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Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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brachte.
    Ein Vogelruf brachte sie in die Gegenwart zurück. Diese Vogelart gab es nur in Lankoniens Bergen.
    Sie stieß J. T. heftig weg. »Nein, nein, nein«, rief sie. »Versuch das nicht noch einmal! Ich bin keine amerikanische Hausfrau! Ich bin Prinzessin — eine Kronprinzessin — und mein Leben gehört meinem Land! Ich habe Lankonien am Hals — es ist ein Teil von mir! Rühr mich nie wieder an, hörst du?! Versuch es nie wieder, mich von meinem Land zu trennen! Ich verlasse es nie! Ich wünschte, ich hätte dich nie kennengelernt! Ich war zufrieden mit meinem Leben — dann kamst du, und alles wurde anders! Du hast mich so unglücklich gemacht. Ich hasse dich!«
    Weinend lief sie den Weg zum Palast hinunter.
    J. T. folgte ihr in sicherer Entfernung. Seine Stimmung war zwiespältig. Zum einen fühlte er sich miserabel, zum anderen schwebte er wie auf Wolken. Sie hatte ihn vermißt. . .
    Sie hatte recht gehabt mit dem, was sie gesagt hatte. War es nicht wirklich selbstsüchtig von ihm, daß er sie zwang, zu erkennen, daß sie ihn mehr liebte als den kleinen, blaublütigen Grafen? Er hatte hier nur einen Job zu erledigen, und der beinhaltete schließlich nicht, Ihre Königliche Hoheit zum Weinen zu bringen.
    Liebe? Leidenschaft? Das war alles unwichtig. Sie hatten eine wunderschöne Zeit gehabt — aber es war vorbei! Sie wußte das, nur er vergaß es laufend. Von jetzt an würde er seine Hände bei sich behalten und sie nie wieder berühren. Und er würde ihr dabei helfen, den richtigen Mann zu finden, jemanden, der ihr nicht im Wege stand. Einer, der nicht besonders machthungrig war. Einer, der sie ebensosehr liebte, wie er es tat. Und einer, der impotent war, damit er nicht bekam, was J. T. Montgomery gehörte.
    J. T. folgte Aria, bis sie in ihren Gemächern verschwand. Dann machte er sich seufzend auf den Weg in sein eigenes, leeres Schlafzimmer.

19
    J. T. erwartete Aria am nächsten Morgen vor ihrer Schlafzimmertür und begleitete sie zum Frühstück nach unten.
    »Das darfst du nicht!« zischte sie ihm zu.
    Er achtete wie gewöhnlich nicht auf ihren Protest. »Ich möchte einen Blick auf die Bücher des Palastes werfen.«
    Sie lächelte. »Unsere Bibliothek ist exzellent. Wir besitzen sogar noch ein paar Manuskripte aus Rowans Regierungszeit.«
    »Ich meine nicht diese Bücher. Ich will die Rechnungsbücher sehen!«
    J. T. trat zurück, damit sie als erste das Frühstückszimmer betreten konnte. Sie war froh, daß er sie nicht vor ihren Verwandten blamierte, die bereits mit dem Essen begonnen hatten. Sie nahm sich einen Teller und begann ihn zu füllen.
    »Das ist aber verdammt viel Essen für so ein paar Leute, nicht wahr?« knurrte J. T., während er sich einen Teller zurechtmachte.
    Während des Frühstücks sprach er nicht viel, und Aria bemerkte, wie er die Leute beobachtete. Seine verächtlichen Blicke sagten nur allzu deutlich, was er dachte: Was tun diese Leute den ganzen Tag? Aria wurde klar, daß sie es auch nicht wußte. Freddie zum Beispiel: Er sah geringschätzig auf J. T’s schlichte Uniform, die weder von Sternen auf den Schulterklappen noch durch irgendwelche Orden aufgewertet wurde. Sicher — Freddies Uniform war übersät mit Goldschnüren und Abzeichen, aber er hatte nichts davon verdient.
    »Fertig?« J. T’s Stimme riß sie aus ihren Gedanken. Er stand wartend hinter ihrem Stuhl. »Wir haben noch zu arbeiten.«
    Die entsetzten Ausrufe und Grimassen der Anwesenden schien ihm vollkommen gleichgültig zu sein. Aria gehorchte ihm wohl oder übel, denn sonst würde er sie furchtbar blamieren — das wußte sie. Nachdem sie den Speiseraum verlassen hatten, machte sie ihm eine furchtbare Szene. »Wie kannst du es wagen, mich so zu behandeln? Wann wirst du endlich lernen, daß ich eine Prinzessin bin? Du bist Gast in meinem Haus, also benimm dich dementsprechend! Die Leute werden sonst sagen ...«
    »Ich hoffe, daß die Leute sagen werden: »Halte dich von der Prinzessin fern, sonst schlägt dich dieser verrückte Ami nieder!« Ich möchte den Leuten klarmachen, daß ich immer in deiner Nähe bin und sie mit mir rechnen müssen. So, nachdem das geklärt ist, wenden wir uns jetzt besser den Haushaltsbüchern zu.«
    »Ich bringe dich am besten zu meinem Schatzmeister, und ihr könnt euch darum kümmern. Ich habe noch ein paar Verpflichtungen heute.«
    Sie standen vor ihrer Schlafzimmertür. »Ich möchte deinen Terminkalender sehen«, forderte J. T.
    »Ich brauche deine Zustimmung

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