Bobby. Bobby würde das tun. Einen Lastwagen mit den Kamelen fahren.«
    »Er ist ein bisschen jung, oder?«, wandte Harlan ein.
    »Er braucht eine solche Reise«, lautete Farouz’ rätselhafte Antwort. »Es ist alles entschieden. Alles wird gut.« Er lächelte. »Ich habe ein Fohlen, letzte Woche geboren. Wollt ihr es sehen?«
    »O ja«, sagte Sami erfreut. »Komm, Lizzie. Das wird dir gefallen.«
     
    Als Sami wieder ins Apartment ihrer Mutter kam, war Tim zu ihrer Überraschung noch dort. Er saß auf dem Balkon, wo der Tisch mit Tellern und Papieren übersät war.
    »Sami, Liebes, komm raus. Wir trinken gerade einen Sundowner.«
    »Wir sind vom Mittagessen hierher umgezogen.« Tim grinste sie an.
    »Das sehe ich.«
    »Hol dir ein Glas und setz dich zu uns. Wir haben dir viel zu erzählen.«
    Lily zog einen Stuhl heran.
    Sami goss sich ein Glas Wein ein und sah ihrer Mutter in die strahlenden Augen. »Also?«
    Lily deutete auf Tim. »Er hat es geschafft! Die beiden Investoren machen mit. Wir haben an einem Geschäftsplan gearbeitet und all die praktischen Fragen besprochen. Plus ein bisschen Wolkenkuckucksheim.«
    »Und was ist dabei rausgekommen?«, fragte Sami in scharfem Ton.
    Tim sah sie an. »Soll ich lieber gehen, damit Sie das mit Ihrer Mutter verhackstücken können?«
    »Da gibt es nichts zu verhackstücken«, sagte Lily entschlossen. »Und auch nichts, was nicht in deiner Gegenwart gesagt werden könnte, Tim. Sami, gib dir einen Ruck. Tim hat die Sache unter Dach und Fach gebracht, wie man so schön sagt. Die Star Two ist im Geschäft!«
    »Habt ihr dem alten David George die gute Nachricht überbracht? Ich meine, ist das Geld auf dem Konto?«
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Tim knapp. »Die Japaner sind eine Verpflichtung eingegangen, ich habe die Papiere und eine schriftliche Zusage. Ein paar Schritte stehen noch aus. Und sobald Ihre Mutter und ich uns einig sind, werden wir Dave das Angebot unterbreiten.«
    »Er wird sofort zugreifen, da bin ich mir sicher«, meinte Lily.
    Sami sagte nichts, sondern trank einen

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