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Die Perlenzüchterin

Die Perlenzüchterin

Titel: Die Perlenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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fahren wir weiter. Mami wird sich schon Sorgen um uns machen.«
    Biddy stützte sich auf Sami. »Ja, ja. Biddy macht richtig.«
     
    Biddy schlief, als Sami die Farm erreichte und das Tor öffnete. Sie ließ Rakka aus dem Auto, damit sie hinter ihnen herjagen konnte. Der Erste, den sie sah, war Tim. Er eilte ihnen entgegen, und Biddy öffnete verschlafen die Augen. »Soso, John Tyndall … holst die alte Biddy ab, was?«
    »Das ist Tim, Biddy. Tim«, korrigierte Sami sie laut und schüttelte ihm kurz die Hand. »Wir haben ein bisschen länger gebraucht, weil wir noch in der Mission vorbeigeschaut haben.«
    »Verstehe. Kommen Sie, Biddy, eine Menge Leute hier wollen Sie kennen lernen, und der Tee ist auch schon fertig.« Er hob sie aus dem Auto.
    »Okay. Ich kann gehen, weißt du«, verkündete Biddy. Sie sah sich um und nickte, als grüße sie jemanden. »Ja, mein Land hier.«
    Sie machten es ihr mit einer Tasse Tee und einigen Keksen im Schlafzimmer gemütlich und gingen dann mit ihren eigenen Bechern auf die Veranda. »Jetzt geht’s ihr erst mal gut«, sagte Sami zu Tim. »Sie haben offenbar auf uns gewartet, um mir zu helfen. Danke. Wo ist meine Mutter?«
    »Drüben bei Dave. Sie unterhalten sich über die Ernte und dies und jenes. Also, reisefertig?«
    »Biddy auf jeden Fall. Sie war großartig heute, auch wenn sie viel über unerledigte Angelegenheiten spricht und hin und wieder in die Vergangenheit zurückfällt.«
    »Sie ist sehr alt. Wirklich bemerkenswert. Ich zeige Ihnen auf der Karte, wohin wir sie bringen, Richtung One Arm Point. Übrigens, können Sie tauchen?«
    »Ich bin ein-, zweimal getaucht. Aber das hatte ich eigentlich nicht vor. Warum?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Dachte, vielleicht macht’s Ihnen Spaß.«
    »Wer kommt sonst noch mit auf die Segeltour?«
    »Ich weiß nicht genau. Alle Mann werden bei der Perlenernte gebraucht. Können Sie segeln?«
    »O Gott. Das wird ja ein Spaß.« Sie verdrehte die Augen.
    »Vertrauen Sie mir. Die
Georgiana
hat einen Motor und Hightechausrüstung, wir kommen schon zurecht. Das Segeln mit einem Logger ist ziemlich einfach. Vielleicht benutzen wir auch nur den Motor. Bis wir zurück sind und Biddy wieder einsammeln, sind Sie ein ganz passabler Matrose!«
    Sami zog eine Grimasse. »Ich dachte, ich soll bei Biddy im Lager bleiben. Kommen Sie auch ohne mich aus und sammeln mich auf dem Rückweg wieder auf? Sie bleiben doch nur ein paar Tage weg, oder?«
    »Tun Sie, was Sie für richtig halten. Ich finde schon jemanden, der mit uns fährt. Vielleicht können wir Bobby und seine Freundin überreden.«
    »Seine Freundin?«
    »Die Japanerin. Mika hilft uns ein bisschen. Sie interessiert sich sehr dafür, wie man den Muscheln die Kerne einsetzt. Vivi zeigt ihr, wie es gemacht wird.«
    »Veränderung scheint hier in der Gegend der letzte Schrei zu sein«, meinte Sami, als sie sich auf dem ordentlichen Gelände und in den renovierten Schuppen umsah. »Meine Mutter hat gesagt, alle seien sehr beschäftigt gewesen.«
    »Das Leben besteht aus Veränderungen, oder?«
    Sami nickte höflich, doch sie spürte bereits wieder diese leichte Verärgerung an ihr nagen, die praktisch jedes Mal in ihr aufstieg, wenn sie mit Tim Hudson sprach. »Klar. Na denn, ich gehe mal zu meiner Mutter. Könnten Sie kurz ein Auge auf Biddy haben?«
    »Keine Sorge.«
    Sami schlenderte davon und bemühte sich um Gelassenheit. Der Himmel wusste, wie sie es an Bord des Loggers mit Tim aushalten sollte. Es musste noch jemand mitkommen, sonst würde sie wahnsinnig werden. Unter einer Palme blieb sie stehen, schloss die Augen und atmete tief durch. Dann ging sie zu Daves Häuschen.
    Die ausgebreiteten Papiere und Akten sowie diverse leere Stühle zeigten, dass an der Besprechung zuvor mehrere Personen teilgenommen hatten. Doch nun saßen nur noch ihre Mutter und Palmer am Tisch, dicht beieinander in die Lektüre eines Berichts vertieft. Als sie ihre Schritte auf den Stufen hörten, blickten beide auf.
    Lily eilte auf sie zu. »Liebling, du bist heil angekommen. Wie schön, dich zu sehen!« Sie umarmten und küssten sich. »Mensch, siehst du gut aus! Wie geht’s Biddy? Wie hat sie die Fahrt überstanden?«
    »Es geht ihr gut. Im Augenblick schläft sie. Wir haben einen kleinen Abstecher gemacht. Palmer, dich hatte ich gar nicht erwartet! Wie ich gehört habe, sind Mika und Bobby auch hier.« Sami sprudelte die Sätze hervor und versuchte währenddessen, sich auf die sichtbar enge Beziehung zwischen

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