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Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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verlieben.«
    »Soll ich ihn etwa mit Erdbeeren und Wein verwöhnen und nur noch tiefausgeschnittene Kleider tragen?« fragte Aria verzweifelt, denn sie wußte wirklich nicht, wie man einen Mann dazu bringen könnte, sich in sie zu verlieben.
    »Zuerst mal müssen Sie seine Aufmerksamkeit erregen. Zum Beispiel sollten Sie auf dem Ball ein raffiniertes Kleid tragen.«
    »Damit errege ich dann die Aufmerksamkeit seiner Mutter«, murrte Aria.
    Dolly lachte wieder. »Ich hab’ schon gehört, daß sie kommt. Sie ist ein ziemlich hohes Tier, nicht?«
    »O ja — sie scheint so bedeutend zu sein, daß die Manieren einer königlichen Prinzessin zu schlecht sind, um sie angemessen zu empfangen.«
    Dolly legte die Hand auf Arias Arm. »Jeder Mann macht ein Riesentheater um seine Mutter. Bill hat mir so viele Geschichten von seiner Mutter erzählt — wie toll sie ist, was sie für eine gute Köchin ist, und ich sollte mir ja die Rezepte ihrer Spezialitäten geben lassen! Mir haben die Knie gezittert, als ich sie das erste Mal treffen sollte. Block und Bleistift hatte ich dabei, um die tollen Rezepte aufzuschreiben — und was war? Seine Mutter ist eine lausige Köchin! Wissen Sie, wie diese Frau Spaghettisauce macht? Nein? Also, sie mischt zwei Büchsen Tomatensuppe mit einer Dose Tomatenmark — das ist alles! Und als Krönung unseres damaligen Besuchs hatte die Alte auch noch die Frechheit, mich zu fragen, ob ich überhaupt in der Lage wäre, den verwöhnten Geschmack ihres Goldjungen zu befriedigen!«
    In Arias Augen tanzten fröhliche Funken. »Die Mutter von Graf Julian knickste ehrerbietig vor mir und sprach mich als >Ihre Königliche Hoheit< an ...«
    Dolly lachte. »Ach, das ist mein Traum! Ich würde zu gerne einmal sehen, wie Bills fette alte Mutter vor mir knickst. Hat sie auch Ihren Ring geküßt?«
    »Nein, sie hat mit ihrer Stirn meine Hand berührt.«
    »Das hätte ich gern gesehen!«
    »Wenn ich jemals wieder nach Hause komme, werde ich Sie einladen«, versprach Aria.
    »Abgemacht! Sagen Sie, würden Sie gern ins Kino gehen?«
    »Ja, das wäre schön.«
    Die beiden Frauen beluden sich ihre Teller mit Krabbensalat und leerten fast eine ganze Flasche Wein dazu. Sie kicherten, als sie schließlich in Richtung Kino losmarschierten.
    Aria lachte und alberte gerade herum, als Dolly aufstöhnte. Dolly stellte sich vor Aria und sagte drängend: »Wir gehen besser in dieser Richtung weiter. Ich hab’ da in einem Schaufenster ein tolles Kleid gesehen, das sollten Sie sich unbedingt ansehen. Ich meine...«
    Aria spähte an Dolly vorbei über die Straße. J. T. saß in einem kleinen Café und ihm gegenüber eine Rothaarige. Aria beobachtete, wie er die Hand der Frau an die Lippen zog.
    »Ja, ich sollte mir wirklich das Kleid ansehen«, sagte Aria und ging steif davon.
    Dolly rannte ihr nach. »Was haben Sie jetzt vor?«
    »Eine kluge Frau darf die Untreue ihres Ehemannes nicht beachten.«
    »Was?« Dolly baute sich vor Aria auf. »Das mag in Ihrem Land so Sitte sein, aber nicht in Amerika! Sie sollten jetzt rübergehen und sich dieses aufgeputzte Flittchen vorknöpfen.«
    »Die Frau? Aber was hat sie denn getan? Sie ist nur seiner Einladung gefolgt. Vielleicht weiß sie noch nicht einmal, daß er verheiratet ist. J. T. Montgomery verdient die Strafe.«
    »Von dem Standpunkt aus hab’ ich’s noch nicht gesehen, aber ich glaube, Sie haben recht. Na egal — was wollen Sie tun?«
    »Eine königliche Prinzessin hat keine Rachegelüste!« entgegnete Aria hochnäsig.
    »Das ist der Unterschied zwischen uns beiden. Ich würde etwas unternehmen!«
    Sie schwiegen auf dem Rest des Weges. Im Kino lief der Film »Frühling in den Bergen«. Eine der Schauspielerinnen war eine höchst ungewöhnlich angezogene Frau namens Carmen Miranda. Für Aria stellte sie eine Karikatur dessen dar, was die Amerikaner über Ausländer dachten. Dolly lachte herzlich über das Augenrollen und die falsche Aussprache, aber Aria fand die Szenen nicht sehr amüsant. Pausenlos dachte sie an Dollys Worte: »Was wollen Sie tun?« Vielleicht war sie schon zu sehr Amerikanerin, um einfach über Jarls Untreue hinwegzusehen - aber was sollte sie tun? Sie hob den Kopf und blickte wieder auf die Leinwand. Carmen Miranda trug ein seltsames Gewand in schrillem Purpur... Da kam Aria eine Idee! Sie malte sich aus, wie sie ihrer berühmten Schwiegermutter in einem tiefausgeschnittenen Kleid, das den Bauch nicht bedeckte und dessen Rock geschlitzt war, vorgestellt

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