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Die Pferde vom Friesenhof 01 -  Start mit Hindernissen

Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Jette den zugedeckten Käfig zurück. »Das kostet nichts, Jette. Emu ist mein erster Patient, den behandle ich gratis.« Sie beugte sich zum Fenster vor und warf einen Blick auf den Trecker. »Bist du mit Ingwersens Traktor hier?« Sie begleitete Jette durch den kleinen Flur zum Ausgang.
    »Ja, Niels hat mich hergefahren. Ich kann ja die Vögel schlecht in meinen Fahrradkorb setzen. Ach so - danke, Frau Eichhorn.«
    Drinnen schrillte das Telefon. Frau Eichhorn musste in die Praxis zurück.
    Sie ist bestimmt keine Betrügerin, dachte Jette. Wenn Frau Eichhorn geldgierig wäre, hätte sie dann Emu gratis behandelt?
    Jette zog das Tuch über dem Käfig zurecht. Jetzt kam der zweite Teil des Friesenhofbesuchs: Sie musste Lea und Klara erzählen, was Leif Harding behauptete.
    Sicher waren die beiden irgendwo auf dem Hof. Jette setzte das Vogelbauer kurzerhand im Flur vor der Praxis ab. Beim Hofrundgang konnte sie die Wellensittiche nicht mitnehmen. »Bin gleich zurück, ihr beiden«, flüsterte sie und zog die Tür hinter sich zu.
    Als Erstes steuerte Jette die Reithalle an. Es duftete nach
    Holz, denn auf dem Weg vor dem Haus zersägten zwei Männer Latten. Jette legte die Hand über die Augen und blinzelte gegen die Sonne. Auf der halb fertigen Reithalle saßen vier Zimmerleute und schraubten Balken fest. Die Halle bekam ihr Dach, bald sollte Richtfest sein. Jette balancierte über Holzstapel und aufgeschichtete Steine zum Außenreitplatz. Zwei Tischler arbeiteten an der hölzernen Umrandung. Von hier aus übersah Jette die große Terrasse des Friesenhofs. Vom Haus führten mehrere schmale Glastüren nach draußen.
    Das sind bestimmt die Ferienzimmer, dachte Jette. Ein klasse Reiterhof.
    Höchste Zeit, Leif Harding den Mund zu stopfen, damit er dieses Paradies durch sein Geschwätz nicht kaputtmachte. Es mussten Lügen sein, die er über Familie Eichhorn erzählte, das stand für Jette fest.
    Die ganze Zeit hielt sie Ausschau nach Lea oder Klara. Erst als Jette um die ganze Anlage getrabt war, entdeckte sie Klaras blondes Haar auf der Weide. Klara schloss gerade das Gatter, sie hatte Magic und Luna mit Rambo und Zorro auf die Weide gebracht. Auf ihren kurzen Hinterbeinen stolzierten die Shettys um die Friesen herum, warfen herausfordernd die Köpfe zurück und zwickten die Großen in die Brust. Magic und Luna grunzten gutmütig und ließen die Kleinen gewähren.
    Jette lief zur Koppel, um Klara nicht zu verpassen. Dann entdeckte sie die beiden neuen Winzlinge und rannte noch schneller.
    »Seit wann haben eure Friesen Fohlen?«, stieß Jette atemlos hervor, als sie den Zaun erreichte. Im selben Moment fiel ihr ein, dass Magic ein Wallach war. Am liebsten hätte sie sich auf die Zunge gebissen.
    Klara schüttete sich aus vor Lachen. »Jette, die Kleinen sind Shettys. Aber wenn man es nicht weiß - du bringst mich auf eine super Idee. Stuten mit Fohlen, damit können wir die Ferienmädchen hereinlegen.«
    Jette wollte schnell das Thema wechseln. Magic als Mutter - wie peinlich! Sie holte tief Luft und sagte düster: »Wenn überhaupt Ferienmädchen kommen, die ihr veralbern könnt.«
    Klara spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich, ihr wurde kalt. Klaras Magen drehte sich. Sie presste die Hände auf den Bauch und setzte sich auf den Zaun. »Mach mich nicht verrückt, Jette. Weißt du Neues?« »Kann man wohl sagen«, antwortete Jette und lehnte sich an den Zaun. »Wir - also Kim, Mascha, Nelly und ich - haben schon beraten, was wir tun könnten.«
    Dann erzählte sie Klara von Leif Harding, von den Gerüchten im Wattenkrug und von dem Abend in der Standuhr. Jette schob den Ärmel ihres T-Shirts hoch und zeigte Klara stolz den Bluterguss auf ihrer Schulter. »Hier lag das Mördergewicht der Standuhr drauf.«
    Klara schaute zwar hin, nahm den großen blauen Fleck aber gar nicht wahr. Sie war fassungslos. Klara kämpfte gegen ihre Tränen an, seit Jette von den unglaublichen Doping-Vorwürfen berichtet hatte. »Das ist ja ein oberfieser Typ, dieser Leif Harding«, sagte sie mit tränenerstickter Stimme. »Der kennt uns doch gar nicht. Wie kann er so etwas behaupten? Doping - das ist doch abartig. Mein Vater war in Hamburg in einem Anti-DopingTeam.«
    Mit dem Ärmel wischte sich Klara die Tränen ab. »Meine Eltern Betrüger? Lächerlich.« Sie dachte nach und zwirbelte eine Haarsträhne um ihre Finger, bis sie blau anliefen. »Weißt du was? Otto Tönnies muss her. Er kennt die Wahrheit. Er muss erzählen, wie es

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