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Die Prophetin

Die Prophetin

Titel: Die Prophetin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wood
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installiert, doch es handelte sich dabei um Keep Out, ein Produkt von Dianuba. Teddy konnte sich einwählen, aber nicht verhindern, daß die Computer die Benutzer im Freers Institut darauf hinwiesen, daß ihr System geknackt worden war und jemand die Unterlagen las. Das machte nichts. Teddy gab sich keine Mühe, bei Voss diskret vorzugehen. In diesem Spiel wußten inzwischen alle Beteiligten, daß jeder jeden überwachte.
    Teddy hatte aber einen Grund, wirklich zu staunen. Die erste Nachricht für Voss war am Abend zuvor eingegangen, ein knapper Satz von einem Computer in England: ›Catherine lebt, es geht ihr gut. ‹ Teddy und Miles hatten noch darüber gerätselt und sich gefragt, ob Dr. Alexander das Land verlassen habe als Voss eine weitere Nachricht desselben Inhalts, diesmal aus Denver, erhielt. Die dritte Nachricht kam wenige Minuten später aus Seattle. Es war eine Wiederholung der ersten beiden, allerdings mit dem Zusatz: >Sie hat Daniel Stevenson nicht umgebrachte Eine vierte lautete: ›Sie hat die Schriftrollen und wird sie der ganzen Menschheit zum Geschenk machen, sobald sie mit der Übersetzung fertig ist.‹
    Teddy verfolgte die Nachrichten sofort zu den Absendern zurück, ohne jedoch eine Verbindung zwischen ihnen und Dr. Alexander feststellen zu können.
    Seitdem waren ständig eigenartige Nachrichten eingegangen, aber keine von Bedeutung. Bis jetzt!
    »Nein, keine E-Mail für Voss«, sagte Teddy. »Es ist etwas wirklich Seltsames. Sehen Sie sich das an.«
    Er saß in seiner gewohnten Haltung am Computer: Der Stuhl war zurückgekippt, die Tastatur hatte er auf dem Schoß, die Arme lagen eng am Körper, und die Finger trommelten flink auf den Tasten. Teddy warf niemals einen Blick auf die Tastatur. Seine Augen klebten geradezu am Bildschirm, als bilde ein Netz von Neuronen und Dendronen eine unsichtbare Brücke zwischen dem Monitor, seinem Hirn und seinen Fingern, während der übrige Körper völlig passiv blieb.
    Als er sagte: »Ich habe mich in einen Kanal eingeschaltet, der Felines heißt«, wußte Havers, daß Teddy von einem Internet Relay Kanal sprach, der eigentlich ›Echtzeit-Chat‹ hieß. Teddy entspannte sich, wenn er die Chat-Kanäle durchging und sich ein – und auswählte, um zu sehen, was in Cyberland im Augenblick alles vor sich ging. Dabei stopfte er sich seine Lieblingssnacks aus Tüten in den Mund und spülte sie mit Snapple, dem Mode-Drink seiner Generation, hinunter. »Sie haben über Baseball geredet«, erklärte Teddy.
    »Als plötzlich…. naja, sehen Sie selbst.« Havers blickte auf den Bildschirm. Nach dem üblichen MOTD und einigem Hin und Her erschien der Dialog:

    [Catbox] Was plant ihr denn alle so für Sylvester?
    [CelsiuS] Mike, der Unterschied ist Zwei.
    «SERVER» Franeie! [email protected], hallo.

    »Was kümmert uns das?« fragte Havers irritiert. Soweit er sehen konnte, handelte es sich nur um den üblichen Schwachsinn. Internet-Unterhaltungen hatten die Kneipen ersetzt, in die man früher gegangen war, um Leute kennenzulernen. Die Gespräche waren genauso oberflächlich geblieben. »Warten Sie«, erwiderte Teddy.

    [Mike] Hi, Franeie!
    [Catbox] Willkommen, Franeie. Woher bist du?
    [Franeie] Dr. Gatherine Alexander läuft um ihr Leben. Sie ist unschuldig. Sie wird von Killern verfolgt. Gib das weiter.
    «SERVER» Franeie hat sich verabschiedet.

    »Was soll das bedeuten?« fragte Havers.
    »So geht es schon die ganze Zeit. Leute wählen sich in eine Gruppe ein, sagen, daß Dr. Alexander unschuldig ist, und verschwinden wieder.«
    »Seit wann?«
    »Nach meiner Berechnung schon die ganze Nacht.« Miles zog einen Hocker heran und setzte sich an den nächsten Monitor. Als ›Rächer‹, der Deckname aus seiner Zeit als Hacker, loggte er sich im IRC ein und sprang von einem Forum zum anderen, als suche er etwas.

    «SERVER» Willkommen bei #Planeten
    [figgyg] Hi, Rächer! Hier hast du ein Coke.
    *figgy2 gibt Rächer ein Goke.
    «SERVER»[email protected], hallo,
    [bOzO] figgy2, beantworte meine Fragen.
    [MoonDoggy]Hallo, hier bin ich. Jemand versucht, Catherine Alexander umzubringen.
    Sie hat die Schriftrollen und beschützt sie für uns alle vor den Killern.
    «SERVER» MoonDoggy hat sich verabschiedet.

    »Es sieht ganz so aus, als jage unsere kluge Dr. Alexander von einer Kneipe zur anderen. Und offenbar springt sie willkürlich in den Kanälen herum. Wenn wir es schaffen, ihr irgendwie zuvorzukommen, bereits in einem Kanal zu warten, bevor

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