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Die Prophetin

Die Prophetin

Titel: Die Prophetin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wood
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siebte Schriftrolle vermutlich lag.
    Zugegebenermaßen hatte Miles nicht vorgehabt, ausgerechnet seinem eigentlichen Konkurrenten, dem Vatikan, bei dem Wettrennen zu helfen. Zekes eigenmächtiges Handeln hatte ihn jedoch dazu gezwungen.
    Als Raphael aus Rom meldete, daß Zeke ihn abgehängt hatte, vermutete Havers, daß Zeke längst seine eigenen Pläne verfolgte. Möglicherweise wollte er die Schriftrollen meistbietend verkaufen und dann von der Bildfläche verschwinden. Hätte Miles das zugelassen, dann wäre Zeke nicht nur in diesem Fall der Sieger gewesen, sondern hätte ihn, Miles, seinen Auftraggeber, in Zukunft jederzeit erpressen können.
    Deshalb beschloß Miles auf der Stelle, kein Risiko einzugehen. Er meldete sich bei Zeke und zwang den Killer durch die ständige Verbindung über das Handy, ihn auf dem laufenden zu halten. Er beabsichtigte nicht, die siebte Schriftrolle, falls es sie tatsächlich gab, in Zekes Hände fallen zu lassen. Deshalb rief er im Vatikan an. Kardinal Lefevre war zwar nicht zu einer verbindlichen Absprache bereit, doch Miles wußte nach dem Gespräch, wenn sich die siebte Schriftrolle in dem Grab befand, würde er sich mit Seiner Eminenz bestimmt einigen. Schließlich hatte alles seinen Preis – auch ein Kardinal.
    Aber das war alles jetzt zu Ende. Zeke und Raphael waren tot. Mit dem Laptop von Daniel Stevenson wür-de er jeden möglichen Beweis für seine Verwicklung in den Mordfall beseitigen. Und Nicholas Papazian, der einzige andere Mensch, der eine Verbindung zwischen Miles und den Schriftrollen hätte beweisen und verraten können, war nicht mehr unter den Lebenden. Einer von Havers’ Männern in Ägypten hatte ihn aus dem Weg geräumt – die offizelle Meldung: >ein bedauerlicher Unfall mit anschließendem Herzversagens Für Miles gehörte das alles der Vergangenheit an. Er interessierte sich nicht mehr für Catherine Alexander und nicht mehr für die Schriftrollen, die inzwischen veröffentlicht worden waren, so daß jeder sie lesen konnte.
    Er freute sich auf das Eintreffen der Frauenschuh-Orchidee aus Borneo und auf Erikas Gesicht, wenn er ihr diese einzigartige Blüte als Zeichen seiner Liebe überreichen würde.
    Ihr Verhältnis war nicht sehr gut, seit Erika die Kachina entdeckt hatte. Er hatte sie zwar mit seinen Beteue-rungen überzeugt, nicht gewußt zu haben, daß es sich um die Sonnenwend-Kachina handelte und er keine Verantwortung für den Tod von Kojote trug, doch in den vergangenen Monaten schien sie irgendwie anders zu sein. Er würde dafür sorgen, daß bald alles wieder beim alten war.
    Um das Justizministerium machte er sich keine Sorgen. Der Minister hatte zwar eine großangelegte Untersuchung von Dianuba Technologies angeordnet, und die Öffentlichkeit forderte Havers ultimativ zu einem Rückzieher auf. Sein strahlendes heldenhaftes Image schien an mehreren Fronten gleichzeitig zu bröckeln.
    Aber er fand nichts dabei. Es kümmerte ihn auch nicht, daß die Aktien des Konzerns um zehn Dollar gefallen waren, was für ihn einen Verlust von fast einer Milliarde Dollar bedeutete. Er wollte nur, daß zwischen ihm und Erika wieder alles in Ordnung kam.
    Als er in ihr gemeinsames Schlafzimmer trat, sah er überrascht, wie zwei Zimmermädchen mit einem Koffer aus Erikas Ankleidezimmer kamen. »Was hast du vor?«
    Erika entließ die Zimmermädchen mit einer nervösen Geste und drehte ihm demonstrativ den Rücken zu.
    Sie sah ihn auch dann nicht an, als sich die Tür hinter den Dienstboten geschlossen hatte.
    »Erika, was ist denn los?« Er trat neben sie und wurde blaß, als er sah, wie sie mit den Tränen kämpfte.
    Sie drückte das Spitzentaschentuch an die Augen, als sie sagte: »Am Morgen nach Weihnachten habe ich dich gesucht. Ich bin in das Computer-Zentrum hinuntergegangen und habe zufällig gehört, wie du am Telefon jemanden beauftragt hast, diese Catherine Alexander umzubringen. Ich war so überrascht, daß ich es nicht glauben konnte. Ich redete mir ein, ich müsse mich verhört haben.«
    »Liebste«, beteuerte er beschwörend, »du hast dich verhört.«
    »Dann erklär mir das.« Sie deutete auf das Bett. Dort lag ein Laptop.
    Sie sah ihn abwartend an.
    Seine Lippen wurden schmal, als er fragte: »Woher hast du ihn?«
    »Von Teddy Yamaguchi…«
    »Teddy! Aber er ist doch noch nicht zurück!« Teddy hatte um Urlaub gebeten, denn er wollte nach San Francisco fahren und seine Familie besuchen. Er würde frühestens in einer Woche wieder da sein.
    »Er

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