Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Pfade des Wanderers

Die Pfade des Wanderers

Titel: Die Pfade des Wanderers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
»Das solltest du doch inzwischen wissen.«
    »Das stimmt, Kumpel. So is er - egoistisch, verächtlich und arrogant. Was mich angeht, so bin ich froh, daß ich kein 'exer bin, wenn dazu so 'ne Persönlichkeit ge'ört.«
    »Du solltest nicht gleich wieder eine Lippe riskieren. Noch sind wir nämlich nicht raus aus der Sache, weißt du?«
    »Soll das vielleicht 'ne Offenbarung sein, Kumpel? Ich komme nie aus der Sache raus, solange ich dazu gezwungen bin, zusammen mit dir und Seiner Rotzigkeit 'erum zu'ängen. Na ja«, schnaufte er, »wir 'aben seinen Waldbrand erledigt, und wir 'aben seine pupsigen Beleidigungen erledigt. Wenn dieser Verrückte nichts Schlimmeres gegen uns ins Feld werfen kann, sollte es eigentlich 'n Kinderspiel sein, den Wanderer zu befreien.«
    »Ich hoffe, du hast recht.« Jon-Tom ließ den Blick zu den nördlichen Bergen schweifen. »Aber wir müssen uns immer noch wegen des Wanderers selbst unsere Sorgen machen. Irgendwie habe ich das Gefühl, daß alles bisher Erlebte nur ein Vorgeschmack dessen ist, wozu er fähig ist.«
    Sorbl hatte einen Paß ausfindig gemacht, der durch die erste Gipfelreihe führte, und diesem kletterten sie nun entgegen. Nachdem sie wochenlang durch schier endlose Waldgebiete marschiert waren, war es ermunternd, endlich einmal ein sichtbares Ziel vor Augen zu haben. Colin, der schon über ein Jahr auf Wanderschaft war, ließ sich nur schwer davon abhalten, sie im Sprint ab zuhängen.
    »Immer langsam und vorsichtig!« mahnte Clodsahamp ihn.
    »Je näher wir am Ziel sind, um so größer die Gefahr. Er weiß jetzt, daß wir kommen. Der Käfig der tödlichen Beleidigungen, in den er uns sperren wollte, ist Beweis genug.«
    »Ich fürchte mich nicht, o Weiser! Es schert mich nicht, welche Gestalt er annimmt oder welche Hindernisse er uns in den Weg zu legen versucht. Ich bin lange und weit gereist, und nun schmecke ich schon den Augenblick, da ich mein Schwert durch die Kehle dieses verrückten Unruhestifters stoßen darf. Er hat der Welt schon soviel Unheil und Leid gebracht.«
    »Wir sind uns noch nicht sicher, ob unser Gegner tatsächlich ein Er ist«, erinnerte Clodsahamp den Koalabären. »Wir wissen nicht einmal, ob er eine uns bekannte Gestalt hat. Möglicherweise gibt es da gar keine Kehle, die du durchbohren könntest.«
    »Ihr könnt darauf wetten, daß ich schon eine passende Stelle zum Zustoßen finden werde, Hexer.« Während er sprach, begann der Schildkröterich neben ihm sich zu verwandeln.
    »Vorsicht, Freunde, es fängt schon wieder an!«
    »Die Welt sieht aber immer noch gleich aus«, wandte Sorbl ein.
    »Nein, ich spüre es ebenfalls kommen.« Clodsahamp breitete die Arme aus. »Immer mit der Ruhe. Nur keine Panik. Bisher haben wir jede Störung überlebt, dann werden wir diese hier auch noch überleben.«
    Hätte er gewußt, was nun auf sie zukam, hätte der Hexer möglicherweise nicht soviel Zuversicht zur Schau gestellt, denn dies war eine Störung, die so ernst und empörend war, daß sie allesamt dem Wahnsinn anheim zufallen drohten, bevor die Welt wieder in die Realität zurück schnappte. Alle wurden davon betroffen. Alle bis auf einen.
    Jon-Tom veränderte sich überhaupt nicht. Während der ganzen Transformation litt er lediglich unter einem kurzen Anflug von Übelkeit. Und wenngleich er die Qualen seiner Gefährten vom philosophischen Standpunkt aus auch begreifen konnte, fiel es ihm doch schwer, ihre Metamorphose gefühlsmäßig nach zu vollziehen.
    »Oh, Gott«, stöhnte Dormas, »das ist zuviel! Ich... ich... glaube, das schaffe ich nicht.«
    »Ruhig, immer ganz ruhig!« Es war deutlich, daß Clodsahamp trotz seiner eben noch ausgesprochenen tapferen und herausfordernden Worte von der Verwandlung mehr als nur ein bißchen erschüttert war. »Ich weiß, daß es schlimm ist, aber wir haben schon Schlimmeres durchgemacht.«
    »Nein, haben wir nicht!« rief Sorbl. »Meister, das ist entsetzlich! Ich kann nicht mehr fliegen. Ich habe meine Flügel verloren und statt dessen jetzt diese Dinger hier.«
    Tatsächlich hatte ein flugunfähiger Eulerich etwas besonderes Herzzerreißendes an sich, obwohl Sorbl nicht mehr und nicht weniger schlimm verändert worden war als die anderen.
    »Der 'immel sei mein Zeuge«, murmelte Mudge völlig aufgelöst, »wenn ich jemals mein altes Selbst zurück kriege, werde ich mich nie mehr darüber beklagen, was das Schicksal für mich bereit'alten mag. Da bin ich mit Dormas einer Meinung, Euer 'exerschaft. Ich weiß

Weitere Kostenlose Bücher