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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Hauptstraße entschieden hätte, wo es Gasthäuser für solche Art Reisende gibt. Er hätte die Straße in Richtung Osten, von hier aus gesehen, und nicht die in Richtung Westen gewählt.«
    »Egal, wie und woher er gekommen ist, Lady«, fügte Tóla hinzu, »die Wege von West und Ost zu diesem Punkt führen über mein Land, auf dem sich mein Vieh frei bewegt. Davon ist die Erde ständig aufgewühlt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man da irgendwelche Spuren von Pferden erkennen kann. Und wieso sollte ein Gesandter, ob allein oder mit Gefolgschaft, ausgerechnet des Nachts hier entlangkommen?«
    Ein verhaltener Aufschrei von Fidelma machte alle stutzig. »Wie konnte ich nur so töricht sein und einen solchen Anhaltspunkt außer Acht lassen! Du hattest doch gesagt, du hättest den Leichnam heute früh entdeckt?«, wandte sie sich an Tóla.
    »Es war, wie ich berichtet habe. Just bei Tagesanbruch bin ich hergekommen, um zu schauen, ob meine Kuh gekalbt hatte.«
    »Und wann warst du davor das letzte Mal hier?«
    »Kurz vor Einbruch der Dunkelheit, und wieder nur wegender trächtigen Färse. Sie war auf dem Feld dort hinter uns. Ich machte mir Sorgen, denn sie war überfällig.«
    »Bist du da auch hier an der Furt gewesen?«
    »Warum sollte ich? Ist ja auch egal, da war noch keine Leiche hier.«
    »Wie willst du das wissen?«
    »Die Strömung plätscherte ruhig dahin.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Eadulf.
    »Auf die Leiche bin ich nur aufmerksam geworden, weil sie von der Strömung gegen die Steine gedrückt worden war und so einen Damm bildete. Das gegen das Hindernis fließende Wasser klang anders als sonst, wenn es frei fließen kann. Auch Cú Faoil, mein Hund, war gestern Abend völlig ruhig, als wir hier draußen waren, während er heute früh unruhig reagierte und mir anzeigte, dass etwas nicht stimmte. Er war es, der mich auf den Toten aufmerksam machte.«
    »Da haben wir das nächste Rätsel«, klagte Fidelma. »Die logische Schlussfolgerung ist doch, dass dieser Gesandte allein in der Dunkelheit unterwegs war oder vielleicht mit einem Begleiter, der sein Mörder war. Wenn beide zu Pferd waren, konnte der junge Mann nicht anders, er musste an der Furt absteigen, während sein Begleiter – selbst noch auf dem Pferd sitzend – ihn von oben herab erstach. Dann hat der Mörder beide Pferde fortgeführt, ohne weiteres Aufsehen zu erregen. Nicht mal deinen Hund hat etwas nachts aufgeschreckt.«
    »Wenn es zu etwas Ungewöhnlichem, einem Streit oder so gekommen wäre, hätte Cú Faoil auf jeden Fall angeschlagen«, stimmte ihr der Bauer zu. »Ihm entgeht nichts.«
    »Es gäbe auch noch eine andere Antwort, die dieses Rätsel lösen könnte«, äußerte sich Eadulf in ruhigem Ton.
    Leicht überrascht drehte sich Fidelma zu ihm um. »Und die wäre?«
    »Was, wenn der Mann schon woanders getötet wurde und man ihn erst danach heimlich hierher gebracht hat? Jemand hat sich seiner hier einfach entledigt im Glauben, an so einem abgelegenen Ort würde ihn niemand finden.«
    Fidelma ging dem Gedanken nach. »An der Idee ist etwas dran«, gab sie zu. »Wenn aber der Mörder die Leiche hergebracht hat, weil er annahm, dies sei ein abgelegener Flecken, müssten ihm die Trittsteine im Bach aufgefallen sein und ihn gewarnt haben, dass dieser Ort vielleicht doch nicht so abgelegen ist, wie er gedacht hatte. Die Furt wird ja benutzt. Wollte man also den Leichnam verbergen, gibt es ringsherum sicher genug andere Plätze. Und weshalb entfernte der Täter nicht all die Hinweise? Weshalb nahm er dem Toten nicht das Uí-Maíl-Wahrzeichen ab? Weshalb ließ er ihm ein Stück von dem Amtsstab, der ihn als Gesandten auswies? Warum bemächtigte er sich nicht der wertvollen Edelsteine an Dolch und Schwert? Selbst völlig entblößen hätte er den Ermordeten können, das hätte eine Identifizierung so gut wie unmöglich gemacht.«
    »Das stimmt schon, aber wenn der Mord hier geschah, konnte sich der Mörder vielleicht nicht länger mit der Leiche befassen, weil er jemand kommen hörte und fliehen musste«, meinte Eadulf.
    Fidelma schüttelte den Kopf. »In dem Falle hätte die Person, die dem Mörder in die Quere kam, doch Anzeige über das Auffinden einer Leiche erstattet.«
    »Wir sind wohl wieder mal dabei, uns in Mutmaßungen zu ergehen, ohne etwas beweisen zu können«, stellte Eadulf fest.
    Fidelma sah ihn an und bemerkte erst jetzt sein verschmitztes Grinsen. Ärgerlich verzog sie die Mundwinkel.
    »Dann müssen wir uns eben

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