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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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ruhig und selbstbewusst. »Sei willkommen auf Durlus Éile, Lady. Uns hat keine Nachricht von deiner Ankunft erreicht. Du scheinst zu Fuß gekommen zu sein.«
    Fidelma ging darauf nicht ein, sondern stellte ihre Begleiter vor.
    »Seid willkommen alle miteinander. Wie in allen fünf Königreichen geht Fidelma und Eadulf auch bei uns ein guter Ruf voraus. Ich werde Prinzessin Gelgéis eure Ankunft vermelden. Jedoch gilt hier unsere Regel, dass ein Bewaffneter sich außerhalb der Gemächer der Herrin aufzuhalten hat, es sei denn, er würde ausdrücklich aufgefordert einzutreten.«
    Fast sich entschuldigend sagte Fidelma zu Gormán: »Du wirst deine Zeit gewiss nützlich zu verbringen wissen, während wir unsere Unterredung haben.« Deutlicher musste sie nicht werden; sie hoffte, Gormán könne aus dem Geschwätz der Leute etwas erfahren, das ihnen dienlich war. Ihr Krieger verstand sie und nickte kurz.
    »Kommt herauf!«, bat sie der Hofmeister und führte sie über die Treppe in die Große Halle. Eadulf schaute sich staunend um. Reichtümer aus vieler Herren Ländern, herangeschafft von Kaufleuten, waren hier versammelt, und Gelgéis schien sich nur zu gern damit zu umgeben. Wandbehänge und Standbilder waren zu bewundern, auch Schilde und Schwerter zierten die Mauern und sogar Waffen,die nie ein Schlachtfeld gesehen hatten, sondern nur zum Prunk angefertigt worden waren. Tische und Stühle von gediegener Machart standen geschmackvoll im Raum verteilt. Der Hofmeister winkte eine Dienerin heran und beauftragte sie, Prinzessin Gelgéis mitzuteilen, welche unerwarteten Gäste eingetroffen waren. Das Kammermädchen sah Fidelma scheu, beinahe ehrfürchtig an und eilte davon.
    Es entstanden Momente peinlichen Schweigens. Spealáin bezog Stellung am Hauptportal und ließ Fidelma und Eadulf stehend warten. Reichlich lange dauerte es, bis sich eine Tür in der Rückwand der Halle öffnete und eine Frau auf sie zuschritt. Eadulf staunte, wie jung sie war. Sie war mittelgroß, schlank, ihr korngelbes Haar schimmerte wie Gold. Sie trug es in einer Eadulf unbekannten Haartracht, glatt und straff nach hinten gekämmt. Ihre vollen Lippen bildeten einen angenehmen Gegensatz zu der hellen Haut ihrer zarten Wangen. Die Augen strahlten azurblau. Sie bot den Anblick eines unschuldigen, unbefangenen Kindes. Ihr Kleidung kündete von Wohlstand, die blau eingefärbte Seide wies bunte Stickereien auf, bei denen Gold überwog. Wie eine Prinzessin schaute sie aus, und sie war ja auch eine.
    Das Mädchen – Gelgéis als Frau zu betrachten, fiel Eadulf schwer – blieb vor Fidelma stehen und neigte das Haupt zur Begrüßung. Fidelma senkte danach ebenfalls den Kopf, doch weniger tief, und gab damit unaufdringlich zu verstehen, dass Gelgéis zwar die Prinzessin der Éile war, Fidelma jedoch die Schwester des Königs von Muman.
    »Ich heiße dich willkommen, Fidelma.« Ihre Stimme war sanft und melodisch, ganz in Einklang mit ihrem Aussehen.»Ich habe dich nicht erwartet, sonst hätte ich Vorkehrungen getroffen, dich zu empfangen, wie es deinem Rang gebührt.«
    »Eigentlich hatte ich auch nicht vorgehabt, dich aufzusuchen, Gelgéis, doch der Zufall hat mich hergeführt. Gestatte, dir meinen Ehemann vorzustellen, Eadulf von Seaxmund’s Ham aus dem Lande des Südvolks.« Sie machte eine kleine Pause und fügte lächelnd hinzu: »Vom Stamme der Angeln.«
    Die blauen Augen richteten sich auf Eadulf, der sich leicht verbeugte. Gelgéis unterließ es, die Verbeugung zu erwidern; die Höflichkeitsvorschriften erforderten das nicht. Sofort galt ihre Aufmerksamkeit wieder Fidelma.
    »Mir ist nicht neu, dass du einen Fremdländischen geheiratet hast, einen Glaubensbruder dazu. Man hat mir auch berichtet, du hättest dich vom Klosterleben gelöst und dich um das Amt des Obersten Brehons am Hofe deines Bruders, des Königs, beworben.«
    Obwohl die Prinzessin das ganz ruhig und freundlich sagte, glaubte Eadulf, eine verhüllte Feindseligkeit in ihren Wort zu spüren.
    »Dann wirst du auch erfahren haben, dass meiner Bewerbung kein Erfolg beschieden war«, entgegnete Fidelma gelassen. »Dennoch bleibe ich eine dálaigh und werde weiterhin der Rechtsprechung unseres Königreiches dienen.
    »Tatsächlich?« Die junge Frau lächelte. »Neuigkeiten haben die Eigenart, sich schnell zu verbreiten, doch leider erreichen sie den Empfänger oft entstellt, wenn nicht gar ins Gegenteil verkehrt. Mir ist zu Ohren gekommen, in Cashel wird es bald eine königliche Hochzeit

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