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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Gesandten hatten sie in ein Leinenlaken gehüllt und auf Endas Pferd gebunden. Zu Viert machten sie sich auf den Weg nach Osten, immer parallel zum Fluss. Schon bald darauf überquerten sie ihn, hielten sich leicht südlich und gelangten an den Rand einer ausgedehnten Brachlandfläche, die als Fraigh Dubh, Schwarze Heide, bekannt war.
    Hier stand eine kleine Kapelle mit einem Begräbnisplatz, wohin die Bewohner der Umgebung ihre Toten brachten oder wohin es sie auch zog, um sich den göttlichen Segen zu holen. Die Kapelle lag dicht an der Handelsstraße, die Cashel mit einer im Norden gelegenen Ansiedlung des Königreiches, Durlus Éile, der Festung der Éile, verband. Deren Territorium grenzte an das Gebiet der Osraige, und dahinter war das habgierige Königreich Laigin.
    Sie überquerten die sonst belebte Straße, auf der Kaufleute und Pilger in beide Richtungen zogen, wenngleich sie nicht zu den fünf großen Heerstraßen zählte, die die fünf Königreiche miteinander verbanden, wie zum Beispiel die Slige Dála, die Cashel mit dem Palast des Hochkönigs von Tara verband. Die Straße hier war als bothar eingestuft, als Viehstraße, denn schon in uralten Zeiten hatten die Menschen hier ihr Vieh entlanggetrieben, um es zu den Märkten zu bringen, so wie es auch heute noch geschah. Um diese Tageszeit aber lag die Straße verlassen; die meisten Reisenden waren lieber am frühen Morgen unterwegs und machten um Mittag, wenn die Sonne am höchsten stand, Pause, um eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen. Wenn es dann kühler wurde, hatten Speis und Trank eine wohlige Müdigkeit erzeugt, und oft verschoben sie die Weiterreise auf den nächsten Morgen. So war es nicht verwunderlich, dass die vier niemandem begegneten. Sie ritten auf die andere Straßenseite, wo am Rande der Heide die kleine hölzerne Kapelle stand.
    Der bescheidene Bau war von Grabstätten umgeben, eine jede von Ost nach West ausgerichtet, denn in früheren Zeiten, schon lange, bevor es den Neuen Glauben gab, waren die Menschen davon überzeugt, die Seelen der Totenwürden gen Westen schweben. Den wenigen, teilweise bereits verwitterten Holzkreuzen entnahm Fidelma auf den ersten Blick, dass sie ein armes, ländliches Bestattungsfeld vor sich hatten. Mit dem Aufkommen des Neuen Glaubens war es Sitte geworden, am Grab eines Christen ein Kreuz aufzustellen. Für die Reicheren gab es entweder eine Platte oder eine Säule aus Stein, auf denen der Name eingemeißelt war, manchmal in den Schriftzeichen des Ogham, manchmal auch in Latein. Hier aber entdeckten sie keine solchen Gedenksteine.
    Beim Näherkommen hörten sie deutlich Hammerschläge. Sie kamen aus der Richtung der Kapelle, und dann sahen sie einen Mann auf dem Dach, der Dachlatten befestigte. An der einen Seite des Gebäudes lehnte eine Leiter. Fidelma nickte Gormán zu, der ein paar Schritte weiter ritt, sich im Sattel zurücklehnte und nach oben rief: »Gott segne deine Arbeit, Bruder!«
    Der Mann hielt in seinem Tun inne und nahm ein paar Nägel, die er zwischen den Lippen hatte, aus dem Mund. Sorgsam steckte er sie, wie auch den Hammer, in eine Schlinge am Gürtel, ehe er den Gruß erwiderte. »O ja, Er segnet die Arbeit, Krieger. Aber ich bin kein Bruder, nur ein ailtirecht .«
    Eadulf musste kurz überlegen, verwechselte das Wort erst mit ailithir , dem Wort für Pilger, begriff dann aber, dass ailtirecht so viel wie Zimmermann bedeutete.
    Auch Fidelma ließ jetzt ihr Pferd ein Stückchen näher herangehen und schaute zu dem Handwerker hoch.
    »Wie heißt du?«
    Der Mann blickte zu ihr hinunter, schien sie dann zu erkennen, glitt mit erstaunlicher Geschwindigkeit die Leiter hinab und landete unmittelbar vor ihrem Pferd. Er warwettergebräunt, von mittlerer Größe, hatte ergrauendes Haar und hellblaue Augen. Man sah ihm an, dass schwere körperliche Arbeit sein täglich Brot war. Ehrerbietig verbeugte er sich.
    »Ich heiße Saer, Lady. Ich halte das Gebäude für Bruder Ailgesach instand und auch die anderen Häuser unserer kleinen Siedlung.«
    »Wo finden wir diesen Bruder Ailgesach?«
    Saer zögerte einen Moment und wies dann mit dem Kinn Richtung Norden.
    »Um diese Zeit findest du ihn im bruden , dem Gasthaus von Fedach Glas. Nur ein kleines Stück die Straße weiter runter.«
    »Bruder Ailgesach?« Trotz der Umstände konnte sich Fidelma eines Lächelns nicht erwehren. »Das klingt ja nach einem wahrhaft frommen Mann.« Der Name stand für »Diener der Heiligen«.
    Saer war klar, dass sie das

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