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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Kerlen, die bereit sind, jedem zu dienen, der ihnen Geld oder Aussicht auf Beute bietet. Das Lumpenpack ergriff die Flucht, sowie Degos Krieger ihm auf den Leib rückten. Als Dego sah, wer es anführte, bat er mich, einzugreifen. Eithne und ein paar ihrer fanatischen Mitläufer waren in die Berge geflohen. Ich verließ Cashel und stieß mit einem Trupp meiner Burgwache zu Dego. Wir brauchten nicht lange, um die Anführerin der Rebellen und ihre Leute aus ihren Schlupflöchern zu holen.«
    »Noch einmal – Eithne ist deine Gefangene?«
    »Ja, wir haben sie festgenommen«, bestätigte Colgú. »Aber Endas Schilderungen von Cronáns Festung zufolge werden wir ein ganzes Bataillon von dreitausend Mann benötigen, um die Burganlage zu bezwingen. Nur, je länger die Belagerung dauert, um so energischer wird Fianamail darauf pochen, dass er ein Recht habe, vermittelnd einzugreifen.«
    Tormeid trat vor. »Gegen die Tore und Mauern der Festung anzurennen wäre sinnlos. Ich weiß einen Weg, wie deine Männer die Festung mit geringem Blutvergießen einnehmen können.«
    Colgú schaute ihn fragend an. »Und wer bist du?«
    »Das ist Tormeid«, erklärte Fidelma. »Er war Krieger der Uí Duach, geriet in Cronáns Gefangenschaft und wurde gezwungen, dessen Festung mitzubauen. Er kennt dort einen geheimen Zugang, durch den unsere Krieger in die Festung hineingelangen könnten. Er vermochte zu fliehen und dient jetzt in der Leibwache von Lady Gelgéis.« Sie lächelte Tormeid aufmunternd an. »Du kannst ihm vorbehaltlos vertrauen, Colgú.«
    »In der Festung sind viele Gefangene vom Stamm der Uí Duach, die nur auf eine Möglichkeit warten, mit ihren Peinigern abzurechnen«, erläuterte Tormeid.
    Einen kurzen Moment blickte Colgú den jungen Mann durchdringend an und fragte: »Bist du bereit, unsere Krieger durch den Geheimgang in die Festung zu schleusen?«
    »Ich wüsste nicht, was ich lieber täte.«
    »Dann wird dir Muman ewig zu Dank verpflichtet sein«, erklärte Colgú und reichte ihm die Hand. Von erneuter Tatkraft durchdrungen, erteilte der König seine Weisungen. »Enda, du begleitest Tormeid. Ihr tut euch mit Degos Kämpfern zusammen. Sie sind bereits im Gebiet südlich vom Suir und rücken gegen Liath Mór vor.« Ohne weiteren Wortwechsel zogen die beiden los, und Colgú wandte sich an Gelgéis: »Sieh es mir nach, Lady, aber ich muss für mein Gefolge die Gastfreundschaft von Durlus einfordern. Wir müssen hierbleiben und abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Auch benötige ich ein sicheres Gewahrsam für meine Gefangene.«
    »Das alles sei dir gewährt«, entgegnete Gelgéis und gab ihrem Hofmeister die nötigen Anweisungen.
    Ein spitzer Schrei schreckte alle auf. Es war Dúnliath, die sich stürmisch zu Colgú vordrängte. Begleitet wurde sie von Ailill.
    »Mein Lord! Oh, mein Lord! Bist du erschienen, mich zu erretten?«
    Colgú war peinlich berührt, als die junge Frau sich ihm in die Arme warf und sich an ihn klammerte.
    »Dúnliath! Was hat dich hergetrieben?«, fragte er völlig überrascht und suchte sich aus ihrer Umarmung zu lösen. »Wovor musst du errettet werden?«
    »Nachdem du Cashel verlassen hattest, hat mich mein Vater hierher gebracht, wegen meiner Sicherheit. Er meinte, es wäre am besten so.«
    Colgú brauchte einige Augenblicke, bis er begriff. »Warum das? Cashel war doch nicht bedroht, und die Banditen waren bereits geschlagen und in alle Winde zerstreut. Hat Drón das nicht schon gewusst, bevor ich wegritt? Wo ist dein Vater?« Suchend schaute er sich nach ihm um.
    »Drón ist hier auf der Festung ermordet worden, das ist erst wenige Stunden her«, antwortete Fidelma an Dúnliaths Stelle.
    Colgú blieb keine Zeit, sein Erstaunen zu äußern, denn sofort schluchzte und jammerte das Mädchen. »Ich wollte seinen Leichnam heimbringen nach Gabrán, damit er dort bestattet wird, doch man hat mir nicht erlaubt, von hier fortzugehen. Bitte, mein Lord, du begleitest mich doch auf dem Heimweg, nicht wahr?«
    »Ich habe sie daran gehindert, abzureisen«, erklärte Fidelma, ehe ihr Bruder etwas erwidern konnte. »Da waren zunächst die Nachrichten, dass die Heerscharen von Laiginschon kurz vor Gabrán stünden. Und außerdem musste ich die Nachforschungen nach dem Mörder von Drón aufnehmen.« Sie senkte die Stimme. »Ich bin überzeugt, sein Tod steht mit der Verschwörung in Verbindung, die sich gegen uns richtet. Unter den Umständen konnte ich Dúnliath und ihrem Gefolge nicht gestatten, Durlus zu

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