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Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Hochstaplerin hinstellt und ihr Recht fordert, dann ist sie in längstens zwei Tagen tot. Ich habe schon viel Gutes über General Brooks gehört. Der hat wirklich Verstand und weiß ganz sicher, was er zu tun hat!«
    »Du hast mehr Vertrauen in die Obrigkeit als ich«, meinte Bill säuerlich, während sie durch das Unterholz krochen.
    Dreißig Minuten später hatten sie J. T’s Gepäck im Boot verstaut und waren abfahrbereit. Bill streckte die Hand aus, um Aria beim Einsteigen zu helfen.
    »Die würde lieber auf die Nase fallen, als sich von einem Bürgerlichen anfassen zu lassen«, verkündete J. T. verächtlich.
    Aria war so darauf konzentriert, in das schaukelnde Boot zu klettern, daß sie die Bemerkung überhörte.
    »Großer Gott«, stöhnte J. T.. »Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit«, und zog Aria in das Boot. »Setz dich.«
    Aria versteifte sich und wandte sich ab, doch sie konnte nicht verhindern, daß ihr die Zornesröte ins Gesicht stieg. Ein Verlies wäre wirklich eine zu milde Strafe für diesen Mann!
    Sie verließen die Bucht schneller, als ihr lieb war. Nur mühsam hielt sie sich auf dem Sitz. Es würde diesem ekelhaften Menschen sicher einige Genugtuung bereiten, wenn sie über Bord ginge.

    Nach ein paar Minuten übernahm J. T. das Steuer des Bootes und erhöhte die Geschwindigkeit noch mehr. Die salzige Luft nahm Aria den Atem, aber nach dem ersten Schock begann ihr die Fahrt zu gefallen. Von Zeit zu Zeit fragte Bill höflich, wie es ihr ginge, doch J. T. schaute starr nach vorn auf das Meer.
    Am späten Nachmittag liefen sie in Key Largo ein und tankten auf. Obwohl ihre Muskeln von dem steifen Sitzen im Boot total verkrampft waren, rührte sich Aria nicht von der Stelle. Sie war schließlich daran gewöhnt, stundenlang stillzusitzen.
    »Wo kann ich ein paar Sandwiches kaufen?« fragte J. T. den Hafenmeister.
    »Am Ende vom Pier ist ein kleiner Imbiß.«
    Bill blieb bei Aria im Boot, während J. T. einkaufte.
    »Was ist das?« fragte Bill, als er die Tüten inspizierte, die J. T. mitbrachte. »Eine Gabel, ein Messer" und ein Porzellanteller?! Für Sandwiches??«
    J. T. riß Bill die Tüten aus der Hand. »Können wir weiter fahren?« knurrte er.
    »Wir haben nur auf dich gewartet«, erwiderte Bill gutmütig.
    Sie liefen in Richtung Norden aus. Als sie auf See waren, knallte J. T. ein Sandwich mit Eiersalat auf den billigen Teller, den er für teures Geld erstanden hatte, und reichte ihn Aria, zusammen mit Messer und Gabel.
    Zum ersten Mal seit Tagen konnte Aria wieder anständig essen! Sie bemerkte überhaupt nicht, daß Bill sie fassungslos anstarrte.
    »Eine echte Prinzessin!« stammelte er. »Dolly wird Augen machen, wenn sie davon hört!«
    »Du wirst Dolly kein Wort erzählen!« sagte J. T. streng. »Niemand wird von dieser Geschichte erfahren!«
    Bill wollte etwas erwidern, aber er besann sich anders, nachdem er einen Blick auf J. T’s wütendes Gesicht geworfen hatte.
    Um Mitternacht erreichten sie Miami.
    »Morgen früh machen die Läden wieder auf. Wir werden wohl solange warten müssen«, meinte Bill und gähnte. »Die Navy hat es gar nicht gern, wenn man zu spät kommt. Glaubst du, wir kriegen einen Rüffel?«
    J. T. sprang aus dem Boot. »Sichere du das Boot. Ich muß telefonieren«, ordnete er an.
    Aria stand steifbeinig auf und kletterte aus dem Boot. Wie immer ließ sie sich ihre Müdigkeit nicht anmerken.
    »Es ist alles arrangiert«, ertönte J. T’s Stimme. »In ein paar Minuten kommt ein Taxi, und mein Freund wird uns an einer Boutique treffen. Um vier Uhr früh geht ein Zug nach Washington. Komm, Prinzessin! Oder bist du zu müde, um dir ein paar Kleider auszusuchen?«
    Aria straffte ihre Schultern. »Ich verspüre überhaupt keine Müdigkeit!«
    Das Taxi hielt mit kreischenden Bremsen, und J. T. verlor keine Zeit — er schubste Aria auf den Rücksitz.
    »Sie scheint doch richtig nett zu sein«, hörte sie Bill leise sagen. »Warum behandelst du sie so schlecht?«
    J. T. antwortete nicht, sondern setzte sich vorne neben den Fahrer und gab ihm eine Adresse an. Sie fuhren durch stille, dunkle Straßen.
    »Bist du sicher, daß der Laden offen hat, Kumpel?« fragte der Taxifahrer J. T.
    »Er wird offen sein, wenn wir ankommen.«
    Sie hielten vor einem kleinen Geschäft, dem man ansah, daß es dort nur exklusive Moden zu kaufen gab.
    »Sieht nicht so aus, als ob es offen wäre«, meinte Bill verdrießlich. »Vielleicht sollten wir es mal in der Stadt versuchen.«
    J. T. stieg

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