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Die Pest zu London

Die Pest zu London

Titel: Die Pest zu London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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einer der anderen Männern, die die Unterhandlung führten, ihnen sagten, war es kein Grund, um die Straße abzusperren und sich zu weigern, Leute durch die Stadt passieren zu lassen, die nichts anderes von ihnen wollten, als die Straße zu begehen; wenn ihre Leute sich vor ihnen fürchteten, dann könnten sie ja ins Haus gehen und die Tür abschließen; sie würden ihnen weder Höflichkeit noch Unhöflichkeit erweisen, sondern nur ihres Weges ziehen.
    Die Konstabler und Straßenwächter ließen sich von Ver-nunftgründen nicht überzeugen und verharrten in ihrem Starr-sinn und wollten von nichts hören, darum gingen die beiden, 173

    die mit ihnen gesprochen hatten, zu ihren Genossen zurück, um zu beratschlagen, was zu tun sei. Das Ganze war sehr entmuti-gend, und eine gute Weile wußten sie nicht, was sie tun sollten; aber zuletzt sprach John der Soldat und Zwieback-Bäcker, nachdem er eine Zeitlang überlegt hatte: »Kommt, überlaßt das weitere Unterhandeln mir.« Ihn hatten sie noch nicht gesehen, darum ließ er Richard den Schreiner sich daran machen und aus Baumästen einige Stangen schneiden und ihnen so gut er konnte, die Gestalt von Gewehren geben, und in kurzer Zeit hatte er fünf oder sechs ansehnliche Musketen, die man aus der Entfernung für nichts anderes halten würde; und da herum, wo bei einem Gewehr das Schloß ist, ließ er sie ein Tuch oder einen Lappen wickeln, was sie gerade hatten, so wie es die Soldaten bei feuchtem Wetter tun, um das Schloß ihrer Waffe vor Rost zu schützen; die übrigen Teile wurden mit Lehm oder Schlamm, was sich eben fand, verfärbt; und die ganze Zeit über hatten sich die anderen nach seiner Anweisung in zwei oder drei Gruppen unter Bäumen niedergelassen und dort in guter Entfernung voneinander Feuer gemacht.
    Während dies geschah, rückte er selbst mit zweien oder dreien voran und schlug am Straßenrain das Zelt auf, in Sichtweite von der Schranke, die die Männer der Stadt errichtet hatten, und stellte einen Wachposten daneben, mit dem echten Gewehr, dem einzigen, das sie besaßen, und der schritt auf und ab, mit dem Gewehr auf der Schulter, so daß die Leute der Stadt ihn sehen konnten. Dann band er das Pferd an einen Pfahl in der Hecke dicht bei und sammelte ein paar trockene Reiser und entfachte auf der anderen Seite des Zeltes ein Feuer, so daß die Leute der Stadt das Feuer und den Rauch sehen, aber nicht erkennen konnten, was sie dabei taten.
    Nachdem die Landleute ihnen mit großem Ernst eine ganze Weile zugeschaut hatten und nach allem, was sie sehen konnten, nicht umhin konnten anzunehmen, daß da eine große Menge beisammen war, fingen sie an unruhig zu werden, nicht 174

    so sehr darüber, wie sie sie loswerden sollten, als darüber, daß sie dort, wo sie waren, bleiben könnten; und zumal sie bemerkten, daß man Pferde und Waffen hatte, denn sie hatten ja ein Pferd und ein Gewehr bei dem Zelt gesehen, und sie hatten neben dem Straßenrand innerhalb der Umfriedung noch andere über das Feld gehen sehen, mit Musketen, wie sie meinten, auf der Schulter; ich meine, ein solcher Anblick versetzte sie sicherlich ganz furchtbar in Angst und Schrecken, und es scheint, sie gingen zu einem Friedensrichter, um zu fragen, was sie tun sollten.
    Was der Friedensrichter ihnen anriet, weiß ich nicht, aber gegen Abend riefen sie von der Schranke aus, über die schon gesprochen worden ist, den Wachposten, der bei dem Zelt stand, an.
    »Was wollt ihr?« fragte John.
    »Nun, wissen, was ihr vorhabt«, sagte der Konstabler.
    »Vorhaben?« sagte John, »was wollt ihr denn, daß wir tun?«
    KONSTABLER: »Warum verschwindet ihr nicht? Wozu bleibt ihr hier?«
    JOHN: »Warum haltet ihr uns an, auf einer Reichsstraße, und nehmt euch heraus, uns zu verbieten, unseres Weges zu gehen?«
    KONSTABLER: »Wir sind nicht gehalten, euch unsere Gründe mitzuteilen, obwohl wir euch wissen ließen, es sei wegen der Pest.«
    JOHN: »Wir haben euch gesagt, daß wir alle gesund und von der Pest frei sind, worüber wir nicht gehalten waren, uns vor euch auszuweisen, und dennoch erlaubt ihr euch, uns auf der Straße anzuhalten.«
    KONSTABLER: »Wir haben ein Recht, sie abzusperren, und unsere eigene Sicherheit verpflichtet uns dazu. Außerdem ist dies keine Reichsstraße; der Durchgang ist nur gestattet. Ihr seht, hier ist ein Tor, und wenn wir Leute passieren lassen, erheben wir einen Straßenzoll.«

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    JOHN: »Wir haben ein Recht wie ihr, für unsere Sicherheit zu sorgen, und ihr könnt

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