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Die Pferde vom Friesenhof 01 -  Start mit Hindernissen

Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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wir sitzen hier auf der Bank, dann könnte es doch sein, dass er herunterfällt und uns auf den Kopf trifft. Mir und Emma.«
    Dr. Eichhorn starrte Frau Hansen an. »Möglich ist alles«, sagte er.
    »Wir setzen besser einen Sicherheitshelm auf, ich und Emma«, meinte Frau Hansen.
    Markus Eichhorn drehte sich zu Lea um, die mit offenem Mund zugehört hatte, und sagte ohne eine Regung: »Besorg zwei Helme.«
    Emma versank fast im Boden, als Lea mit zwei leuchtend gelben Baustellenhelmen zurückkam. Eine orangefarbene Rettungsweste schleppte sie außerdem mit und häng- te sie dem Schlittenhund wortlos über den Arm.
    »Was soll das?«, fragte Frau Hansen spitz.
    »Nehmen Sie mal an, am Nordpol bricht die Spitze eines Eisberges ab und kippt ins Wasser«, sagte Lea und grinste. »Nehmen Sie an, der Eisberg treibt in die Nordsee und das Meer steigt an, durchbricht unseren Deich und schwappt bis zum Friesenhof. Dann brauchen Sie die Rettungsweste.«
    Emma kicherte. Der Schlittenhund biss sich auf die Lippen und sah Lea aus gletscherblauen Augen lange an. Von dieser Minute an stand fest: Lea und Frau Hansen verabscheuten sich herzlich.
    Die Weste zog Frau Hansen nicht an, aber den dottergelben Helm setzte sie gleich auf. Emma bekam den anderen verpasst.
    So thronten sie vor der Reithalle, weithin sichtbar mit ihren gelben Köpfen über den weißen Öljacken. Sie sahen aus wie Spiegeleier. Lea versuchte die arme Emma mit Pferdewitzen aufzuheitern.
    Nelly Ingwersen, Jette Jacobs und Mascha Mewes kurvten mit ihren Fahrrädern so auffällig den Leuchtturmweg auf und ab, bis Frau Eichhorn rief: »Kommt doch rein und setzt euch dazu, Mädchen! Dann könnt ihr gleich meine Töchter kennen lernen.«
    Sofort ließen sie die Räder fallen und sprangen zu Lea, Klara und Kim auf die Bank. Frau Eichhorn konnte ja nicht wissen, dass sie sich längst kannten. Als Jette und Nelly ihre Väter entdeckten, zuckten sie zusammen. Die hatten sie hier nicht erwartet. Herr Jacobs und Herr Ingwersen grüßten herüber, sie wollten das Friesenhofverbot jetzt nicht diskutieren.
    Die Mädchen tuschelten und regten sich auf, dass Otto Tönnies nicht geantwortet hatte.
    »Was machen wir denn jetzt?«, flüsterte Jette Jacobs. »Wir können uns doch nicht einfach vor die Leute hinstellen und sagen, was wir über Leif Harding wissen. Und dass alles gelogen ist.«
    »Nein, ohne Otto Tönnies’ Aussage ist es zwecklos«, gab Klara leise zurück. Sie hatte damit gerechnet, dass Niels kommen würde. Schließlich hatten sie den Brief an Otto Tönnies gemeinsam verfasst. Aber Niels schob Dienst im DLRG-Wachturm am Strand, berichtete Nelly.
    »Es juckt mir in den Fingern, doch etwas zu sagen«, bekannte Lea. »Wenn ich noch länger hier sitze ... Kommt mit zu den Pferden, dann ärgern wir uns nicht.«
    Sie kletterten über die Bänke und liefen zum Tor der Reithalle. Sofort stürmten die Pferde quer durch die Halle heran. Prustend stoppten sie vor der niedrigen Tür und drängten sich gegenseitig zur Seite. Jedes wollte als Erstes mögliche Leckerbissen erhaschen.
    »Die Pferde müssen auf dem Friesenhof bleiben«, seufzte Jette und kraulte Magic und Luna.
    Die Shettys konnten nicht übers Tor gucken und stellten sich neugierig auf die Hinterbeine.
    Wider Erwarten durfte Emma zu den Pferden nachkommen. Den gelben Helm nahm sie sofort ab, als ihre Mutter außer Sichtweite war.
    »Wenn es nach ihr ginge«, sagte Emma, »dann würde sie jedem Pferd einen Helm über die Ohren stülpen - schließlich könnte der Richtkranz auch ihnen auf den Kopf fallen. Meine Mutter wird verrückt vor Angst, dass etwas passieren könnte.«
    Von den Bänken wehte Musik herüber. Der Maurer hatte eine Mundharmonika hervorgeholt, die Zimmerleute sangen Seemannslieder, die mit jeder Strophe lauter wurden. Uwe Jacobs und Ingwer Ingwersen hielten sich abseits, unterhielten sich leise und nippten am Bier. Ab und zu sah Meike Eichhorn besorgt zu den Männern hinüber. Schwierig, die beiden einzuschätzen. Das traf auch auf die anderen Bewohner von Westerbüll zu - Meike Eichhorn wusste nicht, was sie von ihnen halten sollte. Seit sie ihre Tierarztpraxis eröffnet hatte, waren kaum Westerbüller gekommen. Die kranken Tiere, die sie versorgte, stammten aus Sanderhörn, Husum und St. Peter-Ording. Meike Eichhorn hatte sich vorgenommen: Wenn die Westerbüller heute beim Richtfest nicht freundlicher zu ihr waren, wollte sie nach dem Grund fragen. So unangenehm ihr das war.
    Als sie sich das

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