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Die Plastikfresser

Die Plastikfresser

Titel: Die Plastikfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Pedler und Gerry Davis
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es auch so«, sagte Gerrard. »Gleich neben der Kabine stehen ein paar alte Fässer mit Farbe. Wir könnten die Tür wegbrennen.«
    »Ist das nicht zu gefährlich?« meinte Anne.
    »Weißt du etwas Besseres?« fragte Gerrard unwirsch. »Das Gehäuse ist aus Holz, es brennt schnell runter. Außerdem habe ich noch einen Grund, warum ich es verbrennen will.«
    Anne und Slayter sahen ihn überrascht an. Gerrard stapelte Holz vor dem Gehäuse auf, ließ die Tür aber geschlossen. Dann trat er mit dem Absatz den Deckel eines alten, verrosteten Farbeimers ein und goß die Farbe über das Holz. Die Farbe glänzte naß auf dem Scheiterhaufen. Schließlich holte er sich ein brennendes Holz aus dem Feuer und stellte sich vor dem Signalhäuschen auf.
    »Und jetzt«, sagte er laut, »stecke ich das Ding in Brand. Es wird in die Luft fliegen wie eine Bombe.«
    Er hob die Fackel, schwenkte sie über seinem Kopf, bis sie heftig glühte und holte aus, um sie in den Scheiterhaufen zu werfen.
    Plötzlich erklang ein Schrei, und eine Gestalt stürzte aus dem Gehäuse.
    Es war Purvis. Sein Gesicht war schwarz, sein Haar verklebt und verfilzt, sein Anzug in Fetzen. In der einen Hand hielt er einen Gewehrreinigungsstock, in der anderen Gerrards Stablampe. Anne stieß einen unterdrückten Schrei aus. Slayter machte einen Schritt nach vorn.
    Purvis sah die drei mit irrem Blick an und holte mit dem Stock aus. »Zurück!« schrie er. »Haut ab! Macht, daß ihr weiterkommt! Haut ab!«
    »Purvis!« sagte Slayter. »Was, zum Teufel machen Sie da?«
    Gerrard ergriff Slayter am Arm und riß ihn zurück. »Vorsicht!« sagte er. »Er ist verrückt.«
    Purvis ließ langsam den Stock sinken. Er blickte wild um sich wie ein aufgeschrecktes Tier. »Bleib mir vom Hals«, sagte er. »Bleibt mir bloß vom Hals. Faßt mich nicht an! Haut ab! Haut doch endlich ab!«
    »Wirf das verdammte Ding weg«, sagte Slayter. Er trat vor und streckte seine Hand aus. »Los, gib her!«
    »Vorsicht!« rief Gerrard. Er hatte noch nicht ausgesprochen, da sprang Purvis vor, packte Slayter an der Jacke und riß ihn in die Knie. Mit der anderen Hand hob er den Stock.
    »Aufpassen!« schrie Anne. Gerrard riß die Fackel hoch, die er noch immer in der Hand hielt, und warf sie in das mit der Farbe durchtränkte Holz. Es flackerte kurz auf, dann explodierte es in einem Feuerball. Purvis stolperte rückwärts, verlor das Gleichgewicht und stürzte auf die Gleisschwellen. Dann rappelte er sich wieder auf, schüttelte benommen den Kopf und tastete nach seinem Stock.
    Gerrard leuchtete mit der Stablampe hinunter. Purvis blinzelte geblendet, drehte sich um und rannte torkelnd in den Tunnel hinein. Ein paar Sekunden später war er in der Finsternis verschwunden.
    »Laßt ihn«, sagte Gerrard. »In diesem Zustand kommt er nicht weit.«
    Das Signalhäuschen stand in hellen Flammen.
    »Und wie loschen wir das Feuer wieder?« fragte Anne nervös.
    »Da drüben stehen noch ein paar alte Löscheimer«, sagte Gerrard. »Noch aus der Kriegszeit, nehme ich an.«
    Neben dem ehemaligen, verschütteten Eingang stand ein halbes Dutzend angerosteter roter Eimer.
    »Und womit wollen wir löschen?« fragte Slayter.
    Gerrard deutete auf das Einstiegsloch im Bahnsteig. »Da werden wir wohl das Zeug da benutzen müssen.«
    Anne verzog angeekelt das Gesicht, aber dann banden sie Slayters Gürtel um den Eimergriff und tauchten den Eimer in die dicke, schäumende Brühe, die unter dem Bahnsteig dahinfloß. Bald waren alle Eimer voll und einsatzbereit.
    Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis die Holzkonstruktion so weit heruntergebrannt war, daß man näher herantreten konnte. Die Überreste glühten noch, aber die Bohlen waren nahezu durchgebrannt. Gerrard wagte sich in die noch immer glühenden Überreste des Signalhäuschens. Ein starker Luftzug blies Funken und Asche ins Gesicht. Er warf sich gegen die Tür. Der Rahmen gab nach; Gerrard holte mit dem Fuß aus und trat zu. Funken stoben; wieder lösten sich ein paar glühende Bohlen. Noch zwei Tritte, und das Loch war groß genug, daß sie hindurch konnten. Die Luft, die ihnen entgegenwehte, war kühl und rein.
    Gerrard blickte zurück. Slayter riß die halb verrottete Segeltuchplane in lange Streifen, wickelte sie um zwei Holzscheite und tränkte sie mit Farbe.
    »Es kann ja nicht immer nur einer alle guten Ideen haben«, sagte er grinsend. »Mit diesen Fackeln müßten wir eigentlich ein gutes Stück weit kommen.«
    »Und dann?« fragte Anne.
    »Wir nehmen

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