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Die Philosophen der Rundwelt

Die Philosophen der Rundwelt

Titel: Die Philosophen der Rundwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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beschrieben werden. Und in dieser Theorie sehen wir die erste Möglichkeit, ein allgemeines Verständnis der Prinzipien zu erlangen, nach denen und derentwegen sich Organismen komplizieren. Wir beginnen eben erst festzumachen, was eigentlich an Lebensformen so besonders ist, dass sie sich so anders als nach der langweiligen Vorschrift des Zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik verhalten. Wir entwerfen ein Bild vom Universum als einer Quelle ständig zunehmender Komplexität und Organisation anstatt des genauen Gegenteils. Wir finden heraus, warum wir in einem interessanten Universum statt in einem öden leben.

FÜNF
    Fast wie Ankh-Morpork
    »Wie kannst du auf diese Weise mit uns kommunizieren?«, schnaufte Ponder, als sie dem Lauf eines breiten Flusses folgten.
    »Da die Rundwelt-Physik der Physik der realen Welt untergeordnet ist, kann ich alle Dinge benutzen, die angeblich der Kommunikation dienen«, drang die etwas gedämpft klingende Stimme aus Rincewinds Tasche. »Der Eigentümer dieser Kristallkugel glaubt, dass sie einen solchen Zweck erfüllt. Außerdem kann ich dem Abdruck dieser Welt im B-Raum Informationen entnehmen. Der Erzkanzler hat Recht. Es gibt hier einen großen elfischen Einfluss.«
    »Du kannst Informationen aus den Büchern der Rundwelt gewinnen?«, fragte Ponder.
    »Ja. Der Phasenraum der Bücher, die sich auf diese Welt beziehen, enthält zehn hoch tausendeinhundert hoch n Bände«, sagte HEX.
    »Das sind genug Bücher, um das ganze Uni… Augenblick mal, was ist n ?«
    »Die Anzahl aller möglichen Universen.«
    »Dann sind das genug Bücher, um alle möglichen Universen zu füllen! Oder wir kommen der Sache so nahe, dass der Unterschied keine Rolle spielt.«
    »Korrekt«, bestätigte HEX. »Das ist der Grund, warum es nie genug Regalplatz gibt. Allerdings kann ich anhand der untergeordneten Matrix dieser Welt virtuelle Berechnungen vornehmen. Wenn man weiß, wie die Antwort lautet, lassen sich die Berechnungsvorgänge begrenzen. Sobald die richtige Antwort gefunden ist, braucht nicht mehr dort weitergeforscht zu werden, wo keine Resultate erzielt werden konnten. Außerdem: Wenn man alle Bücher über Golf, Katzen, Graupel* [* Nicht der Graupel, an den Sie denken. Eine sehr gewöhnliche und vielseitige Substanz, die leider nicht in allen Universen zur Verfügung steht.] und das Kochen außer Acht lässt, so ergibt sich eine durchaus zu bewältigende Anzahl.«
    »Ugh«, sagte der Bibliothekar.
    »Er meint, er will sich nicht rasieren lassen«, erklärte Rincewind.
    »Es ist unerlässlich«, beharrte HEX. »Die Leute auf den Feldern werfen uns seltsame Blicke zu. Wir dürfen keinen Mob anlocken. Er muss rasiert werden und braucht einen Umhang und einen Hut.«
    Rincewind blieb skeptisch. »Ich bezweifle, ob sich jemand davon täuschen lässt.«
    »Meine Analysen deuten darauf hin, dass sich die Leute tatsächlich täuschen lassen, wenn ihr behauptet, er sei Spanier.«
    »Spanier? Was ist das?«
    »Spanien ist ein anderes Land, etwa achthundert Kilometer von hier entfernt.«
    »Und dort sehen die Leute aus wie er?«
    »Nein. Aber die hier lebenden Leute wären bereit, das zu glauben. Dies ist ein leichtgläubiges Zeitalter. Die Elfen haben großen Schaden angerichtet. Die größten Denker verbringen die Hälfte ihrer Zeit mit dem Studium der Magie, Astrologie, Alchimie und der Zwiesprache mit Geistern.«
    »Genau wie zu Hause«, warf Rincewind ein.
    »Ja«, sagte HEX. »Aber in dieser Welt gibt es kein Narrativium. Keine Magie. Und daher funktionieren die genannten Dinge nicht.«
    »Warum beschäftigen sich die Leute dann trotzdem damit?«, fragte Ponder.
    »Weil sie der Meinung sind, dass die Dinge funktionieren müssten, wenn sie alles richtig hinbekommen.«
    »Arme Teufel«, sagte Rincewind.
    »Auch daran glauben sie.«
    »Dort vorn gibt es mehr Häuser«, stellte Ponder fest. »Wir nähern uns einer Stadt. Äh … und wir haben die Truhe bei uns. HEX, wir haben nicht nur einen Orang-Utan, sondern auch eine Truhe mit Füßen!«
    »Ja«, erwiderte HEX ruhig. »Wir müssen sie im Gebüsch lassen, während wir nach einem weiten Gewand und einer Perücke suchen. Glücklicherweise ist dies die richtige Zeit.«
    »Ein Gewand genügt nicht, glaub mir!«
    »Es wird genügen, wenn sich der Bibliothekar auf die Truhe setzt«, sagte HEX. »Das bringt ihn auf die richtige Größe, und das Gewand dürfte eine ausreichende Tarnung für die Truhe sein.«
    »Einen Augenblick mal«, brummte Rincewind. »Soll

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