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Die Pilgerin von Passau: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) (German Edition)

Die Pilgerin von Passau: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) (German Edition)

Titel: Die Pilgerin von Passau: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maren Bohm
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Konstantinopel zu ihr auf den Wagen setzte und ihr die Ohrringe schenkte, die leise klirrten, als Alice nun ihren Blick Bernhard zuwandte, der sich ebenfalls entkleidete. Sie schaute ihn an und empfand Wohlgefallen und Stolz. Muskulös war Bernhard, sehr männlich, und – überwältigend.
    Etwas ängstlich blickte sie allerdings auf sein erregtes Geschlecht. Jedes Bauernkind hatte von klein auf so etwas gesehen, wenn die ganze Familie in einem Raum zusammen schlief. Selbst adelige Kinder waren es oft gewohnt, im Sommer nackt mit Vater und Mutter und oftmals auch mit erwachsenen Geschwistern und deren Ehepartnern in einem großen Bett zu schlafen. Sie aber war ohne Mutter aufgewachsen, und wenn sie auch bisweilen einen Knecht und eine Magd dabei überraschte, so hatte sie schnell weggesehen und war eilends davongegangen. Ihr Vater jedoch besuchte Martha immer nur heimlich.
    Bernhard kam nun auf sie zu und legte sich eng zu ihr aufs Bett, sodass Alice seinen ganzen Körper fühlen konnte. Doch statt sie sofort zu nehmen, blickte Bernhard in Alice’ Gesicht, küsste ihre Stirn, ihre Augen, ihren Mund, ihren Hals, ihre Brüste. Weiter glitten seine Lippen zu ihrem Bauch, und Alice hatte niemals geahnt, wie viel Lust sie an ihrem Bauchnabel verspüren könnte – und dann erst an ihrer Scham, deren Lippen seine Küsse umspielten. Bernhard umkreiste mit dem Finger, mit der Zunge die enge Pforte, die sie vom Mädchen zur Frau trennte, und reizte, erregte Alice so sehr, dass sie nur eines wünschte …
    Das hatte Bernhard gewollt, ihr Begehren, Alice’ Begehren. Er drang in sie ein, Alice fühlte den Schmerz, zuckte zusammen und empfand eine starke, sinnliche, gierige Lust, der Bernhard mit Freuden nachkam. Dann hielt er inne, blickte Alice an und küsste ihren Mund und Alice wusste mit einem Mal, er meinte nicht irgendeine Frau, er meinte sie . Alice schlang ihre Beine um seinen Hals, fühlte sein weiches Haar an der Innenseite ihrer Füße, blickte dem geliebten Mann ins Gesicht. Bernhard richtete sich auf, drückte ihre Beine weit auseinander, sodass er immer tiefer und leidenschaftlicher in sie hineinstieß. Alice erwiderte sein Fordern.
    Es durchzuckte, schüttelte sie, ein unsagbares, heißes Empfinden bemächtigte sich ihrer erlösend.
    Bernhard nahm die junge Frau zärtlich in seinen Arm, beugte sich dann über sie und küsste hingebungsvoll das Blut von ihren Schenkeln, während Alice entzückt und glücklich seinen dunklen Haarschopf streichelte und sie einander wieder und wieder begehrten.

    Alice schreckte auf. Sie blickte von ihrem Spiegelbild fort und schaute in den Raum. Vom Bett ihres Vaters hörte sie Lachen. Ihr Vater schäkerte wieder mit der Witwe, die ihren Mann in der Schlacht bei Mantzikert verloren hatte und es anscheinend genoss, den Kranken pflegen zu dürfen. Sie fand es offenbar gar nicht so schlimm, dass er ein Krüppel war, auch dass sie die Sprache des anderen nicht verstanden. Das war ein Mangel, den sie aufzuholen versuchten, indem die Frau unentwegt Gegenstände herbeischleppte und ihm das griechische Wort beibrachte, während er sie das deutsche lehrte. Das war ein Spiel, das beide offenbar schätzten. Insbesondere, seitdem die Witwe mitbekommen hatte, dass Karl eine größere Summe, die Mitgift Alice’, erwartete, hatte sich ihre gute Laune noch gehoben und fröhlich hoffte sie mit dem Alten einer Zukunft entgegen, die sie sorgenfrei gemeinsam verbringen wollten. Von Jerusalem war keine Rede mehr. Der Vater hatte beschlossen, die Witwe zu heiraten und bei ihr für den Rest seiner Tage, ausreichend mit Schlafmohn versorgt, in Pera zu bleiben. Und auch für Alice hatte das Paar Pläne. Schließlich besaß die Witwe einen Sohn, der Bäckersbursche in Konstantinopel und noch unverheiratet war. Es wäre doch nett, wenn die Mitgift Alice’ ihm zukäme, die jungen Leute heiraten würden und er eine eigene Bäckerei, vielleicht sogar eine Taverne aufmachen könnte. Dass Alice offenbar nicht mehr rein war, es war offensichtlich, denn keine Nacht schlief sie in ihrer Kammer und kehrte erst im Morgengrauen heim, war zwar etwas störend, aber doch kein wirklicher Hinderungsgrund, denn schließlich seine Ehre an einen Ritter denn schließlich seine Ehre an einen Ritter verloren zu haben, war nur eine kleine Schande und im Übrigen der Lauf der Welt. Jedenfalls wollte die Witwe davon kein Aufhebens machen. Wenn die Kreuzfahrer erst einmal über den Arm des St. Georg nach Jerusalem abgezogen

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