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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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übermannte. Und selbst dann träumte er von reißenden Flüssen, von einer ertrinkendenFidelma, von schemenhaften Gestalten, die sich mit einem Messer auf ihn stürzten. Und dann …
    Dann drang das Knistern eines Feuers in sein Bewusstsein, auch bewegte sich jemand. Er blinzelte und richtete sich mit einem herzhaften Gähnen auf. Es war lichter Tag, und Gobán brutzelte etwas über dem Feuer. Eadulf schaute sich um, suchte Gormán, doch seine Lagerstatt war leer. Sein Blick wanderte zum Bett. Fidelma war fort. Im Nu war er auf den Beinen, alle Schläfrigkeit war gewichen.
    »Wo ist …?«, begann er.
    Im gleichen Moment ging die Tür auf, und Fidelma stand vor ihm, mit nassem Haar, in den Händen ein Leinentuch und ihre Kammtasche, und lächelte ihn an.
    »Wo warst du?«, platzte er heraus.
    »Ich hätte eine andere Begrüßung erwartet«, sagte sie steif. »Hinter Gobáns Hütte ist eine kleine Quelle, wo man sich waschen und erfrischen kann und wieder Mensch wird. Dankenswerterweise hast du mein marsupium gerettet, Eadulf, und so hatte ich auch meine Kammtasche.« Und schon strahlte sie über das ganze Gesicht, legte die Kammtasche zur Seite und fiel ihm in die Arme. Peinlich berührt machte sich Gobán emsig mit der Kocherei zu schaffen und tat, als sähe er nicht, wie sie sich küssten. »Ihr habt die Entführer verfolgt und mir das Leben gerettet. Das Wort ›danke‹ wiegt nicht auf, was du für mich getan hast«, flüsterte sie.
    Eadulf tat leid, dass er sie an der Tür grob angefahren hatte. »Verzeih. Ich konnte vorhin in meiner Angst um dich nicht anders. Geht es dir besser? Wie fühlst du dich?«
    »Halb verhungert bin ich. Aber Gobán macht uns schon was zu essen. Mein Fasten hat also ein Ende, ich habe einen Bärenhunger.«
    »Im Ernst, ich will wissen …«
    »Der Hals tut nicht mehr weh. Die Lunge arbeitet wieder richtig. Egal, was du mir eingeflößt hast, du hast mich zum Leben erweckt.«
    »Wo aber ist Gormán?«, fragte er ausweichend.
    »Der schaut nach den Pferden«, erwiderte sie und setzte sich an den Holztisch.
    Eadulf nahm die Schaffelle auf, rollte sie zusammen und setzte sich neben sie.
    »Wir haben eine Menge Fragen an dich«, sagte er.
    »Ich an euch nicht minder. Aber das hat Zeit und kann warten, bis Gormán wieder da ist und wir uns gemeinsam über Gobáns leckeres Mahl hermachen können. Er hat mir in groben Zügen geschildert, wie ihr hierher gekommen seid. Ein schieres Wunder, dass euch das Schicksal ausgerechnet zu seiner Schmiede geführt hat. Und was für ein Zufall, dass ich seine Schwester kannte, Schwester Poitigéir vom Kloster Kildare, der ich damals aus großer Not helfen konnte.«
    Die Tür ging auf, und Gormán erschien. Mit Wohlgefallen schnupperte er die Düfte von Gobáns Kochkünsten. Frühstück war im allgemeinen eine leichte Mahlzeit, denn die Hauptmahlzeit war prainn , und die wurde abends eingenommen. Auch das Mahl um die Mittagszeit, eter-shod , bestand aus leichter Kost. Heute aber und eingedenk Fidelmas großem Hunger gab es zum Frühstück auf dem Rost gebratene Forelle, die Gobán mit Honig beträufelt hatte. Auch frisches Brot war auf dem Tisch, das bekam der Schmied für Gefälligkeitsarbeiten von der Nachbarin. Selbst Butter fehlte nicht, dazu reichlich Honig, eine Schüssel mit Äpfeln und Haselnüssen, und für den Durst standen eine Kanne kaltes Wasser aus der Quelle und sogar ein Krug Ale bereit.
    Sie waren des Lobes voll, doch Gobán wehrte verhalten ab. »Seit dem Tod meiner Frau bin ich auf mich allein gestellt und muss mich selbst versorgen.« Er teilte Holzbrettchen aus und forderte sie auf, nach Herzenslust zuzugreifen. Selbst an kleine Schälchen mit Wasser war gedacht, denn die Sitte wollte es, dass man in der rechten Hand das Messer hielt und mit der linken die Speisen zum Mund führte, die Finger im Wasser abspülte und sie mit einem kleinen Tuch, dem lámbrat , abtrocknete.
    Eadulf verspürte nicht so großen Hunger wie die anderen und nutzte die Gelegenheit zu schildern, was Gormán und er erlebt hatten, seit sie aufgewacht waren und hatten feststellen müssen, dass Fidelma und Torna, der junge Dichter, verschwunden waren. Und wieder sah ihn Fidelma bewundernd an.
    Als er seine Geschichte beendet hatte, war auch Fidelma mit dem Essen fertig, sie lehnte sich zurück und trank ein paar Schluck Wasser.
    »Jetzt bist du dran«, forderte Eadulf sie munter auf.
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen«, erwiderte sie. »Jedenfalls kaum etwas,

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