Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
ganz leicht überfallen können!«
    »Du hast mich überfallen«, rief sie. »Würdest du mich jetzt bitte allein lassen? Ich bin nämlich hier, um meinen zukünftigen Gatten zu treffen.«
    »Und er soll dich beschützen?? Dieser kleine . ..«
    »Jetzt habe ich aber genug!« rief sie mit erstickter Stimme. »Er ist nicht so groß wie du — mag sein. Er sieht nicht — wie Gena zu sagen pflegt — ungeheuer gut aus. Aber ich finde ihn angenehm. Kannst du denn nicht verstehen, daß ich bei einer Heirat an mehr denken muß als an das Vergnügen im Bett? Du kannst nicht mein Mann bleiben, also, bitte rühr mich nicht mehr an. Ich bin nämlich gerade dabei, mich in Graf Julian zu verlieben. Ich möchte nicht, daß du mich beschützt und dauernd in meiner Nähe bist. Würdest du dich jetzt bitte entfernen, damit ich meinen Verlobten empfangen kann?«
    J. T. war froh, daß die Dunkelheit sein Gesicht verbarg. »Du hast recht«, sagte er schließlich. »Aber ich habe hier eine Aufgabe zu erfüllen. Mein Präsident hat mir befohlen, dein Leben zu beschützen, und das werde ich tun. Ich bin mir noch nicht sicher, ob dein kleiner Graf nicht doch an der Verschwörung beteiligt ist, also werde ich in deiner Nähe bleiben, solange er bei dir ist.«
    »Was würde Julian denn durch meinen Tod gewinnen?« fragte sie aggressiv. »Dann kann er mich doch nicht mehr heiraten.«
    »Ach«, sagte J. T. leise. »Er heiratet eine sture, eigenwillige Königin, die ihn dazu zwingen wird, stets zwei Schritte hinter ihr zu gehen. Du würdest ihm niemals erlauben, sich an Regierungsgeschäften zu beteiligen — dazu kenne ich dich zu gut! Erinnere dich doch daran, was heute erst geschehen ist: Er gab einem Soldaten einen Befehl, und du hast diesen Befehl widerrufen. Der Soldat gehorchte dir. Noch nicht einmal ein Feigling wie dein Graf hält das ein Leben lang aus!«
    Aria schwieg einen Moment. »Und wenn ich sterbe?« flüsterte sie.
    »Deine kleine Schwester wird dich beerben. Der Mann, den sie heiratet, wird das Land regieren.«
    »Aber Lankonien ist ein armes Land. Warum möchte jemand gerade hier an die Macht kommen?« fragte sie.
    »Das Land ist nicht so arm, wie du denkst. Ich höre Schritte.« Er beugte sich näher zu ihr. »Ich lasse dich nicht allein. Ich verstecke mich in der Nähe.« Er verschwand im Gebüsch.
    Jarls Worte hatten Aria tief beeindruckt, denn bislang hatte sie immer versucht, normale Erklärungen für die Attentate zu finden. Sie hatte sich eingeredet, daß ja niemand einen Vorteil aus ihrem Tod ziehen konnte. Was hatte er nur damit gemeint, als er sagte, daß Lankonien nicht so arm währe, wie sie glaubte?
    »Aria, mein Liebling«, sagte Julian und zog sie in seine Arme. »Endlich sind wir allein! Ich hatte schon jede Hoffnung aufgeben.« Er bedeckte ihr Gesicht mit Küssen.
    Aria wußte, daß J. T. im Gebüsch saß und lauschte. Sie entzog sich Julian, hielt ihn aber noch an den Händen. »Ich finde es schön, daß wir uns einmal ungestört treffen konnten. Komm, setzen wir uns hin und unterhalten uns ein wenig.«
    »Ein trautes Gespräch im Mondschein? Nein, mein Liebling, nein! Laß uns zärtlich sein!«
    »Julian, bitte«, sagte sie fest und zog ihn zu einer Marmorbank. »Wir müssen miteinander sprechen. Über unsere Zukunft zum Beispiel. Das haben wir noch nie getan.«
    Julian küßte ihre Hände. »Ich dachte, ich würde ein Land heiraten, und jetzt finde ich heraus, daß ich eine bezaubernde Frau bekomme.«
    »Was hast du nach unserer Heirat eigentlich vor? Ich meine, was willst du tun? Dich um Wohltätigkeit kümmern? Oder Sport treiben? Ich weiß im Grunde sehr wenig über dich.«
    »Wie wundervoll, daß du dir Gedanken darum machst«, sagte er und wollte sie auf den Mund küssen, doch Aria wich zurück. Er seufzte. »Ich war noch nie sehr an Sport interessiert. Ein bißchen Reiten, das ist alles. Ich habe gelernt, ein Vermögen zu verwalten. Ich glaube, mein Vater hegte die Hoffnung, er könnte ein wenig von dem Reichtum, den mein Großvater verschleuderte, zurückerwerben. Aber es klappte nicht. Wir haben alles verloren.« In seiner Stimme schwang Bitterkeit mit. »Ich besitze nur noch meine Kenntnisse und meine gute Herkunft. Ich kam nach Lankonien, weil ich hörte, hier sei eine heiratsfähige Kronprinzessin zu haben — aber man hat mir nicht gesagt, wie schön sie ist...«, seine Stimme wurde zärtlicher. »Aria, unsere Ehe wird vom Glück gesegnet sein.«
    »Ja, vielleicht«, erwiderte sie. »Aber was

Weitere Kostenlose Bücher