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Die Prophetin von Luxor

Die Prophetin von Luxor

Titel: Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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hast du?«
    »Ja. In der Nacht vor unserer Abreise aus Waset. Meneptah und ich haben seinen Leichnam gegen einen anderen ausgetauscht, und ich habe ein Ankh zerbrochen, um ein Kreuz zu machen.«
    »Wo hast du ihn begraben?«
    »In den Höhlen hinter der Stadt der Toten.«
    Chloe lachte. »Das wird den Ägyptologen ganz schön zu knabbern geben!«
    »Kinder!« mischte sich Imhotep streng ein, »jetzt, wo ihr eu-re Aufgabe kennt, verlangt euer Schicksal, erfüllt zu werden. Bald. Ich habe falsche Spuren gelegt, doch die Stimme warnt mich, daß ich euch dadurch nicht soviel Zeit verschafft habe wie erhofft. Ihr müßt bald weiterziehen.« Er blickte kurz auf Cheftus Bein. »Kann ich euch dabei noch irgendwie eine Hilfe sein?«
    »Mit Wasser, Nahrung, Kleidung«, antwortete Cheftu. »Wie lautete der zweite Teil der . dessen, was du gehört hast? Wie kommen wir zurück, und worin besteht die Forderung, das Opfer?«
    »Ich weiß nicht, wie ihr hierher gelangt seid. Offenbar war das notwendig für eure Welt. Zu meinem Bedauern vermag ich euch nicht zu sagen, wie ihr zurückkehren könnt.«
    »Der Mann, den du damals >verschwinden< sahst, der so bleich war . wo genau im Tempel war er?« fragte Chloe.
    Imhotep kniff die Lippen zusammen. »Ich werde darüber nachdenken und euch eine Karte zeichnen. Ich werde außerdem«, er schauderte, »jedem von euch ein Horoskop legen. Sagt mir eure Geburtsdaten.«
    »Dreiundzwanzigster Dezember neunzehnhundertsiebzig«, antwortete Chloe wie aus der Pistole geschossen. Sie rechnete kurz nach. »Also von jetzt an gerechnet in dreitausendvierhunderteinundzwanzig Jahren.« Die Hand des Alten kam zum Erliegen, als er das Datum aufschreiben wollte.
    Cheftu war blaß geworden. »Dreiundzwanzigster Dezember siebzehnhundertneunzig«, flüsterte er.
    Der Alte ließ das Ried fallen und starrte sie an. »Wann?« hauchte er. »Zu welcher Stunde?«
    »Dreiundzwanzig Minuten nach dreiundzwanzig Uhr«, antwortete Chloe und begann beim Klang ihrer eigenen Stimme zu frieren. Als sie begriff, daß sie auf englisch geantwortet hatte, übersetzte sie die Uhrzeit ins Ägyptische, doch Cheftu hatte sie bereits verstanden.
    »Das ist genau meine Geburtszeit«, erklärte er.
    »Ihr seid beide im Haus RaEmheteps geboren«, sagte der Alte. »Der unglückseligste Geburtstag in unserem ganzen Jahr. Auf dem Türsturz in jenem Raum stand geschrieben: >RaEmhe-tepet, RaEmHetp-Re meshru mesut Hru Naur, RaEmPhame-noth, AabtPtah<.«
    Chloe krächzte, kaum fähig, ein Wort herauszubringen: »Was hast du da gesagt? Sag das noch mal!«
    »RaEmhetepet, RaEmHetp-Re meshru mesut Hru Naur, RaEmPhamenoth, AabtPtah.«
    »Und danach kommt ...« Sie versuchte angestrengt, sich die Symbole ins Gedächtnis zu rufen, die so unverständlich gewesen waren und sie deshalb tagelang nicht losgelassen hatten. »>Tehen erta-pa-her Reat EaEmhetep EmRaHetep.< Gebet in der dreiundzwanzigsten Türe um dreiundzwanzig von RaEm.<«
    Der Alte zog die Stirn in Falten.
    »Gebet in der dreiundzwanzigsten Türe? Bist du sicher?«
    »Ich glaube schon«, meinte sie.
    »Der Rest ist einfach«, beschied Cheftu.
    »Der dreiundzwanzigste des Monats Phamenoth, der mehr oder weniger unserem Dezember entspricht.«
    Imhotep schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, worauf dieser andere Satz hinweisen könnte. Ich werde in meinen Büchern nachsehen.«
    Alle drei erstarrten, als aus dem vorderen Raum eine Stimme heranwehte: »Wir verlangen Obdach im Namen Thutmosis’, Pharao Ägyptens, ewig möge er leben!«
    Sie verloren keine Zeit.
    »Haltet euch westwärts, auf das Meer zu. Dort kommen auch Karawanen vorbei. Gebt euch als Bruder und Schwester aus« zischte Imhotep, während sie sich hastig umzogen, Essenspakete entgegennahmen und die Papyrusrollen einpackten. Khaku hielt währenddessen die Soldaten hin.
    »Nehmt den Esel draußen. Vorsicht - in der letzten Woche haben wir in der Nähe Spuren einer Bergkatze entdeckt.«
    Chloe lachte. Cheftu warf einen letzten Blick auf die Karte, um sie in sein perfektes Gedächtnis einzuprägen.
    Imhotep drückte ihr eine Tintenpalette in die Hand. »Für weitere Zeichnungen«, sagte er. »Es sind erst vierzig Rollen. Such in deiner Erinnerung nach den übrigen.«
    Innerhalb weniger Minuten waren sie reisefertig, und Imhotep schnitt einen Schlitz in die Rückwand des Zeltes, durch den sie entkommen konnten. Mit etwas Glück wären es zu wenige Soldaten, um das Zelt zu umstellen.
    Mit tränenüberströmtem Gesicht verabschiedete

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