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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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vor dem nächsten Tag keine Gelegenheit, mit einem Boot stromabwärts zu fahren, ergeben würde. Also ritt er geradenwegs dorthin, wo er einige seiner Gewährsleute zurückgelassen hatte, und befahl ihnen, dich und Gelgéis zu entführen. Sie sollten euch zu den Lagerhäusern in Durlus bringen, wo er auf euch warten wollte. Von dort wollten sie mit den Gefangenen zu Cronán zurückkehren. Die Männer suchten nach dir, denn dich kannten sie, und nach einer weiblichen Begleitperson. Als sie uns dann fanden, begingen sie den offensichtlichen Fehler.«
    »Das klingt reichlich verworren«, meinte Tormeid.
    »So ist das Leben manchmal«, erwiderte Fidelma. »Aber als wir erst einmal wussten, von welchem Ende die Sache aufzurollen war, wurde es einfach. Silláns Männer haben halt einen Fehler gemacht.«
    »Bran Finn brachte also den Beweis für eine Verschwörung«, sagte Tormeid. »Von einer Rebellion gegen Cashel. Aber wer steckt dahinter?«
    »Jemand, der in der Lage ist, einen Aufstand herbeizuführen … keinen großen Aufstand, mehr einen, der von dem ablenken würde, was sich letztendlich hier im Osten zusammenbrauen sollte …«
    »Als Bran Finn an dem verabredeten Abend nicht auftauchte, musste Gelgéis nach Durlus zurück, man hätte sonst unnötige Fragen gestellt, und im Nu wären Gerüchte im Umlauf gewesen«, überdachte Tormeid die Situationnoch einmal laut. »Ich wollte mich auf die Suche nach Bran Finn begeben. Als ich dann auf euch traf, fiel mir ein, dass Bruder Ailgesach bei seinen wenigen Bemerkungen zu der Verschwörung noch gesagt hatte, dass die Person, die an dem vermeintlichen Sturz von Colgú beteiligt wäre, dem König sehr nahestünde. Deshalb habe ich dir nicht gesagt, wer ich wirklich bin, und habe dich belogen, und deshalb hat auch Gelgéis dir nicht gleich ihre Hilfe angeboten.«
    »Wir mussten herausfinden, wer die Aufstände im Westen anführte und inwieweit sie etwas mit Cronán zu tun hatten«, erklärte Gelgéis. »Ailgesach hatte uns nur sagen können, dass ein seltsamer Mönch aus Osraige im Tal der Geistesgestörten erschienen war. Er glaubte, von ihm stamme das Gold, mit dem man Männer bestach, damit sie bei den Raubzügen mitmachten.«
    Fidelma atmete tief durch. »Das ergäbe einen Sinn. Und dieser Mönch, der zweifellos einer von Cronáns Leuten war, wenn nicht sogar sein Sohn Sillán, lieferte das Geld, um die Unruhen dort zu schüren.«
    »Bruder Ailgesach hat ständig wiederholt, dass die Verschwörung etwas mit dem Glauben zu tun hätte. Wenn er betrunken war, redete er unverständliches Zeug. Er sprach dann von jemandem, den der siebente Engel auserwählt hatte, alle aus dem Land zu treiben, die nicht treu zum Glauben standen. Er redete auch viel von der siebenten Posaune, bis wir endlich begriffen, dass das eine Losung unter den Verschwörern war.«
    »Weshalb hat er nie den Namen der Person genannt, die den Aufstand im Westen anführen sollte?«, fragte Gelgéis.
    »Wir wussten damals nicht einmal, dass Bran Finn es war, der uns den Beweis für die Verschwörung überbringenwürde. Erst in Fraigh Dubh hat Bruder Ailgesach uns den Namen genannt«, rätselte Tormeid immer noch. »Ich kann es nur wiederholen – der Grund, weshalb ich dich belogen habe und weshalb dir Gelgéis ihre Hilfe versagt hat, ist einfach der: Du bist die Schwester von König Colgú.«
    Fidelma wusste nicht, ob sie weinen oder lachen sollte. »Ihr habt beide geglaubt, ich könnte an so einem infamen Komplott beteiligt sein?«
    »Es wäre nicht das erste Mal, dass sich Geschwister untereinander Macht und Position streitig machen.«
    »Warum seid ihr dann nicht geradewegs zu Colgú gegangen und habt ihm gesagt, welchen Verdacht ihr hegt?«, fragte Eadulf.
    »Damit hätten wir vielleicht die Verschwörer in seiner Nähe gewarnt, denen er vertraute, und ihnen so die Möglichkeit gegeben, ihre Spuren zu verwischen«, ereiferte sich Tormeid. »Wir wussten noch zu wenig und konnten nichts wirklich belegen.«
    »Da ihr nun bestätigt habt, dass es Bran Finn war, den ihr zu treffen hofftet, kann ich euch sagen, warum er mit der ganzen Geschichte etwas zu tun hatte.«
    Alle schauten sie überrascht an.
    Die kurze Stille wurde durch die Treppe hinunter hastende Schritte unterbrochen. Eine Stimme rief nach Gelgéis. Die Tür wurde aufgerissen, und Tormeid sprang auf, doch es war Spealáin, der hereingestürmt kam, gefolgt von einem atemlosen Krieger der Éile.
    »Es ist einer unserer Wachposten«, keuchte

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