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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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zurück.
    Gormán zog die Decke zur Seite.
    Augen, wie tot, starrten sie kalt an. Für einen kurzen Moment glaubten sie Bewegung in ihnen zu erkennen, aber das war nur ein Trugschluss durch den Widerschein des Lichts.
    »Das ist Biasta!«, entfuhr es Fidelma.
    Sofort war Eadulf neben ihr, beugte sich über die zusammengekrümmte Leiche und erkannte rasch die Todesursache.
    »Jemand hat gleich zweimal zugestochen, und zwar mit einem ziemlich derben Messer. Von einer sauberen Stichverletzung kann nicht die Rede sein, die Wunde in der Herzgegend weist gezackte Ränder auf.«
    Gormán bückte sich und hob etwas auf. Es war ein Blechteller, an dem noch Essensreste klebten. Es bedurfte keiner Erklärung, woher der Mörder sein Messer gehabt hatte.
    Erst jetzt bemerkten sie, dass Biasta ohne seine Oberbekleidung lag.
    »Was hältst du davon?«, fragte Eadulf und stand auf.
    »Ich denke, Torna hat hier eingesessen und sich auf eigene Faust davongemacht«, erwiderte sie bitter.
    »Biasta ist bestimmt trotz Anfudáns Warnung hierhergekommen, um Torna zu befragen. Torna hatte für sein Abendessen ein Messer und hat ihn damit erstochen, hat ihm die Sachen ausgezogen, sie sich übergeworfen, um sich zu tarnen, und ist geflohen.«
    »Aber wie will er bei den schweren Toren und den Wachen aus der Abtei fliehen können?«, fragte Gormán.
    »Wahrscheinlich auf die gleiche Weise, die Ségnat für uns vorgesehen hat«, entgegnete Fidelma. »Da wir nun wissen, dass er hier herausgekommen ist, sollten wir möglichstschnell zu unseren Kammern zurück und hoffen, dass Ségnat tatsächlich in der Lage ist, uns zu helfen.«
    »Wenn man aber Torna erwischt hat?«, gab Enda zu bedenken.
    »Wenn das geschehen wäre, wären seine Häscher schon längst hier gewesen, um herauszufinden, wie er die Flucht bewerkstelligt hat, und hätten dabei Biasta entdeckt. Wir haben Glück. Den haben sie offensichtlich noch nicht vermisst.« Eadulf war zuversichtlich.
    »Dann sollten wir Torna so rasch wie möglich folgen. Wenn einer des Rätsels Lösung weiß, dann ist er es«, drängte Gormán und ging zur Tür.
    »Wenn wir jetzt einfach losrennen, erregen wir unnütz Argwohn. Wir müssen hier alles so verlassen, wie wir es vorgefunden haben, und uns dann heimlich zurück zu unseren Kammern schleichen. Wollen hoffen, dass man Biastas Leiche erst entdeckt, wenn wir der Abtei entkommen sind.«
    »Torna ist klug genug, um keine Spuren zu hinterlassen«, meinte Eadulf.
    Gormán zog die Decke über den Leichnam des Mannes, der sich noch vor kurzem als Bruder Biasta ausgegeben hatte. Sie verließen die Zelle, und Gormán schob fast ehrfürchtig die Riegel an ihren alten Platz. Dank der Markierungen, die Enda in die Mauern geritzt hatte, fanden sie ohne große Schwierigkeiten den Weg zur Treppe zurück. Wie auf Absprache blieben sie dort einen Augenblick stehen, um zu verschnaufen. Dann führte sie Enda die Stufen hinauf, überprüfte, ob oben alles ruhig und verlassen war, und gab Entwarnung. Fidelma, Eadulf und Gormán als Letzter folgten ihm in den Gang, Gormán steckte die Fackel in die Halterung zurück, und Enda verriegeltehinter ihnen den Zugang zu den Kellergewölben.
    Wortlos ging Fidelma voran, und schon bald erreichten sie das obere Stockwerk und ihre Kammern. Aus dem Schatten neben der Tür des fothrucad , des Baderaums, löste sich eine zierliche Gestalt – Ségnat.
    »Ich habe hier gestanden und gewartet«, begrüßte sie sie aufgeregt. »Ich dachte schon, sie hätten euch geholt.«
    Fidelma lächelte sie aufmunternd an. »Wir waren auf der Suche nach dem Gefangenen und haben in den Kellergewölben tatsächlich den Raum gefunden, wo sie ihn eingesperrt hatten. Aber er ist schon geflohen und hat dabei einen von Cronáns Gefolgsmännern getötet, Biasta hieß er.«
    Die Nachricht überraschte und erschreckte das Mädchen zugleich. »Biasta? Der Name spricht Bände, ein gemeiner Kerl war das. Dem Schweinehund weint keiner eine Träne nach. Seid ihr sicher, dass der Gefangene entkommen ist?«
    »Es sei denn, er irrt in den unterirdischen Gängen umher.« Fidelma hielt es für besser, nichts davon verlauten zu lassen, dass sie den Verdacht hegten, hinter Torna würde sich in Wahrheit Tormeid verbergen.
    »Wir werden später schon herausfinden, ob er fort ist oder nicht. Erst aber müsst ihr hier raus. Das ist jetzt dringlicher denn je. Habt ihr noch irgendwelche Habseligkeiten in den Kammern?«
    Schnell hatten sie ihre Satteltaschen geholt und waren wieder

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