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Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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würde. Auf ihrem Kopf wäre ein Aufbau von einem halben Meter Höhe zu sehen.
    »Es muß glitzern wie ein Kronleuchter«, flüsterte sie.
    »Wie bitte«, fragte Dolly.
    »Gibt es Platten von ihren Songs«, wollte Aria wissen.
    »Von Carmen Miranda? Natürlich.«
    Aria lächelte und fing an, die Bewegungen der Frau auf der Leinwand zu studieren. Dieses übertriebene Gehabe würde sich leicht imitieren lassen ...
    Als der Film aus war, bemerkte Dolly, daß Aria schon wieder glücklicher aussah. »Hat Sie das ein wenig aufgemuntert?«
    »O ja. Ab jetzt werde ich genauso sein, wie sich mein Mann eine Ausländerin vorstellt! Auf dem Ball des Commanders werde ich aussehen wie Carmen Miranda. Wenn ich seiner Mutter vorgestellt werde, werde ich sie in die Wange kneifen und sagen: >Chica, Chica<.«
    »Ich... ich glaube, das sollten Sie nicht tun. Ich meine, der Ball ist das gesellschaftliche Ereignis des Jahres und sehr formell — nur hohe Offiziere sind eingeladen. Bill und ich können davon nur träumen. J. T. wurde wegen seiner Mutter dazugebeten. Außerdem Aria — Sie sollten Ihre Schwiegermutter gut behandeln. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Sie darf Sie behandeln wie ein Stück Dreck, aber Sie müssen unter allen Umständen nett zu ihr sein. Glauben Sie mir — eine böse Schwiegermutter kann Ihnen das Leben zur Hölle machen!«
    »Die Hölle kann nicht schlimmer sein als jetzt. Ich habe meine Heimat verloren. Mein Mann verbringt seine Zeit mit einer anderen Frau und behandelt mich wie Luft. Er hat gesagt, ich wäre kalt und unmenschlich. Ich werde ihm zeigen, daß ich es nicht bin.«
    »Hat J. T. das gesagt? Sie sollten ihm wirklich einen Denkzettel verpassen — aber es muß noch eine bessere Methode geben! Ich würde lieber mit bloßen Händen einen Panzer angreifen, als mich mit meiner Schwiegermutter anzulegen.«
    »Wo kann ich mir ein Kleid machen lassen? Ich glaube, am besten wäre es in Rot und Weiß — natürlich nehmen wir nur die billigsten Materialien. Wie heißt dieses Glitzerzeug?«
    »Glitter. Aria, ich glaube wirklich nicht, daß der Ball des Kommandeurs der geeignete Ort ist, um zu...«
    Aria blieb stehen. »Wenn Sie mir jetzt helfen, können Sie mich einen Monat lang in Lankonien besuchen und jede Krone anprobieren, die ich besitze! Es gibt so um die zwanzig ...«
    Dolly schluckte, ihre Augen wurden groß. »Wir könnten rote Christbaumkugeln in Ihr Haar stecken, und Bonnies Vermieterin hat die scheußlichsten, größten Perlmuttohrringe, die Sie sich vorstellen können! Sie sind rot mit kleinen weißen Punkten.«
    »Perfekt«, erwiderte Aria lächelnd. »So, jetzt müssen wir aber ein paar Schallplatten von Carmen Miranda kaufen. Ich habe nämlich vor, zu singen und zu tanzen. Ich werde schon die Aufmerksamkeit von Jarl Tynan Montgomery erregen, keine Sorge!«
    »Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun.« Dollys Augen leuchteten auf. »Aber Männer mögen Frauen mit Mut. Sie verachten Feiglinge. Sie glauben also, daß es funktioniert?«
    »Er wird mich ansehen und nicht diesen Rotschopf« , erwiderte Aria fest.
    »Dafür würde ich die Hand ins Feuer legen. Nur eins macht mir Sorge — wie er Sie ansehen wird.«

12
    »Jetzt können wir nicht mehr zurück«, meinte Dolly und lehnte sich an die Tür der Toilette. »Hat Ihnen J. T. die Ausrede geglaubt, die Sie ihm erzählt haben, weil Sie ja angeblich nicht mit auf den Ball gehen?«
    »Ich habe ihm etwas erzählt, worüber er eine Weile nachdenken wird. Ich habe ihm nämlich gesagt, daß es mir jeden Morgen übel ist.«
    »Also wirklich«, kicherte Dolly. »Irgendwie tut mir J. T. ein wenig leid! Aber wir müssen uns jetzt ranhalten. Ich habe der Klofrau fünf Dollar gegeben, damit sie eine Viertelstunde keine Leute hier hereinläßt.«
    Aria legte den langen Regenmantel ab und ließ den Rock aus billigem, weißem Satin herunterfallen. Er lag eng an den Hüften an und war von oben bis unten geschlitzt. Die Schlitze und der Saum wurden von drei riesigen Nylonvolants eingefaßt, die noch zusätzlich mit rotem und weißem Glitter bestreut waren. Das Oberteil war ebenfalls aus weißem Satin und ließ den Bauch frei. Grellrotes Satinband umfaßte die Taille und die Träger. Die Ärmel bestanden aus drei Lagen gebauschtem Nylon, das ebenfalls mit Glitter bestreut war. An ihren Unterarmen prunkten scheußliche rote Armbänder, und um ihren Nacken hatte sie vierzehn Glasperlenketten geschlungen, die bis zur Taille hingen.
    Aber das Tüpfelchen auf dem i war

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