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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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unserer Suche nach dem ›Warum‹ genauso klug wie zuvor und kein Stückchen weiter.«
    »Freund Eadulf hat recht, es bleibt bei einem Rätselraten«, stellte auch Gormán fest.
    »Rätsel sind immer so etwas wie ein Irrgarten, es braucht seine Zeit, bis man da hinausfindet.« Sehr viel weiter half Fidelmas Bemerkung nicht.
    »Meist aber gibt es in so einem Wirrwarr irgendwo einen versteckten Hinweis, an den man sich halten kann«, meinte Eadulf. »Hier jedoch haben wir keinen erhellenden Punkt. Die einzige Lösung, die ich sehe, ist, sich Biasta vorzuknöpfen und ihn zum Sprechen zu zwingen. Bleibt die Frage, ob er klein beigibt.«
    »Nicht, ohne etwas nachzuhelfen«, sagte Gormán grimmig. »Könnte schon sein, es würde mir gelingen, aber noch haben wir ihn nicht.«
    »Zumindest nähern wir uns langsam dem ›Wie‹ und ›Wer‹«, munterte Fidelma die anderen auf. »Hast du sonst noch etwas hören können, Enda?«
    Der Krieger schüttelte den Kopf. »Nur, dass Biasta am liebsten gleich zu dem Gefangenen wollte, um ihn zu befragen.Anfudán versuchte ihn davon abzuhalten, er solle warten, bis Cronán und Sillán so weit wären. Dann näherten sich schon wieder Schritte, und ich eilte her, um dir zu berichten.«
    »Bist du sicher, dass dich niemand gesehen hat?«
    »Ganz sicher.«
    »Nach allem, was du sagst, sehe ich mich in meinem Entschluss bestätigt. Noch ehe der Morgen graut, müssen wir Torna finden. Gelingt uns das nicht, reiten wir ohne ihn los.«
    »Und du vertraust diesem jungen Mädchen?«, fragte Gormán.
    »Es gibt keinen anderen, dem wir trauen können. Doch vorrangig ist jetzt, herauszubekommen, wo man Torna gefangen hält und ob eine Möglichkeit besteht, ihn zu befreien. Meine Vermutung, dass er der Krieger von den Uí Duach namens Tormeid ist, festigt sich immer mehr. Ich habe mit Ségnat vereinbart, dass wir uns nach Mitternacht treffen, in jedem Fall, ehe der Morgen anbricht.«
    »Sein Verließ finden und ihn befreien? In so kurzer Zeit? Das ist leicht gesagt, Lady, denn wo sollen wir da anfangen?«, äußerte Enda seine Bedenken.
    Fidelma beugte sich zuversichtlich etwas vor. »Du entsinnst dich doch an die Verliese, in die sie dich und Gormán stecken wollten? Ohne Fenster und mit Riegeln außen? Wenn sie irgendwo in dieser Festung Gefangene halten, dann ist es dort, wo wir anfangen müssen.«
    »Enda und ich gehen und schauen uns das mal an«, schlug Gormán vor.
    »Ich halte es für das Beste, wenn wir alle gemeinsam gehen, da kann einer auf den anderen achten«, widersprach Fidelma. »Wir bewegen uns hier auf gefährlichem Grundund müssen auf alles gefasst sein, zum Beispiel auch auf Wachposten an jeder Ecke.«
    »Das ist aber nichts für die Schwester eines Königs«, protestierte Enda.
    Fidelma zwinkerte schelmisch. »Ganz bestimmt aber etwas für eine dálaigh . Außerdem ist an Schlaf sowieso nicht zu denken. Eadulf und ich könnten also nur tatenlos herumsitzen und bang auf eure Rückkehr warten. Und wenn ihr nicht zurückkommt, was dann? Es ist schon besser, wir bleiben zusammen und sehen, was uns blüht.«
    Gormán zauderte noch, gab es aber auf, sie von ihrem Vorhaben abzuhalten. Er wusste, wann er sich zu fügen hatte.
    Enda verließ als Erster die Kammer, um die Lage zu sondieren. Draußen schien aber alles ruhig. Auf dem Hof unten tanzten Schatten, die vom flackernden Licht der am Mauerwerk hängenden Fackeln entstanden. Schon glaubte Enda den Hof verlassen und leer, als sich etwas bewegte. Er trat in den Schatten zurück. Ein Wachposten schlenderte gemächlich vorüber. Schließlich winkte Enda den anderen, ihm zu folgen, hielt warnend einen Finger an die Lippen und bedeutete ihnen, dicht im Schutz der Mauer zu bleiben. Gormán ging als Nächster, hinter ihm Fidelma und dann folgte Eadulf. Sie hielten sich im Schatten und gelangten langsam an die Stufen, die sie in den unteren Gang brachten. In dem unsteten Licht der Öllämpchen sah Fidelma, dass die meisten Türen nicht verriegelt waren.
    »Wir suchen einen Gefangenen«, raunte sie den beiden Männern vor ihr zu, »wir müssen also auf eine verriegelte Tür achten.«
    Gleich darauf zeigte Gormán auf eine in der Mauer etwaszurückgesetzte Tür mit einem vorgeschobenen Riegel. Er ging auf sie zu, horchte und schüttelte den Kopf.
    »Nichts zu hören.«
    Fidelma krauste die Stirn. Es gab weder ein Gitterfenster noch eine andere Öffnung in der Tür, auch war sie aus dicken Brettern gefertigt. Fidelma bückte sich, schob mit

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