Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)
dieser Barbie-Look heute nicht helfen. Ich hatte mit dunklen Haaren so viel böser ausgesehen. Ich versuchte es mit einem Zopf. Nein, das half auch nicht. Vielleicht würden schwarze Balken unter den Augen helfen? Auf jeden Fall würde es lustig aussehen. Ich warf die Formulare und einen schwarzen Mascara in meinen Rucksack, für den Fall, dass ich mich etwas grimmiger machen wollte. Ich warf die Tagesdecke über mein Bett und machte mich auf den Weg in Ellas Zimmer, um sie zum Frühstück zu holen.
Ihre Tür stand weit offen, aber sie war nirgends zu sehen, also ging ich nach unten. Ich konnte ihre aufgeregte Kleine-Mädchen-Stimme aus der Küche hören. Als ich hereinkam, sah ich, dass sie den Rest der Familie mit ihrem Geplapper total gebannt hatte. Sie war damit beschäftigt ihnen zu erzählen, welches Haus wir ihrer Meinung nach kaufen sollten, wenn wir nach Hollywood zogen. Mom stand auf, als sie mich sah.
»Guten Morgen, Arizona. Ich muss schon wieder los! Es kommt mir so vor, als ob ich dich nie sehe. Wahrscheinlich komme ich spät nach Hause.« Sie nahm ihre Kelly-Bag, die
Ames
-Tasche und ihre Schlüssel von der Anrichte.
Ich hielt sie auf. »Mom, ich muss mit dir reden.«
Sie hob fragend die Augenbrauen.
Alle starrten mich erwartungsvoll an.
»Nach der Schule?«, fragte ich.
»Sicher, aber wenn es dringend ist, höre ich dir gerne jetzt zu«, sagte sie.
»Nein. Es kann warten, jedenfalls ein bisschen. Ich ruf dich nach der Schule an.«
»Okay, bis später.« Mit einem Winken drehte sie sich um und ging. Rupert folgte ihr nach draußen zum Auto.
Harry schob mir einen Teller rüber: Schinken, Eier und Toast. Perfekt.
»Danke, Harry! Du bist heute früh auf, Ella.«
»Ich wollte mit Mom frühstücken, bevor sie zur Arbeit fährt. Ich hatte ihr so viel zu erzählen.«
»Bei dir war ja auch echt viel los. Ich wette, sie war total gespannt, alles über dein Vorsprechen zu hören.«
»Ja, sie ist traurig, dass sie nicht mit uns nach New York kommen kann. Ich hab ihr versprochen, dass ich ganz viele Fotos mache und ihr schicke.«
»Das ist eine super Idee«, sagte ich abwesend, biss in meinen Toast und fragte mich, ob Kellan zum Frühstück auftauchen würde. Ich war nicht im Häschenschlafanzug und vermisste ihn irgendwie. Seltsam.
Rupert kam zurück und wir beendeten unser Frühstück, während wir Harrys Bericht über den Meteorschwarm von letzter Nacht zuhörten.
»Kann ich beim nächsten Mal aufbleiben, Harry?« bettelte Ella.
»Ich frage Mom. Ich wüsste nicht, was dagegen spricht.« Harry beugte sich zu ihr, um an ihrem Haar zu zupfen. Dann stand er auf und räumte den Tisch ab. »Wir machen uns besser auf«, sagte er, als er fertig war. Er küsste Ella und winkte Rupert zum Abschied zu. Ich folgte ihm nach draußen zu seinem Bike und sah ihm nach, als er wegfuhr. Es war ziemlich cool, einen großen Bruder zu haben. Ich ging in die Garage, holte meine Eishockeytasche und den Schläger unter den Kisten hervor und packte sie in meinen Jeep. Hinten war kein Platz, also warf ich die Tasche auf den Beifahrersitz und fuhr zur Schule.
Als ich ankam, fand ich Maria, Ali, Ariele, und Simla, die bei meinem Spind auf mich warteten.
Simla schnappte mich zuerst. »Du hast mir total viele Nachrichten geschickt. Was gibt’s?«
»Ich muss mit dir sprechen. Wie wär’s beim Mittag-«
Ein lautes Summen unterbrach mich. Dann gingen irgendwie alle Handys gleichzeitig los. Wie alle anderen wühlte ich in meiner Tasche danach und fand es. Ich starrte geschockt auf den Bildschirm.
Ich hörte eine Menge Gekicher, zusammen mit ein paar lauten Prustern, die von den Schülern um uns herum kamen. Ich zwang mich, meine Augen von dem Bild abzuwenden, und sah hoch zu Simla—aber sie war weg.
Maria stieß ein Quietschen aus. »Oh Mann! Was zur Hölle? Sie ist im Sittlichkeitsclub! Von wegen. Ich hab schon immer gewusst, dass an ihr was faul ist.«
»Trotzdem«, sagte Ali ruhig. »Wer würde so etwas tun? Das ist einfach nur schrecklich.«
»Wo ist sie hin?« Ich sah mich verzweifelt nach ihr um.
Maria zeigte auf den Haupteingang. Ich rannte darauf zu und dann auf den Parkplatz, bevor ich mich daran erinnerte, dass sie gar kein Auto hatte. Ich rannte um die Schule und suchte hinter den Büschen, zwischen den Autos und auf den Sportplätzen und Spielfeldern. Sie war nirgends zu finden. Ich konnte verstehen, dass sie weggelaufen war. Es war wie in Princeton, aber diesmal zeigte das Foto sie dabei, wie sie mit
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