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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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durch das Fenster kamen, tötete ich einen weiteren auf eine sogar für mich überraschende Weise.
    Plötzlich und ohne nachzudenken ergriff ich einen riesigen Sessel und schleuderte ihn etwa fünf Meter weit durch das Zimmer. Das Möbelstück traf einen Mann und brach ihm das Rückgrat.
    Dann sprang ich auf die beiden letzten Männer los, doch ehe ich das Zimmer durchqueren konnte, hatte Random einen von ihnen mit dem Säbel aufgespießt und überließ ihn den Hunden, während er sich dem letzten zuwandte.
    Dieser wurde jedoch niedergeworfen, ehe er in Aktion treten konnte. Ehe wir es verhindern konnten, tötete er einen zweiten Hund, der aber sein letztes Opfer sein sollte. Random erwürgte ihn.
    Es stellte sich heraus, daß zwei Hunde tot und einer schwer verletzt war. Random erlöste das verletzte Tier mit einem schnellen Stoß der Klinge in den Hals, und wir wandten uns den Männern zu.
    Ihr Aussehen war irgendwie ungewöhnlich.
    Gemeinsam mit Flora versuchten wir uns darüber klar zu werden.
    Zum einen hatten alle blutunterlaufene Augen. Sehr blutunterlaufene Augen.
    Bei den Männern schien der Zustand allerdings normal zu sein.
    Außerdem besaßen alle sechs ein zusätzliches Gelenk an Fingern und Daumen, sowie scharfe, nach vorn gekrümmte Spitzen auf den Handrücken.
    Das Kinn der Fremden war sehr ausgeprägt, und als ich einem den Mund öffnete, zählte ich vierundvierzig Zähne, zumeist länger als beim Menschen, und mehrere sahen auch sehr viel schärfer aus. Die Haut der Kerle war hart und glänzendgrau.
    Es gab zweifellos noch andere Unterscheidungsmerkmale, doch diese Feststellungen reichten für gewisse Rückschlüsse zunächst aus.
    Wir sammelten die Waffen der Toten ein, dabei nahm ich drei kleine flache Pistolen an mich.
    »Wir hatten recht – die Burschen sind aus den Schatten gekrochen«, sagte Random, und ich nickte. »Ich hatte Glück. Offenbar hatten sie nicht angenommen, ich würde mir Verstärkung holen – einen kampfstarken Bruder und eine ganze Hundemeute!« Er äugte aus dem zerbrochenen Fenster, und ich ließ ihn gewähren. »Nichts«, meldete er nach einer Weile. »Ich bin sicher, daß keiner übrig ist.« Und er zog die schweren orangefarbenen Vorhänge zu und schob etliche hochlehnige Möbelstücke davor zurecht. Während er noch damit beschäftigt war, durchsuchte ich die Taschen der Toten.
    Es überraschte mich nicht, daß sie keine Ausweise bei sich trugen.
    »Gehen wir wieder in die Bibliothek«, sagte ich, »damit ich mein Glas austrinken kann.«
    Doch ehe sich Random setzte, reinigte er vorsichtig die Klinge und hängte sie wieder an die Wand. In dieser Zeit holte ich Flora einen Drink.
    »Offenbar bin ich vorübergehend in Sicherheit«, sagte Random, »nachdem wir nun diese Bühne zu dritt besetzt halten.«
    »Sieht so aus«, meinte Flora.
    »Himmel, ich habe seit gestern nichts mehr gegessen!« verkündete er.
    Flora verließ das Zimmer, um Carmella zu sagen, daß sie wieder herauskommen könne und nur nicht ins Wohnzimmer gehen solle. Außerdem wollte sie eine umfangreiche Mahlzeit bestellen.
    Sie war kaum aus dem Zimmer, als sich Random zu mir umwandte. »He, wie steht es zwischen euch?« fragte er.
    »Du darfst ihr nicht den Rücken zudrehen.«
    »Sie gehört immer noch zu Eric?«
    »Soweit ich weiß.«
    »Was machst du dann hier?«
    »Ich wollte Eric dazu verleiten, selbst zu kommen. Er weiß, es ist die einzige Möglichkeit, wirklich an mich heranzukommen, und ich wollte wissen, wie sehr ihm daran liegt.«
    Random schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube nicht, daß er darauf eingeht. Sicher nicht. Solange du hier bist und er dort steckt – warum sollte er da seinen Hals riskieren? Er hat noch immer die bessere Ausgangsposition. Wenn du ihn stürzen willst, mußt du schon zu ihm kommen.«
    »Das habe ich mir auch gerade überlegt.«
    Da begannen seine Augen zu funkeln, und sein altbekanntes Lächeln flammte wieder auf. Er fuhr sich mit der Hand durch das strohfarbene Haar und ließ meinen Blick nicht mehr los.
    »Willst du´s denn tun?«
    »Vielleicht.«
    »Komm mir nicht mit ›vielleicht‹, alter Knabe! Dir steht´s doch ins Gesicht geschrieben! Ich bin fast geneigt mitzukommen, weißt du. Wenn es um das Verhältnis zu meinen Mitmenschen geht, steht der Sex ganz oben und Eric ganz unten auf der Liste.«
    Ich zündete mir eine Zigarette an und dachte darüber nach.
    »Du fragst dich jetzt: ›Wie sehr kann ich Random diesmal vertrauen? Er ist hinterlistig und gemein und

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