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Die Prophezeiung des Adlers

Die Prophezeiung des Adlers

Titel: Die Prophezeiung des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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für Schriftrollen?«
    »Diejenigen, die du nach Rom bringen wolltest.«
    »Zum Zeitpunkt meiner Gefangennahme hatte ich eine ganze Menge Schriftrollen für Rom dabei.«
    »Mag sein.« Cato zuckte mit den Schultern. »Aber an die Schriftrollen, von denen ich rede, erinnerst du dich bestimmt. Die Sybillinischen Schriftrollen.«
    Secundus starrte ihn an. »Du weißt über sie Bescheid? Wer ist sonst noch informiert?«
    »Macro, Vitellius und jetzt natürlich Vespasian. Das ist offiziell die Liste der Eingeweihten.« Cato log ganz unbefangen. »Wir haben den Auftrag erhalten, die Schriftrollen um jeden Preis zurückzubringen. Und dich natürlich auch.«
    Secundus konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. »Aber Narcissus hat natürlich gesagt, dass die Schriftrollen Vorrang haben. Meine Rettung ist nur ein zusätzliches Ziel. Habe ich recht?«
    »Du kennst Narcissus.«
    »Gut genug … Anscheinend hast du aber die Prioritäten verwechselt, Centurio Cato. Du hast mich befreit, aber die Schriftrollen sind noch immer bei Telemachos. Nach meinen Informationen verlangt er ein Lösegeld dafür.«
    »Wenn es nur so einfach wäre. Es geht weniger um ein Lösegeld als um eine Versteigerung.«
    Secundus schlürfte vorsichtig die Suppe vom Löffel und lächelte zufrieden, bevor er seine Gedanken wieder der politischen Lage zuwandte. »Ich könnte mir vorstellen, falls es noch jemanden gibt, der Interesse an den Schriftrollen hat, dann stehen die Liberatoren ganz oben auf der Liste.«
    »Das habe ich mir auch schon gedacht«, pflichtete Cato ihm bei. »Aber sehen wir den Tatsachen ins Auge; jeder mit genug Geld und den richtigen Beziehungen ausgestattete Mann hätte mehr als ein vorübergehendes Interesse an den Schriftrollen. Schließlich erlebt man es nicht alle Tage, dass einem die gesamte Zukunft des Imperiums offengelegt wird.«
    »Deswegen muss ja auch Narcissus die Schriftrollen bekommen.«
    »Er ist in dieser Lage wohl kaum eine neutrale Macht.«
    »Nein. Aber er ist zuverlässig, und da er nur dem Kaiser dient, besteht wenig Gefahr, dass er das Wissen zu seinen eigenen Zwecken ausnutzt. In jeder anderen Hinsicht würde ich ihm nicht für zwei Asse trauen. Er ist ein Schweinehund, kein Zweifel, aber wenigstens ist er unser Schweinehund.« Secundus hielt inne und schlürfte noch einen Löffel Eintopf. »Aber wir reden über ungelegte Eier. Telemachos ist ja immer noch im Besitz der Schriftrollen.«
    »Weißt du, wo er sie aufbewahrt?«
    Secundus nickte. »Ich glaube schon. Unmittelbar nach meiner Gefangennahme war ich in einer Zelle der Festung eingesperrt. Ich wurde einige Tage lang gefoltert, da sie versuchten, mir noch die winzigste Information zu entreißen, die ich ihnen über diese verdammten Rollen hätte geben können. Erst haben sie mich geschlagen, und dann haben sie mich in Telemachos’ Zimmer geschleppt, wo er mich verhört hat. Er und sein Sohn. Der junge Ajax hat unverkennbar Spaß an Grausamkeiten.«
    Cato lächelte. »Vielleicht freust du dich zu hören, dass wir es ihm heimgezahlt haben. Wir haben ihn kürzlich gefangen genommen und zwei Piratenschiffe erobert.«
    »Gutfüreuch,Centurio.DerkleineDreckskerlhatesnachdem,wasermirangetanhat,verdient … Jedenfalls,dahabeichsiegesehen,dieSchriftrollen.AufseinemSchreibtisch.Telemachoshatsieeinpaarmalhervorgeholt,alssiemichgefolterthaben.DieSchriftrollenwerdenineinerSchatulleaufbewahrt.«Secundushieltinne,umsichdasBildvorAugenzurufen.»SieistschwarzundmitKameenausGoldundOnyxverziert.DasletzteVerhörliegtübereinenMonatzurück.BeidieserGelegenheithabeichdieSchriftrollenzumletztenMalgesehen.Ichnehmean,TelemachosbewahrtsienochimmerinseinenRäumlichkeitenauf.Esgibtnochetwas,wasduwissensolltest.Ichglaube,dassTelemachoseinenSpioninderFlottehat.Erhatmireinmalgesagt,ichsollejedeHoffnungaufRettungfahrenlassen.Erhatdamitgeprahlt,jedeEinzelheitüberdieFlotteRavennaszuwissen.Mehralsgenug,umihreNiederlagezusichern.«
    »Sie haben uns ordentlich eins verpasst«, bestätigte Cato. »Wir haben mehrere Schiffe und Hunderte von Männern verloren. Mit dem Spion hast du recht. Die Piraten wussten genau, wo sie die Flotte abfangen mussten und wie verletzlich unsere leichteren Schiffe sein würden, solange sie mit Vorräten und Ausrüstung beladen waren. Sollten wir je herausfinden, wer dieser Spion ist, wird wohl keine Macht der Erde die Männer davon abhalten, ihn in Stück zu

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