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Die Pfeiler des Glaubens

Die Pfeiler des Glaubens

Titel: Die Pfeiler des Glaubens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ildefonso Falcones
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müsst mir glauben. Er hat niemals von dem Brief erfahren.«
    Er erzählte ihnen auch, dass Hernando, obwohl er mit einer Christin verheiratet war, vermutlich als einziger Moriske regelmäßig in die Moschee von Córdoba zum Beten ging.
    »Er hat deiner Mutter geschworen, vor dem Mihrab in Córdoba zu beten«, sagte er dann zu Abdul, als er merkte, dass die Erwähnung von Hernandos christlicher Frau die Rachegelüste dieser Piraten erneut anstachelte.
    Einige Augenblicke lang waren nur die Rufe und Abschiedsgrüße auf der Lichtung zu vernehmen. Munir beobachtete Abdul und Shamir. Hatte er die beiden überzeugen können?
    »Er hat im Alpujarras-Krieg mehreren Christen geholfen«, stieß Abdul nun hervor. Sein Gesicht war versteinert, seine blauen Augen eiskalt.
    »Er hat nur versucht, der Sklaverei zu entgehen, und dabei hat er einem Christen geholfen, das stimmt, aber …«, versuchte der Alfaquí zu erklären.
    »Dann hat er für die Christen in Granada gearbeitet«, führte Abdul an, »und dabei seine Glaubensbrüder verraten, die sich am Aufstand beteiligten.«
    »Und was ist mit den vielen anderen Christen, denen er das Leben gerettet hat?«, warf Shamir ein. Munir erschrak – davon wusste er nichts. »Ja, er hat noch weitere Christen gerettet. Hat er dir das nicht erzählt? Er ist und bleibt ein Schwein! Hörst du mich?«, rief er in Hernandos Richtung. »Feigling!«
    »Verräter!«, tat Abdul es ihm nach.
    »Wenn er dachte, dass Ubaid uns umgebracht hat, warum hat er ihn nicht bis in die Hölle verfolgt?«, spann Shamir die Anschuldigungen weiter. »Hat er etwas unternommen, um den angeblichen Mord an seiner Familie zu rächen? Nein, er hat lieber ein sorgloses Leben im Palast eines christlichen Herzogs geführt!«
    »Wenn er versucht hätte, sich zu rächen, wie es sich für einen rechtschaffenen Muslim gehört«, schrie Abdul, »dann hätte er vielleicht herausgefunden, dass nicht Ubaid, sondern Ibrahim der Übeltäter war.«
    Nur wenige Schritte entfernt prasselten diese Worte wie heftige Schläge auf Hernando ein. Er hatte nicht einmal mehr die Kraft zu erklären, dass er Ubaids Leichnam mit eigenen Augen gesehen hatte und dass beim Anblick des Toten seine Rachegelüste erloschen waren. Welchen Sinn hatte das noch? Er hörte die Flüche der beiden Männer, die ihrem geballten Hass nun freien Lauf ließen. Warum? Warum hatte Aischa ihn angelogen? Warum hatte sie ihn so leiden lassen, obwohl sie die Wahrheit kannte? Er erinnerte sich an ihre Tränen und an ihr schmerzverzerrtes Gesicht, als sie ihm Ubaids Untat ins Gesicht geschrien hatte. Mutter, warum?
    Doch der nächste Vorwurf seines Sohnes riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Jetzt hat er auch noch eine Christin geheiratet! Du widerst mich an, du räudiger Hund!«, schimpfte Abdul und spie seinem Vater vor die Füße.
    Munir wurde Zeuge dieser Beleidigung. Er blickte zu Hernando, der trotz dieser Ungeheuerlichkeit nach wie vor reglos blieb. Selbst in der Dunkelheit war zu erkennen, wie er von der Last der Schuld und der Ereignisse überwältigt in sich zusammensackte.
    »Aber die Bleibücher …«, setzte der Alfaquí wieder an. Er hatte Mitleid mit seinem Freund.
    »Ach, diese Bleiplatten«, unterbrach ihn Shamir. »Was sind die paar Buchstaben schon wert? Was haben sie euch genutzt?« Munir wollte ihm nicht auch noch recht geben müssen und presste die Lippen fest zusammen. »Nichts! Das sind doch bloß Spielereien für die Reichen, für diese Adligen, die uns verraten und die jetzt nur ihre eigene Haut retten wollen. Keiner unserer Glaubensbrüder, kein Einziger aus dem einfachen Volk, keiner von denen, die nach wie vor an den einzigen Gott glauben und die sich für ihr Gebet in ihren Häusern oder auf den Feldern verstecken müssen, hat davon einen Nutzen! Er muss sterben.«
    »Ja«, schloss sich Abdul an, »er muss sterben.«
    Das Urteil übertönte klar und deutlich den nachlassenden Lärm auf der Lichtung. Munir fuhr es durch Mark und Bein, als er die tief verwurzelte Grausamkeit der Korsaren begriff. Er verstand, dass sie daran gewohnt waren, über Leben und Tod von Menschen zu entscheiden.
    »Halt!«, schrie der Alfaquí in dem verzweifelten Versuch, seinem Freund das Leben zu retten. »Dieser Mann ist mit mir nach Toga gekommen. Ich bin für ihn verantwortlich und gebe ihm Geleit.«
    »Er wird sterben«, sagte Abdul.
    »Habt ihr denn nicht begriffen, dass er ohnehin am Ende ist?«, entgegnete Munir und zeigte traurig auf Hernando.
    »Ach,

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