Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
Vom Netzwerk:
verlassen, ehe der Schuldige gefunden ist.«
    Colgu schaute Dúnliath mitfühlend an und sagte beschwichtigend: »Ich muss meiner Schwester zustimmen. Gegenwärtig kann man nicht ostwärts durch das Gebiet der Osraige reisen. Erst muss geklärt werden, ob eine ernsthafte Gefahr von Laigin ausgeht, denn Heerscharen wurden in Sichtweite von Gabrán zusammengezogen. Warum du hier bist, verstehe ich allerdings immer noch nicht. Du wärst in Cashel viel sicherer gewesen. Niemand hätte dich dort bedroht.«
    Wieder ergriff Fidelma das Wort. »Ich darf wohl annehmen, dass du Drón nicht empfohlen hast, seine Tochter und sein Gefolge ihrer Sicherheit wegen hierher zu bringen?«
    Colgú blickte sie erstaunt an. »Nie wäre ich auf den Gedanken gekommen. Cashel ist uneinnehmbar.«
    Das Mädchen schniefte und brachte unter Tränen heraus: »Es war mein Vater, der hat gemeint, es wäre sicherer, erst hierher zu kommen und dann weiter durch das Gebiet der Osraige zu ziehen.«
    »Wie dem auch sei. Jetzt bin ich hier.« Colgú lächelte, als hätte er ein Kind zu trösten. »Du kannst gewiss sein, meine Schwester wird herausfinden, wer deinen Vater ermordet hat.« Er wandte sich um und nahm erst jetzt Ailill wahr. »Sei gegrüsst, Vetter. Du hättest deinem Pflegevater doch nahelegen müssen, dass er in Cashel sicherer war.«
    Der junge Krieger verzog das Gesicht. »Ich habe es versucht,so gut ich konnte, aber Drón war ein Mann, der, hatte er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt, nicht leicht davon abzubringen war.«
    Colgú zögerte kurz und redete dann Dúnliath gut zu. »Ich habe hier noch dringend zu tun, muss mich um einige ganz wichtige Dinge kümmern. Geh erst einmal in deine Kammer, ich komme bald zu dir.«
    Es war ein deutlicher Wink, doch sie war nicht gewillt, ihn zu verstehen. Bischof Daig nahm sie am Arm und führte die Widerstrebende sacht ins Hauptgebäude. Ailill stand noch einen Augenblick unschlüssig da, merkte aber, dass er nicht erwünscht war, drehte sich um und folgte ihnen.
    Kaum waren sie gegangen, erteilte Colgú seinem Hauptmann Caol etliche Befehle. »Bring unsere Gefangene, Eithne von An Dún, in ein sicheres Gelass, das dir der Hofmeister von Lady Gelgéis zeigen wird. Achte drauf, dass sie gefesselt bleibt, denn in ihren Anfällen könnte sie sich selbst oder anderen etwas antun. Stell Wachposten an den Furten und an der Brücke auf, damit sie uns benachrichtigen, sobald Meldungen von Liath Mór eintreffen. Versuch, so gut es geht, deine Leute einzuquartieren.«
    Caol führte ergeben die Hand an die Stirn und eilte davon.
    »Wenn Gelgéis nichts dagegen hat«, sagte Colgú, »sollten wir uns in ihr Empfangsgemach begeben und hören, was du uns zu berichten hast.«
    Fidelma schüttelte den Kopf. »Noch weiß ich nicht, wohin all die verschlungenen Stränge dieser Verschwörung führen. Um sie zu entwirren, müsste ich zunächst mit Lady Eithne sprechen dürfen.«
    Colgú verzog mürrisch das Gesicht. »Von mir aus, bitte schön! Doch ich warne dich, die Dame ist nicht recht beiVerstand. Vermutlich ist sie schon seit Jahren unzurechnungsfähig. Ich bezweifle, dass du auch nur eine vernünftige Antwort von ihr erhältst.«
    »Nicht recht bei Sinnen war sie schon, als wir ihr das letzte Mal begegneten«, erinnerte Eadulf alle.
    »Dennoch, es ist mir wichtig, mit ihr zu reden.«
    »Sobald Caol sie in ein sicheres Gelass gebracht hat, suchen wir sie auf«, willigte Colgú ein. »Vielleicht darf ich Lady Gelgéis bitten, uns inzwischen etwas Erfrischendes reichen zu lassen, denn wir haben einen langen Ritt auf staubigen Wegen hinter uns. Wenn wir uns gesetzt haben, will ich euch schildern, wie wir die sogenannte Rebellenarmee dort im Westen geschlagen haben.«
    Nur Fidelma und Eadulf folgten Colgú und Gelgéis ins Privatgemach der Prinzessin.
    »Zunächst möchte ich erfahren, wie es euch gelungen ist, Eithne von An Dún gefangen zu nehmen«, sagte Fidelma. »Das dürfte nicht einfach gewesen sein, nach all den Geschichten, die wir hörten.«
    »So schwierig war es gar nicht. Sie und ihre Horde überfielen kleine abgelegene Siedlungen und Klostergemeinschaften, auch einzelne Kaufleute. Sie plünderten, wo sie nur konnten, und verschafften sich so Mittel, um ihren Trupp zu vergrößern.«
    »Aber hat es nicht eine große Schlacht gegeben?«, fragte Gelgéis. »Wir hörten, dass du sogar Verstärkungen aus Cashel heranführen musstest.«
    Colgú lachte schallend. »Es ist kaum zu einem Scharmützel

Weitere Kostenlose Bücher