Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)
ausgerückt. Anscheinend holtest du von einem nicht genannten Ort deinen Wagen und warst unterwegs nach hierher, worauf du den Unfall hattest.«
»Das scheint zu stimmen«, sagte ich. »Wirklich.« Als er zu sprechen begann, hatte ich einen Augenblick lang das verrückte Gefühl, in den falschen Schatten zurückgekehrt zu sein – in einen Schatten, da alles ähnlich, doch nicht kongruent war. Inzwischen glaubte ich das nicht mehr. Irgend etwas in mir sprach auf seine Geschichte an.
»Nun zu der Verfügung«, sagte er. »Sie beruhte auf gefälschten Unterlagen, was das Gericht damals aber nicht wissen konnte. Der echte Dr. Rand war zu der Zeit in England, und als ich mich später mit ihm in Verbindung setzte, hatte er noch nie von dir gehört. Während seiner Abwesenheit war bei ihm im Büro eingebrochen worden. Außerdem hat er seltsamerweise keinen Mittelnamen, der mit einem B anfängt. Und er hatte noch nie von Brandon Corey gehört.«
»Was ist aus Brandon geworden?«
»Der ist einfach spurlos verschwunden. Als man in Porter dein Verschwinden bemerkte, versuchte man sich mehrfach mit ihm in Verbindung zu setzen, doch er war nicht auffindbar. Dann hattest du den Unfall, wurdest hierhergebracht und behandelt. Daraufhin meldete sich eine Frau namens Evelyn Flaumel, die sich als deine Schwester vorstellte. Sie gab an, du seist für unzurechnungsfähig erkärt worden, und die Familie wolle dich nach Greenwood verlegen lassen. Brandon, der zu deinem Vormund bestellt worden war, stand nicht zur Verfügung, und man ging auf ihre Wünsche ein, da sie immerhin die einzige verfügbare Verwandte war. So kam es, daß man dich in das andere Institut brachte. Dort bist du einige Wochen später aber wieder ausgerückt, und damit endet meine Aufzeichnung.«
»Wie ist mein rechtlicher Status im Augenblick?« wollte ich wissen.
»Oh, man hat dich wieder in deine Rechte eingesetzt«, sagte er. »Nachdem ich mit Dr. Rand gesprochen hatte, hat er sich an das Gericht gewandt und diese Tatsachen ausgeführt. Der Gerichtsbeschluß wurde aufgehoben.«
»Weshalb benimmt sich denn der Arzt hier, als wäre ich ein Fall für die Klapsmühle?«
»Oh Himmel – das ist eine gute Frage! Ich bin noch gar nicht darauf gekommen! In den hiesigen Unterlagen dürfte noch stehen, daß du mal ein psychiatrischer Fall warst. Am besten rede ich gleich mit den Leuten. Ich habe ein Exemplar der gerichtlichen Eintragung hier, das kann ich dem Arzt zeigen.«
»Wann wurde die Sache mit dem Gericht geklärt – wie lange nach meiner Flucht aus Greenwood?«
»Im folgenden Monat«, entgegnete er. »Es vergingen einige Wochen, ehe ich mich dazu aufraffen konnte, meine Nase in deine Angelegenheiten zu stecken.«
»Du konntest natürlich nicht wissen, wie froh ich bin, daß du es getan hast«, sagte ich. »Du hast mir außerdem mehrere Informationen gegeben, die sich noch als ungemein wichtig erweisen könnten.«
»Es ist schön, wenn man einem Freund ab und zu helfen kann«, erwiderte er, schloß den Umschlag und schob ihn wieder in die Tasche. »Eine Bitte ... wenn alles ausgestanden ist, wenn du darüber sprechen kannst ... dann würde ich gern die komplette Geschichte hören.«
»Ich kann dir nichts versprechen.«
»Ich weiß. Ich wollte es nur mal gesagt haben. Übrigens, was soll aus dem Haus werden?«
»Mein Haus? Gehört es noch immer mir?«
»Ja, aber es wird vermutlich nächstes Jahr wegen der anfallenden Steuern versteigert, wenn du nichts unternimmst.«
»Ich bin überrascht, daß es nicht schon längst verkauft ist.«
»Du hast der Bank Vollmacht gegeben, deine Rechnungen zu bezahlen.«
»Daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Eigentlich hatte ich mir das Konto nur zur Bequemlichkeit eingerichtet und für die Kreditkarten.«
»Jedenfalls ist das Konto jetzt fast leer«, sagte er. »Ich habe erst kürzlich noch mit McNally von der Bank gesprochen. Die Folge ist, daß das Haus nächstes Jahr verkauft wird, wenn du nichts unternimmst.«
»Ich habe keine Verwendung mehr dafür«, sagte ich. »Sollen sie damit doch machen, was sie wollen!«
»Verkauf es lieber und hol raus, was noch drin ist.«
»So lange bin ich wohl gar nicht mehr hier.«
»Ich könnte das für dich übernehmen und dir das Geld schicken, wo immer du es haben willst.«
»Na schön«, sagte ich. »Ich unterschreibe die notwendigen Vollmachten. Bezahle meine Krankenhausrechnung davon und behalte den Rest.«
»Das geht doch nicht!«
Ich zuckte die Achseln.
»Tu, was
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