Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Prophetin

Die Prophetin

Titel: Die Prophetin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wood
Vom Netzwerk:
wenn Sie sie in die Hand nehmen.«
    Catherine blickte stumm auf die langen, glänzenden Stöcke. »Ich habe keine Angst vor dem Bambus«, sagte sie und sah ihm direkt in die Augen.
    Als er nichts erwiderte, stand sie auf und murmelte: »Tut mir leid, ich möchte wirklich nicht mehr darüber reden. Ich muß ins Bad und die Haare ausspülen.«
    Er stellte die Stöcke an die Wand. »Ich werde die Suche beginnen. Womit soll ich anfangen?«
    Sie überlegte. Diakon, der Weg, der Gerechte… Was war das Wichtigste, das sie über die Papyri wissen mußte? Ihr Alter, dachte sie. »Wir müssen herausfinden, wann sie geschrieben wurden. Sabina sagt, die Nachricht von der Niederlage der römischen Legionen in Germanien löste großen Schrecken aus…« Ihr Blick fiel auf die Schlagzeile der Abendzeitung.

    PROPHEZEIT DAS JESUS-FRAGMENT DEN WELTUNTERGANG?<

    Und Catherine dachte: Das siebte Buch. Das müssen wir als erstes finden…
    »Tymbos«, sagte sie. »Suchen Sie nach ›König Tymbos‹.« Garibaldi tippte ›König Tymbos‹ und klickte auf:

    SUCHE BEGINNT.

    Santa Fe, New Mexico

    Das Telefon klingelte achtmal, bevor sich eine Männerstimme mit ›Städtisches Leichenschauhaus‹ meldete.
    Erika Havers murmelte: »Entschuldigung, ich muß mich verwählt haben«, und legte auf. Sie blickte kopfschüttelnd auf das Telefon, dann drehte sie sich um und verließ den Raum. Sie überquerte den Innenhof und eilte durch die verglasten Bögen, wo riesige Kakteen in großen Töpfen im kalten Mondlicht standen.
    Sie fand Miles im Tropenhaus bei seinen Orchideen. »Schon wieder«, sagte sie anklagend. »Den ganzen Tag über habe ich auf meiner Nummer keinen einzigen Anruf bekommen. Schließlich habe ich die Sache überprüft und mit einer deiner Nummern meine Nummer angewählt. Wie es aussieht, haben uns diese Hacker wieder einmal aufs Korn genommen.« Miles legte die Gartenschere auf den Stein. »Tut mir leid, mein Schatz. Wer hat sich diesmal gemeldet?«
    »Das Städtische Leichenschauhaus! Ich finde das wirklich nicht komisch. Miles, kannst du nicht dafür sorgen, daß so etwas in Zukunft unterbleibt?«
    »Leider scheint das der Preis zu sein, den ich zu zahlen habe.«
    »Aber sollte man nicht denken, daß diese infantilen Leute inzwischen genug davon haben, uns so zu ärgern?« Miles wußte, es gab keine Möglichkeit, dem Spiel ein Ende zu setzen. Jeder neue Hacker versuchte früher oder später, die Computersysteme von Miles Havers zu knacken. Damit konnte er sich einen Namen machen. Meist war alles völlig harmlos, und die Gespräche wurden wie auch diesmal nur zu einer anderen Nummer umgeleitet.
    Erika hatte dafür kein Verständnis und klagte: »Inzwischen werden meine Anrufe jede Woche mindestens einmal einfach weitergeleitet…«
    »Also gut, Liebling«, erwiderte er lächelnd. »Ich werde mich darum kümmern.«
    »Ach, übrigens, Miles, Senator Fowler und seine Frau haben abgesagt. Sie kommen nicht zur Silvesterpar-ty, denn sie wollen die Jahrtausendwende mit ihren Kindern auf Fidschi feiern und über die Datumsgrenze nach Tonga fliegen, um sie vierundzwanzig Stunden später noch einmal zu erleben.«
    »Mach dir nichts daraus, Liebling. Wir haben trotzdem mehr als tausend Gäste.«
    »Gewiß, nur darf mein Telefon nicht immer wieder gestört sein.«
    Miles nickte, begleitete sie ins Haus bis zum Fahrstuhl und fuhr auf der Stelle hinunter in den Kommunika-tionsbunker, wo Teddy Yamaguchi vor der Bildschirmwand saß. »Wissen wir etwas über den Leihwagen?«
    fragte Miles. »So etwas habe ich noch nicht erlebt…«, erwiderte Teddy kopfschüttelnd. »Es ist nichts einfacher, als in das System dieser Leihwagenkette zu kommen. Sie haben ein richtiges Mickey-Maus-Sicherheitsprogramm. Es fehlt sogar ein Schutzschild. Ich habe nur einen Paßwortsucher eingesetzt und im Handumdrehen alles überspielt, was ich brauche. Sie ahnen nicht einmal, daß ich am Werk war.«
    Miles blickte mit zusammengekniffenen Augen auf die Liste der Namen und Zulassungsnummern auf dem Bildschirm. »Und?«
    »Zuerst habe ich die Zulassungsnummer für den Wagen nicht gefunden. Also habe ich nach der Marke und dem Modell suchen lassen.«
    »Ist der Wagen da?«
    »Er ist da, aber die Kreditkarten-Nummer des Kunden ist gelöscht worden.«
    Miles hob die Augenbrauen. »Kann man sie zurückholen?« Teddy schüttelte den Kopf. »Wer die Nummer gelöscht hat, wußte genau, was er damit bezwecken wollte. Er hat sie nicht nur gelöscht, sondern die Daten

Weitere Kostenlose Bücher