Die Prinzessin
Schenkel, wobei sie ihr Bein bis zur Hüfte entblößte. »Ooooh«, quietschte sie.
»Lieutenant Montgomery«, brüllte ein Admiral.
»Ja, Sir?« sagte J. T. schwach.
»Ooooh, ich möchte seine Mutter gern kennenlernen« , sagte Aria und machte einen Schmollmund. Sie befreite sich aus J. T’s Griff und wogte zu einem Kapitän. »Männer können so grausam sein, meinst du nicht?«
»Ich bin Jarls Mutter«, sagte jemand hinter ihr.
Aria drehte sich um und erstarrte — es war die Frau aus der Toilette. »Großer Gott«, flüsterte sie. »Ich... ich...«, stammelte sie und wünschte, sie wäre tot.
Mrs. Montgomery beugte sich vor und küßte Aria auf die Wange. »Gib jetzt nicht auf«, flüsterte sie ihr zu. Sie wandte sich an die anderen: »Meine Schwiegertochter und ich möchten Ihnen jetzt ein Lied Vorsingen. Jarl, leih mir bitte dein Taschenmesser!«
»Mutter, ich werde euch jetzt nach Hause bringen.«
»Ich glaube, das wäre eine sehr gute Idee, Lieutenant«, sagte der Admiral. »Ich erwarte Sie am Montagmorgen in meinem Büro!«
»Zu Befehl, Sir«, salutierte J. T. zackig und packte mit festem Griff Arias Arm.
»Feigling«, zischte Amanda Montgomery Aria zu, als sie beide zurückgezogen wurden.
Aria riß sich los und sagte laut: »Er ist ein großer Tyrann, nicht? Ich muß sein Geschirr spülen, ich soll den Boden putzen, ja, ich wasche ihm sogar seinen Rücken — aber nie, nie läßt er mich singen!«
Ein paar Leute lachten.
»Laß sie singen«, forderte jemand aus dem Hintergrund.
»Ja, ich würde sie auch gerne hören«, stimmte die Frau des Admirals zu.
»Dein Taschenmesser, Jarl«, sagte Amanda. J. T. gab ihr seufzend das Messer, und sie schlitzte den Rock ihres teuren, kostbaren Abendkleides bis zum Oberschenkel auf... Dann nahm sie drei große Hibiskusblüten vom Tisch und steckte sie sich ins Haar.
»Sag der Band, sie soll >Tico-Tico< spielen«, befahl sie J. T.
Aria und ihre Schwiegermutter boten eine perfekte Show. Sie tanzten und sangen, wobei sie sich gegenseitig anstachelten. Die Band unterstützte ihre Vorführung durch langgezogene Trommelwirbel und Instrumentalsoli. Als das letzte Lied schließlich zu Ende war, verbeugten sich die beiden Frauen Arm in Arm. Sie ernteten donnernden Applaus. Nach zahlreichen Verbeugungen machten sie sich auf den Weg zur Toilette.
»Können Sie mir das jemals verzeihen?« fragte Aria Mrs. Montgomery, als sie den Waschraum, in dem Dolly wartete, betraten. »Ich hatte doch keine Ahnung! Lieutenant Montgomery erzählte, daß Sie ... Ach, es tut mir so leid!«
»Ich habe seit Jahren nicht mehr soviel Spaß gehabt.«
»Werden Sie jetzt mit zu uns nach Hause kommen?«
Amanda Montgomery lachte: »Meine schöne neue Tochter sollte wohl besser ihrem Ehemann allein gegenübertreten! Ich will Ihnen nur noch eines sagen: Die Montgomerys bellen zwar oft und viel, aber sie beißen nicht! Bleiben Sie standhaft! Liefern Sie ihm einen guten Kampf! Und dann sollten Sie sich ausgiebig mit ihm versöhnen!«
Aria wurde rot.
»Ich muß jetzt gehen. Mein Mann wartet auf mich. Ich hoffe, ihr beide kommt uns bald besuchen! Ach, da fällt mir noch ein — leiden Sie wirklich unter morgendlicher Übelkeit?«
»Aber nein«, entgegnete Aria lächelnd. »Dafür müssen Sie mir noch ein wenig Zeit lassen.«
»Ich glaube, das erste Kind wird geboren, noch ehe das Jahr um ist! Ich kenne meinen Sohn!« Sie küßte Aria auf die Wange. »Jetzt muß ich aber wirklich weg. Kommt uns bald besuchen, ja?« Sie verließ winkend die Toilette.
»Die ist ganz und gar nicht wie meine Schwiegermutter«, flüsterte Dolly. »Diese Frau würde niemals Tomatensuppe über die Spaghetti kippen!«
Aria sah nachdenklich auf die geschlossene Tür. »Eure amerikanischen Männer verdienen diese Frauen nicht!«
»Oh«, schrie Dolly auf einmal und rannte zur Tür, als die ersten Menschen hereinstürmen wollten. Sie lehnte sich mit aller Kraft dagegen und rief Aria zu: »Schnappen Sie sich Ihren Regenmantel und kletterten Sie durchs Fenster! Ich werde versuchen, die Leute aufzuhalten. Und Sie hatten mit der Bemerkung über die amerikanischen Frauen recht!« Aria kletterte aus dem Fenster.
J. T. erwartete sie bereits. »Natürlich. Wo könnte ich meine königliche Frau sonst finden?« Er umfaßte ihre Taille und half ihr heraus. »Du gehst einkaufen und wirst wegen Ladendiebstahls verhaftet. Dieses Problem hast du gelöst und viel dazugelernt. Jetzt verbeugen sich alle Geschäftsleute, wenn du dich
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