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Die Prophetin

Die Prophetin

Titel: Die Prophetin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wood
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zerstört.«
    »Soll das heißen, jemand ist uns zuvorgekommen und hat die Daten absichtlich unlesbar gemacht?«
    Teddy gab dem Drehhocker einen Schubs und sah seinen Boß an. »Dieser ›Jemand‹ wußte, daß wir die Kreditkarten-Nummer haben wollen.«
    Miles starrte verärgert auf den Bildschirm. Er mußte diese Frau finden. Es ging inzwischen nicht nur um die Schriftrollen. Dr. Alexander hatte Stevensons Computer mit dem Tagebuch. Dort stand der Name seines Mörders…
    Sein Blick wanderte die Reihe der Bildschirme entlang bis zum Ende, wo das Videobild einer Straße zu sehen war. Die Videokamera überwachte die Wohnung von Dr. Catherine Alexander. Miles bezweifelte, daß die Archäologin so töricht sein würde, zu ihrer Wohnung zurückzukehren. Aber er ging auf Nummer Sicher und ließ alle erdenklichen Stellen überwachen. Miles ging zu der Wand, wo die Fax-Bildschirme standen und Geschäftsnachrichten aus aller Welt eingingen. Aber sein Interesse galt im Augenblick nur einem Faxgerät, dessen Nummer außer einem einzigen Mann niemand kannte. Doch dieser Monitor blieb leer und stumm. Warum dauerte alles so lange? Nachdem Zeke die Photos der Schriftrollen aus Santa Barbara geschickt hatte, ließ Miles sie reproduzieren und mit der Anweisung nach Ägypten fliegen, sie sofort zu übersetzen. Das war vor sechsunddreißig Stunden gewesen. Die ersten übersetzten Seiten hätten inzwischen längst hier eingetroffen sein müssen. Mit Entsetzen dachte er an den Morgen dieses Tages. Auf der ersten Seite der Zeitung hatte er die allererste Seite der Schriftrollen gesehen, die Zeke und sein Partner bedauerlicherweise in Stevensons Wohnung zurückgelassen hatten. Die Zeitung hatte sogar eine Übersetzung abgedruckt, die Miles begierig las, bis zu dem abrupten Ende: ›… nimm sie mit zu König‹ Miles hatte sofort seine Photos nach der Fortsetzung überprüft. Es stellte sich jedoch heraus, daß er auch die zweite Seite nicht besaß. Sie mußte bei der Polizei liegen, wie alle anderen, die Zeke zurückgelassen hatte. Nimm sie mit zu König…
    Jetzt verstand Miles die Frage von Daniel Stevenson: »Wie heißt der König noch?« Dr. Alexander glaubte, dieser König sei im Besitz der siebten Schriftrolle. Sie würde natürlich nach ihm suchen.
    Wie hieß der König?
    Die Archäologin kannte nicht nur den Namen, sie befand sich ihm gegenüber auch noch in anderer Hinsicht im Vorteil. Während Miles untätig auf ein Fax wartete, konnte sie den Originaltext nach Hinweisen auf das Versteck der siebten Schriftrolle durchsuchen. Miles war sehr unzufrieden mit der augenblicklichen Lage.
    Er würde für eine grundlegende Änderung sorgen. »Mr. Havers!« rief Teddy plötzlich. »Wir haben wieder etwas!« Miles ging sofort zu ihm zurück und blickte auf den Bildschirm. Verblüfft sagte er: »Sie hat ihre Kreditkarte noch einmal benutzt? Ich kann nicht glauben, daß sie so dumm ist.« Teddy tippte wie rasend auf der Tastatur und murmelte: »Vielleicht ist sie nicht so dumm. Diesmal hat Dr. Alexander mit ihrer Karte eine Zugangsberechtigung gekauft.«
    »Welche hat sie?«
    »Einen Augenblick. Es wird gleich auf dem Bildschirm angezeigt werden.«.
    »LinkNet…«, sagte Miles. »Orange County. Ich wette, sie ist nicht in Orange County. Also los, verfolgen Sie die Spur.«
    »Bin schon dabei, Mr. Havers.« Teddy schob sich lachend eine Handvoll seiner Lieblingssnacks in den Mund. Zucker und Koffein verschafften ihm einen Adrenalinstoß, der ihn in die richtige Hacker-Laune versetzte.
    Es war soweit! Die Archäologin hatte sich ins Internet eingewählt. Das Spiel lief auf vollen Touren.

    Goshen, Kalifornien

    »Tut mir leid, es gibt keinen ›Tymbos‹«, sagte Garibaldi. »Es gibt weder einen König noch sonst jemanden mit diesem Namen. Sind Sie sicher, daß die Schreibweise richtig ist?« Catherine kam aus dem Bad und bürstete sich die kurz geschnittenen und gebleichten Haare. Garibaldi bekam große Augen. »Sie sehen so anders aus.«
    »Genau das wollte ich.« Sie blickte auf den Monitor, dann drehte sie sich um und holte die Pappschachtel mit der ersten Schriftrolle. Oben auf der zweiten Seite stand: ›TYMBOS.‹ »Stimmt«, murmelte Garibaldi, als sie ihm das Wort zeigte. »Daran gibt es keinen Zweifel. Könnte es ein Anagramm sein? Die frühen Christen hatten eine ausgeprägte Vorliebe für solche Spielereien. Wissen Sie, wie zum Beispiel ›Ichthus‹.«
    »Möglich«, stimmte ihm Catherine zu. Das Anagramm ›Ichthus‹ entstand

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