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Die Propeller-Insel

Die Propeller-Insel

Titel: Die Propeller-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Gruppe vulcanischen Ursprungs. Ihre Gesammtoberfläche beträgt zweitausendachthundert Quadratkilometer mit einer Bevölkerung von fünfunddreißigtausendsechshundert Seelen. Die Angaben der ersten Besucher müssen demnach stark herabgesetzt werden.
    Keine dieser Inseln vermag übrigens so günstige klimatische Verhältnisse aufzuweisen, wie Standard-Island. Die Temperatur schwankt hier zwischen sechsundzwanzig und vierunddreißig Centigraden. Juli und August sind die kältesten Monate, während der Februar die größte Hitze bringt. Vom December bis April leiden die Samoaner unter gewaltigen Regengüssen und zur gleichen Zeit treten auch Böen und Stürme auf, die viele Unfälle veranlassen.
    Der in den Händen der Engländer, Amerikaner und der Deutschen ruhende Handel mag achtzehnhunderttausend Francs in der Einfuhr und neunhunderttausend Francs in der Ausfuhr betragen. Letztere entfällt auf Naturproducte, wie auf Baumwolle, deren Anbau mit jedem Jahre zunimmt, und auf die Koprah, das sind getrocknete Cocoskerne.
    Unter der malayo-polynesischen Bevölkerung leben hier nur dreihundert Weiße und einige Tausend von verschiednen Inseln Melanesiens herangezogene Landarbeiter. Seit 1830 haben Missionäre die Samoaner zum Christenthum bekehrt, doch bewahren diese immer noch mehrere Gebräuche ihrer frühern Religion. Die größte Menge der Eingebornen ist protestantisch, weil hier Deutsche und Engländer dafür thätig waren; doch zählt auch der Katholicismus einige Tausend Neophyten, und vorzüglich bemühen sich Maristenbrüder, diese Zahl zu vermehren, um den angelsächsischen Proselytismus zu bekämpfen.
    Standard-Island hat sich im Süden von Tetuila auf der Rhede von Pago-Pago festgelegt. Hier ist der eigentliche Hafen der Insel, deren Hauptort das mehr im Innern gelegne Leone bildet. Zwischen dem Gouverneur Cyrus Bikerstaff und den samoanischen Behörden erheben sich jetzt keinerlei Schwierigkeiten. Freier Zutritt wird ohne Zögern zugestanden. Der Souverän des Archipels wohnt auch nicht auf Tetuila, sondern auf Upolu, wo sich die englische, amerikanische und deutsche Vertretung befinden. Es kommt hier also auch zu keinem officiellen Empfange. Verschiedne Samoaner benützen die sich bietende Gelegenheit, Milliard-City und »seine Umgebung« zu besuchen. Auch die Milliardeser versehen sich von der Bevölkerung der Gruppe eines herzlichen Empfangs.
    Der im Hintergrund der Bay gelegne Hafen schützt gegen die Winde vom offnen Meere und hat einen bequemen Zugang. Selbst Kriegsschiffe gehen darin häufig vor Anker.
    Unter den heute zuerst Ausgeschifften befindet sich Sebastian Zorn mit seinen Kameraden, denen sich der Oberintendant angeschlossen hatte. Calistus Munbar ist wie gewöhnlich voll liebenswürdigen, übersprudelnden Humors. Er hat erfahren, daß von drei oder vier Familien der Notabeln ein Ausflug in Wagen mit neuseeländischen Pferden nach Leone verabredet ist. Da sich die Coverley’s und die Tankerdon’s dabei begegnen müssen, kommt es vielleicht zu einer weitern Annäherung zwischen Walter und Dy, was ihm schon ganz recht wäre.
    Beim Umherspazieren mit dem Quartett spricht er von diesem großen Ereigniß; er wird wie gewöhnlich lebhaft, ja begeistert.
    »Liebe Freunde, sagt er, wir stecken rein in einer komischen Oper… ein glücklicher Zwischenfall führt zur Lösung des Knotens… Ein durchgehendes Pferd… ein umschlagender Wagen…
    – Ein räuberischer Ueberfall, fügt Yvernes ein.
    – Eine allgemeine Abschlachtung der Ausflügler! setzt Pinchinat hinzu.
    – Dazu könnte es wohl kommen! brummte der Violoncellist im Todtengräbertone, als wenn er die tiefste Saite seines Instruments anschlüge.
    – Nein, liebe Freunde, nein! ruft Calistus Munbar listig lachend. Gehen wir nicht so weit! So vielen Aufwands bedarf es gar nicht! Nur so eines kleinen Unfalls, bei dem Walter Tankerdon so glücklich wäre, der Miß Dy Coverley das Leben zu retten….
    – Und dazu noch etwas Musik von Boïeldieu oder Auber! sagt Pinchinat mit einer Handbewegung, als drehe er die Kurbel eines Leierkastens.
    – Sie, Herr Munbar, fragt Frascolin, haben also diese Verbindung immer noch im Auge?
    – Das will ich meinen, lieber Frascolin! Tag und Nacht träum’ ich davon! Ich verliere darüber allen Humor! (Das schien nicht gerade zutreffend.) Ich magere zusehends ab. (Stimmte ebensowenig.) Ich sterbe noch, wenn es nicht dazukommt!
    – Es wird sich noch alles machen, Herr Oberintendant, erwidert Yvernes in

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