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Die Plastikfresser

Die Plastikfresser

Titel: Die Plastikfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Pedler und Gerry Davis
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drehte er sich um. »Verdammt noch mal, machen Sie das sofort aus! Gas!« Aber er hätte es nicht zu sagen brauchen, beide sahen, wie die Streichholzflamme plötzlich flackerte und dann erlosch.
    »Hier können wir nicht bleiben – wahrscheinlich Kohlendioxyd.«
    Inzwischen fiel ihnen das Atmen schwer. Gerrard spürte leichten Kopfschmerz, eine leichte Benommenheit. Er erkannte die Frühsymptome einer Kohlendioxydvergiftung.
    Er kroch auf Holden zu, aber selbst die Anstrengung war schon zu viel. Gerrard zog sich langsam wieder hoch. Er fühlte sich wie betrunken. »Hau ab, schnell! Los, Mann, um Himmels willen!« keuchte er, und die beiden Männer torkelten wie zwei Betrunkene, stützten einander und stolperten den Tunnel hinauf. Sie erreichten die anderen und ließen sich zu Boden sinken.
    »Was ist passiert?« sagte Anne verängstigt.
    »Gas«, sagte Gerrard. Das Sprechen fiel ihm schwer. Slayter saß mit der Flasche in der Hand und war fast wieder der alte.
    »Was ist mit Holden?« fragte er.
    Gerrard schüttelte erschöpft den Kopf. »Konnte nicht ran bis zu ihm. Keine Chance. Er muß tot sein.«
    Niemand antwortete. Dann fragte Purvis: »Wo kommt das Gas her?«
    »Keine Ahnung.« Gerrard schüttelte den Kopf. »Ich weiß nur, daß wir hier so schnell wie möglich abhauen müssen.«
    »Warum riechen wir das hier noch nicht?« In Purvis Stimme war in leichtes Zittern.
    »Weil Gas schwerer ist als Luft«, sagte Gerrard. »Das Kohlendioxyd hat sich in der Senke gesammelt. Es könnte sich natürlich allmählich ausdehnen – hierauf bis zu uns.«
    Von der anderen Seite des Stollens her blies ihnen der Luftzug lange, fedrige Rauchzungen entgegen.
    »Und wohin?« fragte Slayter.
    »Ich habe einen Verbindungstunnel gesehen«, sagte Purvis. »Ungefähr fünfzig Meter hinter uns.«
    »Wir wissen nicht, wohin er führt«, sagte Slayter.
    Sie blickten den Bahnhofsvorsteher an, der nun regelmäßiger atmete, aber seine Augen waren noch geschlossen.
    »Wir müssen es herausfinden. Weckt ihn auf!« Purvis ging zum Bahnhofsvorsteher und schüttelte ihn. »He!« sagte er laut. »He!«
    Gerrard ergriff ihn beim Arm und schob ihn zur Seite. »Geben Sie mir den Brandy!« Slayter reichte ihm die Flasche, und Gerrard goß dem Mann ein paar Tropfen auf die Lippen. Die Augenlider des Bahnhofsvorstehers begannen zu flattern, dann öffnete er seine Augen. Gerrard beugte sich über ihn und hielt die Lampe so, daß er sein Gesicht sehen konnte.
    »Können Sie mich hören?« Der Bahnhofsvorsteher nickte langsam.
    »Wir müssen einen anderen Ausweg finden. Da hinten ist ein Verbindungstunnel, wo führt der hin?«
    Der Bahnhofsvorsteher rang nach Luft und versuchte zu sprechen. Gerrard gab ihm noch etwas Brandy.
    »Da ist eine Leiter«, keuchte er mühsam. »Sie führt … nach unten … zur Westlinie!«
    »Und nach oben?«
    »Nein … nach unten.«
    »Weiter runter gehen wir nicht«, sagte Purvis.
    Gerrard richtete sich verärgert auf. »Was schlagen Sie sonst vor? Hier hat’s uns erwischt.« Der Rauch wurde dicker.
    Er wandte sich an Slayter. »Können Sie laufen?«
    Slayter streckte seine Beine aus und betastete sie behutsam. »Ich glaube, es geht.«
    Gerrard sah die beiden Frauen an. Sie nickten beide. Er reichte Slayter die Lampe. »Gehen Sie voran«, sagte er. Er nickte Purvis zu, und sie bückten sich, zogen den Bahnhofsvorsteher hoch, und stellten ihn auf die Füße.
    Als sie den Verbindungstunnel erreicht hatten, waren die anderen schon drin verschwunden. Sie schoben auch den Bahnhofsvorsteher durch die Öffnung. Innen war die Luft zu ihrer aller Erstaunen rauchfrei, und Gerrard fühlte einen kühlen, frischen Luftzug, der ihnen entgegenblies.
    Sie rasteten einen Augenblick lang, dann schleppten sie den Bahnhofsvorsteher durch eine kleine viereckige Öffnung auf der gegenüberliegenden Seite. Sie führte in eine größere Kammer. Die anderen lagen um eine Öffnung im Boden, durch die eine rostige Eisenleiter hinunter in die Dunkelheit führte. Hardy leuchtete mit seiner Lampe hinunter. Die Luft, die heraufwehte, schmeckte frisch und sauber. Gerrard beschloß, ein Experiment zu wagen.
    »Haben Sie noch ein Streichholz?« wandte er sich an Purvis.
    Purvis holte eine Streichholzschachtel aus der Tasche und zündete ein Holz an. Es flackerte, er schützte es mit seiner Hand, und es brannte mit heller Flamme weiter.
    »Kein Gas«, sagte Gerrard. »Wir riskieren es.«
    »Was ist mit ihm?« Purvis deutete auf den Bahnhofsvorsteher,
    der

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