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Die Prophezeiung des Adlers

Die Prophezeiung des Adlers

Titel: Die Prophezeiung des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Senken des Decks und dem geschäftigen Treiben der Besatzung mit, die die Sparta für den langen Segeltag klarmachte.
    Der Rudergänger blickte auf ihn hinunter und lächelte kopfschüttelnd. Dann konzentrierte er sich wieder darauf, den Kurs auf das ferne Illyricum zu halten.

KAPITEL 27
    S ie waren ganz schön fleißig.« Albinus nickte zur Küste hinüber. Cato folgte seinem Blick und sah, dass die Verteidigungsanlagen des Landekopfs in den wenigen Tagen ihrer Abwesenheit beträchtlich ausgeweitet und verbessert worden waren. Ein Stück hinter dem Strand erhob sich ein großes befestigtes Lager mit hohen Wällen, die von einem dreifachen Verteidigungsgraben umschlossen waren. Zwei Palisaden führten zum Meer hin unter, um die Flotte zu schützen, die zum größten Teil am Strand ruhte. Nur eine Handvoll Fahrzeuge lag noch vor Anker. Auf der nächstgelegenen Landspitze war ein Beobachtungsposten errichtet worden, und Cato sah, dass auf dem Wachturm eine Signalfahne flatterte, die ein ferner Farbblitz vom befestigten Lager her beantwortete. Sofort entstand auf den Schiffen, die in der Bucht vor Anker lagen, heftige Bewegung. Cato blinzelte, um Einzelheiten zu erkennen, und sah winzige Gestalten, die sich auf den Vorder- und Achterdecks formierten. Die Sonne spiegelte sich in den glänzenden Waffen und Rüstungen. Gleich darauf wurden die Riemen ausgefahren, und die Triremen glitten vom Ufer weg auf die Sparta und die Kolonne kleinerer Biremen zu, die in dichter Formation hinter ihr folgten.
    Albinus wandte sich zu Cato um und lächelte. »Anscheinend gehen sie mit uns kein Risiko ein.«
    Cato nickte. »Das ist auch gut so. Die Flotte hat mehr als genug Überraschungen erlebt. Mir scheint, der Präfekt hat nun doch endlich etwas dazugelernt.«
    Albinus warf dem Centurio einen Blick zu. »Dann hast du also schon vorher unter ihm gedient?«
    »Erst in Germanien und dann in Britannien. Er war die ewige Konstante unter den Tribunen.«
    »Ich verstehe. Wie hat er sich geschlagen?«
    Cato hielt inne und dachte über die Frage nach. Er erinnerte sich an die Gelegenheit, als er an Tribun Vitellius’ Seite ein kleines germanisches Dorf gegen eine Horde barbarischer Krieger verteidigt hatte, der es gelungen war, eine Kohorte der Zweiten Legion in einen raffinierten Hinterhalt zu locken. In den verzweifelten Stunden, die folgten, hatte Vitellius seinen Mut bewiesen. Das Problem war nur, dass er sich seit damals als ein korrupter Verräter erwiesen hatte, der keinerlei Mitleid kannte, wenn jemand es wagte, ihm den Aufstieg zur Macht zu versperren. Der Weg des jungen Aristokraten war schon jetzt mit etlichen Leichen gepflastert. Er war für die meisten ein gefährlicher Mensch, denn jeder, ob Mann oder Frau, der eine Bedrohung für ihn darstellte, musste mit dem Tod rechnen.
    Zu Albinus’ eigenem Besten wagte Cato es nicht, die ganze Wahrheit zu enthüllen. Er hüstelte und blickte bei seiner Antwort zur Küste. »Er hat sich durchaus wacker geschlagen. Mut genug hat er. Komm ihm einfach nicht in die Quere.«
    Cato spürte, dass Albinus ihn ansah und auf mehr wartete, aber der Centurio schwieg weiter, und schließlich wandte Albinus sich ab und murmelte leise: »Einverstanden, Centurio. Ich verstehe. Mach dir meinetwegen keine Sorgen. Ich werde Abstand halten.«
    »Das würde ich dir wirklich raten.«
    Vom Masttopp scholl ein Ruf herunter: »Das Lager gibt ein Signal, Herr!«
    DiebeidenOffiziereblicktenzuderkleinenBefestigungsanlageaufderLandspitzeunderblickteneinengrünenStander,derimWindflatterndamSignalmasthochstieg.
    »Wir sollen Flagge zeigen«, erklärte Albinus. Dann legte er die Hand trichterförmig an den Mund und rief einen Befehl nach vorn zum Großmast. »Gebt das Erkennungssignal und setzt unseren Stander.«
    Zwei Matrosen holten ein Bündel roten Stoff aus einem Schapp, eilten zu den Webeleinen und befestigten die Knebel des Standerendes an einer Schot. Dann wurde der Stander rasch zum Masttopp hochgezogen, wo er mit einem dumpfen Knattern im nachmittäglichen Wind wehte. Nach einer kurzen Pause wurde der Stander, der über der kleinen Befestigungsanlage flatterte, wieder heruntergeholt und verschwand. Die Schiffe in der Bucht verlangsamten ihr Tempo, wendeten und kehrten zu ihren Ankerplätzen zurück. Doch gleich darauf stieg über der Befestigungsanlage ein weiterer Stander hoch. Albinus spannte sich an und drehte sich um, um den Horizont zu mustern.
    »Was ist?«, fragte Cato beunruhigt.
    »Auf der Landspitze

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