Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
Kräfte nicht gegen jemanden wenden, der im Auftrag des Guten handelt, also Dämonenjäger und Seher. Von daher sind sie ziemlich vertrauenswürdig.“
    Beim Gedanken daran, Summer zu vertrauen, verfinsterte sich mein Gemüt, aber eigentlich war es ja Jimmy, der ganz schnell mal einen Tritt in den Hintern brauchte. Das war bei ihm eigentlich nie verkehrt.
    „Über welche übernatürlichen Kräfte sprechen wir hier?“
    „Sie können fliegen.“
    „Ohne Flügel?“
    „Praktisch, nicht wahr?“
    „Und weshalb war sie dann mit dem Auto hier?“
    „Mit dem Fliegen zieht man besonders tagsüber die Aufmerksamkeit auf sich. Diese Gabe wird nur sehr selten verwendet.“
    „Was noch?“
    „Zaubern. Sie können ihre äußere Erscheinung verändern.“ Bei den Worten sah er mir direkt in die Augen. „In die Zukunft sehen.“
    Also waren Summers Fähigkeiten geistiger Natur. Machte uns das zu Busenfreundinnen?
    Nie im Leben.
    „Sind alle Feen auf unserer Seite?“
    Er antwortete mir nicht gleich. Vielleicht erwartete er, dass ich die übersinnlichen Fähigkeiten von Feen in allen Einzelheiten erklärt haben wollte. Da konnte er lange warten. Es sei denn, die Feen wussten, wie man die Fähigkeiten wieder loswurde. Ansonsten hatte ich keinen Gesprächsbedarf.
    „Sawyer“, drängelte ich jetzt. „Sind alle Feen gut?“
    „Leider nicht. Einige sind zu den Nephilim übergelaufen.“
    „Wie tötet man eine Fee?“
    In seinem Gesicht spiegelte sich Überraschung, dann lächelte er leicht. „Bisschen blutrünstig heute?“
    „Ich hatte angenommen, dass ich eigentlich lernen sollte, wie man die Viecher umbringt.“
    „Ja, aber Feen sind keine Nephilim.“
    „Aber wenn manche sich mit den Nephilim verbündet haben, dann sind sie doch zur Jagd freigegeben. Also, wie tötet man sie?“
    „Der Legende nach kann man eine Fee mit kaltem Stahl oder den Zweigen der Eberesche töten.“
    „Mit anderen Worten: Entweder ich frier ein Messer ein oder stopf ihr einen Busch in den Hals.“
    „Was auch immer funktioniert.“
    „Wenn wir schon mal beim mythischen Töten sind, wie schaltet man einen Fellläufer aus?“
    Er blickte zu Boden und sagte nichts. Das hatte ich auch nicht anders erwartet.
    „Und wie steht es mit Dhampiren?“
    Bei dieser Frage hob er den Kopf wieder. „Hast du vor, Sanducci zu töten?“
    „Man kann nie wissen.“
    Sawyer lachte – es war ein kurzer plötzlicher Ausbruch, der reichlich eingerostet klang. Ich konnte mich nicht erinnern, ihn jemals lachen gehört zu haben.
    „Vielleicht verrate ich es dir eines Tages. Aber nicht heute.“
    „Verdammt noch mal, warum denn nicht? Du kannst ihn doch gar nicht leiden.“
    „Mir gefällt die Welt so, wie sie ist, und auch wenn ich Sanducci nicht ausstehen kann, im Moment brauchen wir ihn.“
    „Und wenn wir ihn nicht mehr brauchen?“
    Sawyer lächelte einfach nur. Ich drehte mich um und sah, wie sich die kleine Staubwolke von Summers Wagen auflöste. „Du weißt doch, von wem sie sprach? Dem Seher, der zuletzt gestorben ist.“
    Sawyer nickte, und abermals richtete er den Blick nach Norden.
    Vor vielen Jahren hatte er mir einmal erklärt, dass für die Navajo der Norden die Richtung des Bösen war. Na toll. Mit den Augen folgte ich seinem Blick, doch es gab noch immer nichts zu sehen. Oder zumindest nicht für mich.
    Dann kam mir ein unheimlicher Verdacht. Sawyer hatte einige Seher und Dämonenjäger ausgebildet. Waren es die, die jetzt starben?
    Sawyer sah mich an. „Sanducci hätte dich nicht hier gelassen, wenn er wirklich glauben würde, ich brächte Mitglieder der Föderation um.“
    „Du kannst Gedanken lesen?“ Das hatte ich mich schon immer gefragt.
    „Gesichter“, korrigierte er mich. „Deins spricht Bände, du solltest es besser im Griff haben.“
    „Darum kümmere ich mich, sobald wir den Verräter gefunden haben und ich ihm ein Messer durch das heimtückische Herz gestoßen habe.“
    Er verzog den Mund. „Bestimmt hoffst du, dass ich es war.“
    Damit wäre zumindest die Hälfte meiner Probleme gelöst. Falls ein Messer im Herzen Sawyer überhaupt umbringen könnte. Ich hatte da meine Zweifel.
    „Es liegt ja wohl auf der Hand, dass ich keinen Seher in New York hätte töten können, während ich hier mit dir zusammen war“, betonte er.
    Ich hatte keinen blassen Schimmer, was Sawyer konnte oder nicht konnte, auf jeden Fall war es weit mehr, als er zugab.
    Auf einmal drehte er sich um und lief auf den Hogan zu. Bevor ich überhaupt

Weitere Kostenlose Bücher