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Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Trio trennen, als Julian ihr zuflüsterte: »Das Abendessen ist serviert. Wir sollten jetzt...
    Die beiden jungen Damen führten J. T. ins Speisezimmer. Aus den Tischkarten war ersichtlich, daß J. T. zwischen Lady Bradley und Prinzessin Gena sitzen sollte. Lady Barbara saß ihm gegenüber.
    Die Mahlzeit verlief ganz anders, als er es erwartet hatte. Wenn man ihn vorher gefragt hätte, dann würde er ohne Bedenken geantwortet haben, daß in einem Königshaus sicher die besten Tischmanieren der Welt gepflegt würden. Aber das war hier nicht der Fall. Die Leute erinnerten J. T an eine Gruppe verzogener Kinder, denen man immer den Willen gelassen hatte. Die zehn Personen am Tisch hatten ihre eigenen Diener, und J. T. dachte sich, daß zwei für jeden auch noch nicht genug wären. Die Diener rannten dauernd hin und her. Einer wollte kalten Wein, der andere verlangte warmen; einer mochte keine Karotten, ein anderer bestellte sich überhaupt ein anderes Menü; einer von Arias Vettern — er hieß Nicky — kaute mit offenem Mund, während er mit den Händen herumfuchtelte, um sein neuestes Jagderlebnis zu beschreiben. Und alle aßen nur mit Messer und Gabel. Sie hörten auf zu essen, als sich J. T. ein Stück Brot mit den Fingern nahm und zerteilte. Kein Laut war zu hören, und J. T. mußte mißbilligende Blicke ertragen, ehe sich alles wieder dem Mahl zuwandte.
    Großtante Sophie erschien J. T. als laute, grobschlächtige Person, die alles versuchte, um das Gespräch an sich zu reißen, während sie jedermann ignorierte, so gut es ging. Barbara und Gena waren nur am Flirten interessiert, und heute abend war J. T. das Objekt ihrer Begierde. Lady Bradley sagte kaum etwas. Sie warf ihm nur vielsagende Blicke zu.
    Während J. T. seine Beobachtungen machte, stellte er fest, daß die einzige, die ihn wirklich interessierte, Aria war. Sie saß am Kopfende, aß mit untadeligen Manieren und jagte die Diener nicht herum.
    »Sie beobachten unser Verhalten sehr genau«, stellte Lady Bradley fest. »Sie scheinen uns für eine Art weiße Elefanten zu halten.«
    Er lächelte ihr zu. »Ich bin Amerikaner und daher nicht an formelle Diners gewöhnt. Normalerweise esse ich meine Hot Dogs aus der Hand.«
    Sie nickte weise. »Aber Sie kommen aus einem guten Stall, das habe ich sofort gespürt. Sind Sie einer von diesen furchtbar reichen Amerikanern?«
    »Ich habe hier etwas zu erledigen, mehr nicht«, wich er aus. Seine Augen hingen an Aria.
    »Mmm«, machte Lady Bradley nur. »Das ist keine Antwort.« Sie spähte zu Aria. »Sind Sie in sie verliebt?«
    J. T. nahm sich vor, mit seinen Äußerungen etwas achtsamer zu sein. »Sie ist nur anders als die anderen.«
    Lady Bradley lachte hell auf. »Aria muß sich immer benehmen, wissen Sie. Sie trägt die Verantwortung, während der Rest von uns Luxus genießt. Sie arbeitet, während wir uns ihren Lohn teilen.« Sie lachte über seinen Gesichtsausdruck. »Jeder hier wird Ihnen aufzählen können, was für ungeheuer wichtige Aufgaben er zu erfüllen hat, aber in Wahrheit unterhält Aria uns alle. Sie wird eine ausgezeichnete Königin abgeben«
    Barbara forderte seine Aufmerksamkeit, und J. T. wandte sich ihr zu. Doch Lady Bradleys Äußerungen gingen ihm nicht aus dem Kopf. Aria sollte Königin werden, deshalb wollte sie jemand umbringen. Vielleicht saß er sogar hier am Tisch? Was hatte Lady Bradley noch gesagt? »Aria unterhält uns alle.« Vielleicht gab es hier jemanden, der nicht mehr damit zufrieden war, nur freie Kost und Logis zu erhalten? J. T. nahm sich vor, gleich morgen früh die Geschäftsbücher des königlichen Haushalts zu überprüfen. Vielleicht brauchte ja einer der Anwesenden Geld.
    Er blickte verstohlen zu Gena, die gerade herzlich über eine Bemerkung lachte, die ihr der weibische Freddie zugeflüstert hatte. Wenn Gena Königin werden würde, hätte sie das Vermögen, welches ihr durch den Verkauf des Urans zufallen würde, binnen fünf Jahren verschleudert. Zwischen ihr und dem Thron standen Aria und der alte König.
    Während ihn diese Gedanken beschäftigen, wurde ein Gang nach dem anderen serviert. Die königliche Familie aß nur wenig, trank aber um so mehr.
    »Warum lebt der König nicht hier im Palast?« fragte J. T. Lady Bradley.
    »Er behauptet, das Klima in der Umgebung des Jagdschlosses bekäme ihm besser. In Wahrheit kann er uns alle nicht ausstehen. Oh, er liebt Aria und Gena — das ist aber auch schon alles. Jeden Herbst übersiedeln wir in einen weiter

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