Die Pforte

Titel: Die Pforte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Lee

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Spaß.

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    In dem Anzug die Leiter in dem Schacht hinabzuklettern gestaltete sich nicht ganz einfach. Weil es knifflig war, mit Händen, die er nicht sehen konnte, nach den Sprossen zu greifen. Doch er brauchte nur zwei Stockwerke hinabzuklettern. Dort öffnete er mit Hilfe eines Notschalters von innen die Aufzugtüren auf B2 und trat aus dem Schacht in den Flur. Von Keene hatte er sich gerade noch erklären lassen, wo die Abwehrzentrale, die Sicherheitszentrale und das Primärlabor zu finden waren, die Orte also, wo Pilgrim und seine Leute sich mutmaßlich aufhielten. Die Abwehrzentrale befand sich auf B4. Im Treppenhaus machte er sich auf den Weg nach unten.

    Durch das Fenster in der Tür sah er vier Männer, alle unter dreißig, die gebannt auf eine Reihe hochauflöslicher Bildschirme starrten, als liefe dort gerade das Endspiel im Super Bowl. Tatsächlich war auf den Bildschirmen bloß die leere Wüste rund um die Anlage zu sehen. Offenbar handelte es sich um einen einzelnen großen Raum, von dem keine weiteren Gänge oder Türen abzweigten. Es gab ein WC, in dem sich aber, wie Travis durch die offenstehende Tür sehen konnte, niemand befand. Außer den vier Männern befanden sich nur noch die Leichen der früheren Besatzung in der Zentrale, alle per Kopfschuss hingerichtet: die Frau, deren Stimme Travis aus dem Telefonlautsprecher hatte dringen hören, und fünf Männer.
    Die Wand gegenüber von den Bildschirmen war durch eine Explosion schwer in Mitleidenschaft gezogen worden,sogar die Stahlträger hinter der Trockenbauwand waren verbogen und verkohlt. Zwischen zwei lotrechten Trägern war ein dichtes Gespinst aus filigranen Drähten und unterschiedlichsten Computerkabeln, Hunderte von jeder Sorte, mit Klemmen und Adaptern an der beschädigten Verkabelung befestigt worden: das Ergebnis der halbstündigen Arbeit, durch die das Abwehrsystem von Border Town wieder aktiviert worden war.
    Travis hatte das Gewehr um die Schulter hängen, das Einzige, was an ihm sichtbar war. Er hätte einfach in den Raum gehen und diese vier Typen blitzschnell abknallen können, selbst ohne Anzug wäre das kein Problem gewesen; keiner von ihnen hatte eine Waffe in Griffnähe. Direkt unter diesem Raum jedoch befand sich die Sicherheitszentrale, in der wahrscheinlich weitere von Pilgrims Leuten postiert waren. Schüsse würden dort unten garantiert zu hören sein, deshalb mussten diese vier lautlos umgebracht werden. Oder zumindest so lautlos wie möglich.
    Er nahm das Gewehr von der Schulter und lehnte es an die Wand neben der Tür. Dann drehte er behutsam, ohne die Männer durch die Glasscheibe aus dem Auge zu lassen, den Türknauf herum und öffnete lautlos die Tür. Er huschte hinein und schloss die Tür ebenso leise hinter sich. Alle Köpfe waren unverändert den Bildschirmen zugewandt.
    Wie sollte er vorgehen? Es gab mehrere Möglichkeiten. Auf dem Fußboden unter der reparierten Verkabelung lag allerlei Werkzeug verstreut, darunter auch Geräte mit Klingen, aber leider nur recht kleinen. Schraubenzieher lagen dort herum, die wohl recht brauchbare Stichwaffen abgegeben hätten, darunter auch ein Kreuzschlitzschraubenzieher,gut zwanzig Zentimeter lang. Ein Werkzeug allerdings schien Travis am besten geeignet, eine Brechstange nämlich, brachial und robust. Um jedes Klirren zu vermeiden, hob er sie vorsichtig mit beiden Händen vom Boden auf und wandte sich zu den vier Männern um, die ihm ahnungslos den Rücken zukehrten. Er hielt die Stange umklammert wie einen Baseballschläger und warf einen Blick auf die Hingerichteten unten am Boden, in deren offenen Augen noch die Panik zu erahnen war, die sie bei ihrem Tod empfunden hatten.
    Das, was er jetzt vorhatte, bereitete ihm also nicht die leisesten Gewissensbisse.
    Die vier Männer saßen ziemlich dicht nebeneinander, eine Reihe denkbar leichter Ziele. Travis entschied, dass er rechts außen anfangen und sich nach links vorarbeiten würde, um jedes Mal weit ausholen zu können.
    Der erste Aufprall klang, als würde ein feuchter Ast entzweiknacken. Travis traf den Mann direkt über dem Ohr und schlug ihm den Schädel ein ganzes Stück tief ein. Der Körper sackte seitwärts gegen den zweiten Mann, der erschrocken den Kopf herumwandte und deshalb mitten an der Stirn getroffen wurde. Seine Augen klappten zu, und er rutschte von seinem Stuhl herunter. Der dritte schaffte es noch, zu reagieren; er wusste zwar nicht, was hier überhaupt vorging, kreuzte aber noch laut schreiend