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Die Philosophen der Rundwelt

Die Philosophen der Rundwelt

Titel: Die Philosophen der Rundwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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lang.
    »Könnten wir wegen dieser Angelegenheit religiöse Probleme bekommen?«, fragte der Dekan.
    »Bisher ist noch niemand von einem Blitz getroffen worden«, sagte Ponder.
    »Stimmt, stimmt. Allerdings wäre es mir lieber, wenn es nicht auf einen, äh, permanenten Test hinausliefe«, meinte der Professor für unbestimmte Studien. »Äh, die dominante Religion auf dem Kontinent erscheint vertraut und ähnelt dem Alten Omnianismus.«
    »Viele göttliche Strafen?«
    »In letzter Zeit nicht. Es ist recht still geworden um himmlisches Feuer, große Überflutungen und Verwandlung in Nahrungsmittelzusätze«, sagte der Professor für unbestimmte Studien.
    »Läuft es etwa auf einen öffentlichen Auftritt, einige einfache moralische Regeln und dann Stille hinaus?«, fragte Ridcully. »Abgesehen von Millionen Menschen, die darüber streiten, was ›Du sollst nicht stehlen‹ und ›Du sollst nicht töten‹ wirklich bedeutet?«
    »Ja.«
    » Genau wie der Omnianismus«, kommentierte der Erzkanzler ernst. »Laute Religion, leiser Gott. Wir müssen sehr vorsichtig sein, meine Herren.«
    »Aber ich habe doch darauf hingewiesen, dass es in diesem Universum nirgends auch nur eine Spur von irgendwelchen Göttern gibt!«, protestierte Ponder.
    »Ja, sehr rätselhaft«, sagte Ridcully. »Wie dem auch sei: Wir können hier nicht auf unsere magische Macht zurückgreifen und sollten vorsichtig sein.«
    Ponder öffnete den Mund. Er wollte sagen: Wir wissen alles über dieses Universum! Wir haben beobachtet, wie es entstand und sich entwickelte! Es besteht aus Kugeln, die sich in Kurven bewegen. Materie krümmt den Raum, und der Raum bewegt die Materie. Hier ist alles das Ergebnis von einigen einfachen Regeln! Mehr steckt nicht dahinter! Es gelten nur einige Regeln! Alles ist … logisch.
    Er wünschte sich Logik. Die Scheibenwelt war nicht logisch. Manche Dinge geschahen dort, weil es die Götter so wollten, und andere, weil es zum betreffenden Zeitpunkt eine gute Idee zu sein schien. Wieder andere Dinge passierten allein durch Zufall. Es steckte keine Logik dahinter – zumindest keine, die Ponder zu schätzen wusste. Er war in der kleinen Stadt namens Athen gewesen, von der Rincewind ihm erzählte hatte, in ein von Doktor Dee ausgeliehenes Bettlaken gehüllt. Dort hatte er Männern zugehört, die den Philosophen von Ephebe ähnelten und über Logik sprachen, und dabei war er den Tränen nahe gewesen. Sie brauchten nicht an einem Ort zu leben, wo die Entwicklung der Dinge Launen und Zufällen überlassen blieb.
    Für sie tickte und tackte und drehte sich alles wie bei einer großen Maschine. Es gab Regeln. Die Dinge blieben gleich. Jeden Abend zeigten sich die gleichen zuverlässigen Sterne am Himmel. Planeten verschwanden nicht, weil sie einem Schildkrötenpaddel zu nahe kamen und von der Sonne weggestoßen wurden.
    Keine Probleme, keine Komplikationen. Einige einfache Regeln, eine Hand voll Elemente … Es war alles so leicht. Zugegeben, es fiel Ponder schwer, genau zu erklären, wie einige einfache Regeln den Glanz von Perlmutt oder ein Stachelschwein hervorbringen konnten, aber bestimmt gab es eine Erklärung. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als eine Welt für möglich zu halten, in der die Logik funktionierte. Es war eine Frage des Glaubens.
    Er beneidete die Philosophen. Sie nickten ihren Göttern zu und zerstörten sie dann, nach und nach.
    Und jetzt seufzte er.
    »Wir haben uns alle Mühe gegeben«, sagte er. »Dein Plan, Rincewind?«
    Rincewind sah zur Glaskugel, dem gegenwärtigen Heim von HEX.
    »HEX, ist diese Welt bereit für den William Shakespeare, über den wir gesprochen haben?«
    »Ja.«
    »Und existiert er?«
    »Nein. Zwei seiner Großeltern begegneten sich nicht. Seine Mutter wurde nie geboren.«
    HEX schilderte die Einzelheiten mit dumpfer Stimme. Die Zauberer machten sich Notizen.
    »Na schön«, sagte Ridcully und rieb sich die Hände. »Dies ist wenigstens nicht weiter schwer. Wir brauchen eine Schnur, einen Lederball und einen großen Strauß Blumen …«
    Etwas später blickte Rincewind zur Glaskugel, dem gegenwärtigen Heim von HEX.
    »HEX, ist diese Welt jetzt bereit für den William Shakespeare, über den wir gesprochen haben?«
    »Ja.«
    »Und existiert er?«
    »Violet Shakespeare existiert. Sie heiratete Joseph Slink im Alter von sechzehn Jahren. Sie hat keine Bühnenstücke geschrieben, aber acht Kinder zur Welt gebracht, von denen fünf überleben. Sie ist vollauf beschäftigt.«
    Die Zauberer

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