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Die Pferde vom Friesenhof 01 -  Start mit Hindernissen

Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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»Schließlich ist das hier ein Reiterhof.«
    Lea stand am weit geöffneten Fenster der FriesenhofKüche und beugte sich zu ihrem Vater hinaus. Markus Eichhorn war mit zwei Klappbänken unterm Arm auf dem Weg zur Reithalle. Es ging darum, ob Magic, Luna und die anderen Pferde während des Richtfestes in die Reithalle durften, um von dort zu zugucken.
    Markus Eichhorn seufzte. »Also gut, du Nervensäge. Aber die Pferde lassen wir erst in die Halle, wenn der Richtkranz oben ist. Sonst fällt deinem Magic womöglich ein Hammer auf den Kopf. Mach das Fenster zu, die Abgase ziehen in die Küche.«
    Auf dem Leuchturmweg dröhnten die Motoren von Lastwagen, die dicht hintereinander eingeparkt wurden. Die meisten Handwerker beendeten heute ihre Arbeit auf dem Friesenhof und packten zusammen. Zwei Tischler wuchteten Holzplatten auf die Ladefläche, die Maurerkolonne verstaute Mischmaschinen und Zementsäcke auf ihrem LKW. Der Maler aus Husum räumte Farbeimer und Pinsel ein. In letzter Minute hatte er Namen an die
    Ferienzimmer geschrieben, die Lea und Klara ausgesucht hatten: Friesenzimmer, Shettyzimmer, Fjordiezim- mer, Kaltblutzimmer, Hafizimmer.
    »Ist gut, Papa.« Lea lehnte das Fenster an. Kaum war ihr Vater hinter der Hausecke verschwunden, stieß sie die Flügel wieder auf. Sie musste freie Sicht behalten, denn sie und Klara lauerten dem Postboten auf. Heute musste der Brief von Otto Tönnies kommen. Unbedingt.
    Klara und Lea wollten auf dem Richtfest allen Leuten vorlesen, dass ihre Eltern den Friesenhof für einen anständigen Preis gekauft hatten, dass sie Otto Tönnies nicht übers Ohr gehauen hatten.
    Erneut wandte sich Lea den Brötchen zu, die sie für das Richtfest bestrich, und linste mit einem Auge nach draußen. Klara stand an der Arbeitsplatte und mischte Salate. Ein Fahrrad bog in die Einfahrt ein.
    Lea quiekte auf. »Der Postbote!«
    Lea ließ das Buttermesser fallen, Klara warf das Salatbesteck beiseite und beide stürmten zur Haustür. Bedächtig beugte sich der Briefträger über seine schwarze Fahrradtasche und sortierte die Umschläge.
    »Geben Sie her!«
    Klara riss ihm den Stapel aus der Hand. Missbilligend schüttelte der Postbote den Kopf und fuhr wieder ab. Hastig durchkämmte Klara den Stoß Briefe.
    »Nichts.« Enttäuscht ließ sie sich gegen die Hauswand fallen. »Nichts von Otto Tönnies.«
    Niedergeschlagen kehrten die Mädchen in die Küche zurück und arbeiteten lustlos weiter. Beide schwiegen und hingen ihren Gedanken nach.
    Klara hätte ihren Salat am liebsten auf den Misthaufen gekippt. Die Vorfreude auf das Richtfest war ihr vergangen. Sie konnte sich gut vorstellen, wie trostlos die Feier ablaufen würde ...
    Ganz so schlimm wurde es dann nachmittags doch nicht. An den Tischen saßen ungefähr zwanzig Handwerker, die auf dem Friesenhof gearbeitet hatten: Zimmerleute, Tischler, Maurer, Maler, Installateure und Elektriker. Aus Sanderhörn war Bauer Bosse mit zwei anderen Bauern gekommen. Aus Westerbüll fanden sich zunächst nur Bäcker Sören Sörensen und Kim mit ihrer Mutter ein, die sich nie um Gerüchte scherten und taten, was sie für richtig hielten.
    Zunächst sah es so aus, als ob sie die einzigen Leute aus Westerbüll blieben. Dann erschienen plötzlich noch zwei blonde Männer: Uwe Jacobs vom Wattenkrug und Ingwer Ingwersen von Strandkorbverleih.
    Gestern Nacht hatten sie sich die Köpfe heiß geredet, ob es richtig war, Familie Eichhorn zu schneiden, obwohl man nichts gegen sie in der Hand hatte außer den Vorwürfen von Leif Harding. Schließlich beschlossen Uwe Jacobs und Ingwer Ingwersen, einen kurzen Besuch auf dem Friesenhof zu machen, um sich zu informieren. Sie redeten nicht viel, saßen spröde am Tisch und aßen Leas Heringsbrötchen.
    Lea wartete auf Emma. Ihr Vater hatte sie extra eingeladen, gestern beim Hufeschneiden ihrer Shettys.
    Emma kam spät. Lea vermutete, dass es Auseinandersetzungen mit dem Schlittenhund gegeben hatte. Frau Hansen folgte Emma auf dem Fuße. Beide trugen weiße Regenjacken, obwohl die Sonne vom Himmel strahlte. Frau Hansen setzte sich an die Außenkante einer Bank und warf besorgte Blicke zum Richtkranz auf dem Hallendach. »Ist der schwer?«, fragte sie Herrn Eichhorn, der gerade mit einem Gläsertablett vorbeieilte und ihrem Blick nach oben folgte.
    »Ja, der hat ein ordentliches Gewicht.«
    »Nehmen Sie mal an, Herr Dr. Eichhorn«, sagte Frau Hansen und runzelte die Stirn, »es kommt eine Sturmböe und reißt den Richtkranz ab und

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