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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Straße wie dieser trifft man immer mal einen Händler mit seinem Karren, der so freundlich ist, einen Wandermönch ein Stück mitzunehmen«, erwiderte Bruder Biasta sofort. Mit ängstlich besorgter Miene wandte er sich an alle in der Gaststube. »Sehr gern möchte ich nun meinen Vetter sehen, selbst wenn er gerade seinen Rausch ausschläft.«
    »Hoffentlich gelingt es dir herauszufinden, woran dein Vetter erkrankt ist und was ihn so bedrückt«, entgegnete Fidelma. »Wir wollten ihn lediglich bitten, die Gebete bei einem Begräbnis zu sprechen. Wir haben einen Toten gefunden …«
    Bruder Biasta fiel ihr ins Wort. »Dieser Mann da, Saer, hat mir davon erzählt. Ich habe den Leichnam in der Kapelle gesehen, als ich meinen Vetter suchte und stattdessen auf ihn stieß. Ihr wisst nicht, wer er ist, habe ich gehört.«
    »Wir haben nicht die geringste Ahnung«, bestätigte Fidelma.
    »Das ist traurig. Ich hoffe, ihr werdet den Namen des Toten erfahren, bevor ihr ihn beerdigt. Darf ich jetzt meinen Vetter aufsuchen? Vielleicht gelingt es mir, ihn wenigstens so weit zu sich zu bringen, dass ich ihn hinüber in sein eigenes Bett schaffen kann.«
    Fidelma schaute Fedach Glas an, und der war einverstanden. Er übernahm es, Bruder Biasta zur Gästehütte zu führen,in der Bruder Ailgesach lag. Gormán und Enda gingen mit, Grella brachte Saer einen Krug Ale, Fidelma und Eadulf blieben allein am Tisch sitzen.
    »Wie machen wir jetzt weiter«, fragte Eadulf, nachdem sie kurz geschwiegen hatten.
    »Wir haben mehrere Möglichkeiten, fragt sich nur, für welche wir uns entscheiden.«
    »Glaubst du, die beiden Leute, die vergangene Nacht bei Bruder Ailgesach waren, stehen in irgendeiner Beziehung zu dem Ermordeten? Warum haben sie bei Bruder Ailgesach übernachtet?«
    Fidelma rief Saer zu sich heran. »Ich habe gehört, du und Sétna, ihr wart gestern Abend bei der Kapelle.«
    Der Zimmermann war überrascht. »Stimmt, wir waren dort. Sétna half mir, Bretter für die Kapelle heranzuschleppen.«
    »Hast du die Leute gesehen, die Bruder Ailgesach besucht haben?«
    Saer blickte verständnislos drein. »Besucher?«
    Fidelma stellte die Frage anders. »Ihr beide hattet das Holz zur Kapelle gebracht. War es schon dunkel, als ihr zusammen fortgegangen seid?«
    »Ich musste weg, bevor es dunkel wurde. Ich habe Sétna dagelassen, er sollte die Bretter markieren, die wir am Tag drauf aufs Dach bringen wollten.«
    Fidelma atmete erleichtert aus. »Sétna blieb also länger dort. Und wann hast du heute angefangen, am Kapellendach zu arbeiten?«
    »Da stand die Sonne bereits hoch am Himmel. Ich musste erst noch an meiner eigenen Hütte etwas ausbessern. Kaum war ich bei der Kapelle, da bist du mit deinem Gefolge angekommen.«
    »Das leuchtet ein«, murmelte Eadulf. »Bruder Ailgesachs Besucher waren da schon fort. Wir müssen uns also gedulden, bis Bruder Ailgesach nüchtern ist und uns erzählt, wer die beiden waren.«
    »Das wäre eine Möglichkeit«, stimmte ihm Fidelma zu.
    Eadulf starrte sie ungläubig an. »Meinst du wirklich, wir sollen hier so lange warten? Das kann frühestens morgen sein. Da wäre es doch einfacher, den beiden nach Norden zu folgen, wir überholen sie und befragen sie.«
    Fidelma überhörte seinen spöttischen Ton. »Daran habe ich auch gedacht.«
    »Vielleicht waren das einfach Verwandte. Ein Mönch kann ja durchaus einer adligen Familie entstammen. Überleg mal, dann wären sie ebenfalls Verwandte von Bruder Biasta.«
    »Das wäre vorstellbar«, stimmte Fidelma ihm zu. »Aber irgendwie gibt mir Bruder Biasta zu denken. Wieso sind wir diesem Kuttenträger nicht auf der Hauptstraße begegnet?«
    Eadulf war sich nicht sicher, worauf sie hinauswollte.
    »Die Kapelle steht südlich, wenige hundert Schritte von der Straße. Stimmt’s?« Eadulf nickte, und sie fuhr fort: »Wir sind auf der großen Straße in Richtung Norden geritten, bis wir auf das Wirtshaus stießen. Nicht wahr? Bruder Biasta hätte uns doch begegnen müssen, wenn er, wie er sagt, von Norden gekommen wäre. Wir sind noch nicht so lange im Wirtshaus, dass er daran vorbeilaufen, zur Kapelle gehen, mit Saer sprechen und mit ihm hierher hätte zurückkommen können. Er ist nicht auf der Hauptstraße gewesen, und Händler mit ihren Karren haben wir auch nicht getroffen.«
    Eadulf überlegte. »Demnach hat er nicht die Hauptstraßebenutzt, sondern hat den Weg querfeldein genommen, wenn er nicht überhaupt aus Richtung Süden kam.«
    »Er hat aber behauptet, er

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