Die Prinzen von Queens - Roman
klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt und klingelt. Er bricht die Antenne ab. Er reißt das Kabel aus der Wand.
12
Hundekampf
Alfredo flitzt die Treppe hoch in den Süßwarenladen, schnappt sich drei Zigarren, flitzt zurück in den Keller und verteilt sie nervös grinsend, als wäre es die Kostümprobe für Christian Louis’ Weltpremiere. Hier. Eine du. Eine du. Die Zigarren – billig, dünn, schwarz – heißen Dutch Masters und sollten eigentlich nur 1,25 Dollar kosten, vielleicht 1,50, aber Max, der heute abend eine unglaubliche Scheißlaune hat, wollte beschissene zwei Dollar das Stück haben. Alfredo hat sie trotzdem genommen. Was soll er auch machen? Die Dutch Masters haben ein extra Deckblatt, das um den Stumpen gewickelt ist, wodurch sie zwar schwerer zu rollen sind, was sie aber zum bevorzugten Utensil der Kiff-Connaisseure im Keller macht. Er reicht die Zigarren K-Lo, Jossie und Timmy P., den drei fingerfertigen Experten. Alle drei stecken sich die Dutch komplett in den Mund und benetzen sie mit Spucke, wodurch sich die Tabakhülle leichter ablösen lässt. Auch wenn die Dutch Master Eier hätten, würden diese Typen daran herumlutschen, aber niemand macht diesen naheliegenden Vergleich, zumindest nicht laut, weil diese Typen hier – wie die Rembrandts und Vermeers, woher die Sorte ja ihren Namen hat – Künstler sind. Abgesehen davon besteht zu schmutzigen Gedanken kein Anlass. Kein Anlass für schlechte Stimmung. Es gibt Gras, das geraucht werden will! Jeder der Experten schält sein Deckblatt ab und reicht es einem anderen – Marc Franschetta, Jeff Hernandez oder Billy Fitzgerald etwa –, Lehrlingen, die die Blätter mit beiden Händen umschließen und heftig in den Hohlraum atmen, um sie für das erneute Rollen weich und biegsam zu halten. Nächster Schritt: Die Stumpen der Länge nach auftrennen. Dafür eignen sich Taschenmesser gut, die Spitzen einer Schere ebenfalls, aber K-Lo, Jossie und Timmy P. verwenden alle den extralangen Nagel des kleinen Fingers. Tabakfüllungen segeln zu Boden, was Max, denkt Alfredo, nicht gefallen wird. Marihuana-Knospen werden zerkleinert. Stängel und Samen aussortiert. Jeder Experte stopft seine Dutch mit Kraut, verdichtet sie drehend und – hey, gib mal die Pelle – rollt das Ganze wieder zusammen. Und jetzt wird es hart. K-Lo, Jossie und Timmy P. müssen Nein, nein, nein, nein und Moment, Moment sagen, weil die Gestalten hier – Rick Sprinkle, der gefakte Markenparfums auf der Straße verkauft, Paulie Guns, der in Heroin macht, Sean Lau, der Begleitdamen begleitet, Virgin Light, an deren richtigen Namen sich niemand mehr erinnert, Rhino, der kürzlich an etwas Opium geraten ist, Forest Hill David, Soft-Core Jonas, Lee, der den weiten Weg von Staten Island hierher auf sich genommen hat, Winston, Alex Hughes, Bam-Bam Hughes, der Geist von Curtis Hughes, selbst die Lehrlinge Marc, Jeff und Billy – sich alle um die Dutch Masters drängeln. Aber noch sind sie nicht so weit. Noch sind sie feucht, und raucht man sie zu früh, hängen sie durch wie gekochte Nudeln. Also zurück, Leute. Zurück. Jetzt ist allseits Geduld gefragt, eine Eigenschaft – eine Tugend, wenn man Alfredo fragt –, die bisher nicht hoch im Kurs gestanden hat.
»Hey, Alfredo. Wo is’n dein Köter?«
»Hey, Alfredo. Wo is’n dein Bruder?«
»Hey, Alfredo. Was sind’n das für Vollspacko-Treter?«
Noch haben Alex und Bam-Bam Alfredo nicht die Fresse poliert, was er für ein ziemlich gutes Zeichen dafür hält, dass sie ihn entweder nicht für Curtis’ Tod verantwortlich machen oder aber Baka ihnen von der Vladimir-Abreibe nichts erzählt hat. Denn wenn’s ums Fressepolieren geht, gehören Alex und Bam-Bam nicht zu denen, die den richtigen Augenblick abwarten. Sie glucken in der Mitte des Kellers zusammen, in der Nähe des provisorischen Kampfrings, und diskutieren, wer von ihnen Diana nach oben zerren soll. Sie
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