Die Pilgerin von Passau: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) (German Edition)
wurde.
Markus
Mönch. Mit sieben Jahren als Gottesgabe seiner Eltern ins Kloster gebracht. Die Adelsfamilien hatten häufig viele Kinder, da die Mütter nicht stillten, um öfter schwanger werden zu können. So bestand die Chance, dass zumindest ein Sohn als Nachfolger das Erwachsenenalter erreichte.
Sofern mehrere Kinder überlebten, mussten diese versorgt werden, sodass die dritt- oder viertgeborenen Töchter und Söhne auch schon als Kind ins Kloster geschickt wurden.
Der Kreuzzug wie überhaupt Pilgerfahrten boten ihnen die Möglichkeit, zumindest zeitweise, dem strengen Reglement des Klosters zu entgehen.
Martin
Zunächst Knecht, avanciert er als illegitimer Sohn eines Fürsten aus deutschen Landen zum Sekretär des Legaten des Papstes und Ritter.
Illegitime Kinder Adeliger waren keine Schande, sondern diese konnten zu höchsten Positionen aufsteigen. Bekanntestes Beispiel ist Wilhelm der Eroberer.
In der Regel setzte der Ritterschlag eine langjährige Ausbildung voraus. Vor großen Schlachten fanden Rittererhebungen von bewährten Kämpfern statt, womit eine besondere Verpflichtung zur Tapferkeit unter Einsatz des eigenen Lebens verbunden war.
Otto, Graf von Baerheim
Das Verhältnis Adeliger zu ihren ältesten Söhnen war oftmals zwiespältig. Einerseits sicherte ein Sohn die Weitergabe des Lehens an die eigene Adelsdynastie, da die Lehen um 1100
weitgehend erblich waren. Andererseits aber stellte der Sohn eine Konkurrenz dar, weil er selber Lehnsträger werden wollte. Deshalb hatte der Vater kaum Interesse, dass sein Sohn, schon gar mit eigenem Hausstand, auf der Burg lebte. Er schickte ihn deshalb fort, auf ›Ritterfahrt‹, damit er sich durch Kampfhandlungen Ruhm und Ehre erwerbe. So war in der Regel ein Ritter weit mehr als 20, oftmals über 30 Jahre alt, wenn er das/die Lehen nach dem Tode des Vaters bestätigt bekam.
Robert
Trotz drastischer Strafen gab es besonders wegen der Armut viele Straffällige, besonders Räuber, aber auch Meuchelmörder, Auftragsmörder.
Thaddäus
Mönch. Die ärztliche Versorgung der Bevölkerung wurde um 1100 weitgehend von den Benediktinerklöstern gewährleistet. Für die medizinische Wissenschaftspflege ist besonders das Benediktinerkloster Admont bekannt. Herausragend ist Hildegard von Bingen, Äbtissin des Benediktinnenklosters Rupertsberg, deren naturkundliche und heilkundliche Schriften noch heute sehr berühmt sind.
Überblick über den Verlauf des 1. Kreuzzuges
Die Begriffe Kreuzzug und Kreuzfahrer gab es um das Jahr 1100 noch nicht. Die Kreuzfahrer bezeichneten sich selber als ›peregrini‹ (Pilger) . Der Kreuzzug selber wurde ›peregrinatio‹ (Wallfahrt, Pilgerreise), ›iter‹ (Weg, Marsch, Reise) oder ›expeditio‹ (Ausmarsch) genannt. Die Menschen damals führten keinen Kreuzzug gegen jemanden, sondern brachen auf zu einer, wenn auch bewaffneten, Pilgerfahrt zur Wiedergewinnung Jerusalems für Jesus Christus.
1071
Byzanz verliert die Schlacht bei Mantzikert gegen die Seldschuken. Darauf wird Kleinasien bis vor die Tore Konstantinopels von den Seldschuken erobert.
1095
Der byzantinische Kaiser Alexios bittet Papst Urban II. um militärische Hilfe gegen die Seldschuken.
18. – 28. November: Konzil von Clermont
Aufruf des Papstes zur bewaffneten Pilgerfahrt.
Die Führung überträgt der Papst dem Bischof von Le Puy, Adhémar von Monteil.
Der Pilgerfahrt schließen sich an: Herzog Gottfried von Bouillon, seine Brüder Balduin von Boulogne und Graf Eustachius III., Raimond IV. von Saint Gilles, Graf von Toulouse und Marquis der Provence, Herzog Robert von der Normandie, Graf Robert von Flandern, Graf Hugo Vermandois, Bruder des Königs von Frankreich, Graf Stephan de Blois und Chartres, Bohemund von Tarent und seine Neffen Tankred und Wilhelm.
Der Aufruf löst eine für Papst Urban wie für Kaiser Alexios ungeahnte Massenbewegung aus.
1096
März: Aufbruch des sogenannten Armenkreuzzuges unter Führung von Peter dem Einsiedler
Frühjahr: Judenverfolgungen durch separate Gruppen in Speyer, Worms, Mainz, Köln, Regensburg und Prag
15. August: Vom Papst festgelegter offizieller Tag des Aufbruchs
21. Oktober: Fast vollständige Vernichtung des Armenkreuzzuges (schätzungsweise 17.000 Menschen) durch Sultan Kilidj Arslan
23. Dezember: Herzog Gottfried von Bouillon erreicht als Erster mit seinem Heer Konstantinopel.
1097
14. Mai – 19. Juni: Belagerung Nikäas, Eintreffen aller Heere
16. Mai: Schlacht von Nikäa
19.
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