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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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was ihr euch nicht schon zusammengereimt habt.«
    »Es wäre aber gut, es aus deinem Munde zu hören.«
    Gormán nickte heftig. »Fürwahr, Lady. Was man dir angetan hat, ist ein schändliche Verunglimpfung der Ehre der Eóghanacht. Ich hafte deinem Bruder, dem König, für dein Wohlergehen.«
    Fidelma nahm seine erregten Worte mit einem Lächeln zur Kenntnis.
    »Wie ihr euch entsinnt, schliefen wir alle am Flussufer. Ich wurde durch die Pferde aufgestört. Besonders Aonbharr war sehr unruhig. Ich wachte auf und bekam geradenoch hinter euch beiden die Schatten von Männern mit. Alles ging wahnsinnig schnell. Du, Eadulf, bewegtest dich, und da schlugen sie auch schon zu, jeder nahm sich einen von euch vor und versetzte ihm einen Schlag auf den Kopf.«
    »Und ein verdammt heftiger Schlag war das«, bekräftigte Eadulf und rieb sich die schon abschwellende Beule. »Aber Gormán hatte es weit schlimmer erwischt.«
    »Ich habe gar nicht nach deinem Befinden gefragt, Gormán«, wandte sich Fidelma schuldbewusst an den Krieger.
    »Es ist nichts weiter, Lady. Mein Schädel hat schon ganz andere Dinge ertragen müssen. Und dank Eadulfs medizinischen Künsten heilen die Platzwunden bereits, und auch der pochende Schmerz hat nachgelassen.«
    Anerkennend nickte Fidelma Eadulf zu und sparte nicht mit Lob. »Ich hätte nichts anderes von Eadulf erwartet.« Sie lächelte verschmitzt.
    »Und was hast du dann gemacht?«, drängte Eadulf, um von sich abzulenken.
    »Ich sprang auf. Es war zwar noch dunkel, aber der Mond gab doch so viel Licht, dass ich die Umrisse der Angreifer ausmachen konnte, auch wenn ich natürlich nicht zu erkennen vermochte, wie sie aussahen. Ich vernahm hinter mir ein Geräusch und drehte mich blitzartig um. Torna kämpfte mit einem der Männer, und ein anderer kam auf mich zu. Aber ihr wisst ja, dass ich troid-sciathagid beherrsche.«
    Die sogenannte »Offensive durch Verteidigung« war eine traditionelle Technik, sich ohne Waffen zu wehren, und ging angeblich auf die Druiden zurück, auf eine Zeit, bevor der Neue Glauben im Land Einzug gehalten hatte.Zwar hatte man viele Kulthandlungen der alten Religion verboten, aber diese Kampftechnik beibehalten. Man lehrte sie den umherziehenden Missionaren, um sie in die Lage zu versetzen, sich gegen Räuber zu wehren, ohne zu einer Waffe greifen und ihren Eid brechen zu müssen, jedwedes Leben zu schonen.
    »Und was geschah dann?«
    »Ich ließ den Mann auf mich zukommen, ging in dem Moment, da er angreifen wollte, in die Hocke, und er flog ungebremst über mich hinweg auf den Mann, der dich bewusstlos geschlagen hatte. Zeit zum Nachdenken war nicht, ich hörte ihn nur aufschreien. Erst später begriff ich, dass der Mann, auf den er gestürzt war, ein Messer in der Hand hielt und ihm damit in den Arm stach.«
    »Deshalb also brauchten sie einen neuen vierten Ruderer, als sie beim Fährmann ankamen«, brummte Gormán.
    »Erzähl weiter«, drängte Eadulf, ohne auf Gormáns Zwischenbemerkung einzugehen.
    »Ich hörte einen Schrei neben mir, drehte mich zur Seite und sah Torna zu Boden stürzen. Sein Angreifer schwang einen Knüppel. Ich stellte mich ihm entgegen, muss dann aber selbst einen Schlag auf den Kopf gekriegt haben. Was danach geschah, habe ich lediglich in Ansätzen mitbekommen. Ich weiß nur, dass man mich fesselte und mir einen grässlichen Knebel in den Mund stopfte. Ein paar Satzfetzen schnappte ich noch auf.«
    »Zum Beispiel?«
    »Torna musste wieder zu sich gekommen sein und forderte sie auf, mich in Ruhe zu lassen, ich sei nicht seine Gefährtin.«
    Eadulf horchte auf. »Wieso seine Gefährtin?«
    »Ich weiß nur, dass sie ihn auslachten. Einer sagte, siewürden dafür bezahlt, ihn und seine Geliebte herbeizuschaffen.«
    »Eines aber geht daraus hervor«, meinte Eadulf, »nämlich, dass sie nicht vorhatten, dich zu entführen. Sie wussten nicht, wer du bist.«
    »Das stimmt.«
    »Warum aber sollte man ausgerechnet einen Dichter entführen? Und wer ist die Gefährtin, für die sie dich hielten?«, fragte Gormán.
    Fidelma gab einen Stoßseufzer von sich. »Torna ist der springende Punkt. Das Einzige, was er mir erzählt hat, ist, er hätte ein Mädchen geliebt, deren Eltern mit ihm nicht einverstanden waren, und dass er und das Mädchen darum geflohen seien. Auf der Flucht mussten sie durch einen Fluss schwimmen und dabei sei das Mädchen ertrunken, er aber hätte überlebt. Seitdem ziehe er als Barde umher. Das war alles, was er gesagt hat. Stellt sich

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