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Die Prophezeiung des Adlers

Die Prophezeiung des Adlers

Titel: Die Prophezeiung des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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der Marine geworfen werden. Das hier war also ihre letzte Chance. Unter solchen Umständen brachen Männer entweder schnell zusammen oder fanden eine letzte Kraftreserve und Entschlossenheit tief in ihrem Inneren. So wie Cato damals. Er wandte sich wieder Macro zu.
    »Wie hoch?«
    »Du nimmst die Wette an?«
    Cato nickte.
    »Und wieder bist du der Dumme«, meinte Macro lächelnd. Sie hatten schon öfter gewettet, und Macro hatte meistens gewonnen, da seine Erfahrung über Catos Bemühen triumphierte, das Risiko rational zu kalkulieren. Es war typisch für Cato, dass er auf der Wette beharrte, und Macro war gerührt vom Vertrauen seines Freundes in sein eigenes Urteil. Allerdings nicht so gerührt, dass er die Chance auf leicht verdientes Geld ausgeschlagen hätte.
    »Na gut. Dann also der erste Monatssold.«
    Cato starrte ihn an.
    Macro zog eine Augenbraue hoch. »Zu gewagt für dich?«
    »Nein. Nein. Überhaupt nicht. Dann also ein Monatssold.«
    »Abgemacht!« Macro ergriff die Hand seines Freundes und schüttelte sie kräftig, bevor Cato es sich anders überlegen konnte.
    Ein Ruf des Centurios, der das Kommando über die Kolonne hatte, ließ die Marinesoldaten Aufstellung nehmen. Sie standen schweigend und zitternd da, während die Optios die Reihen abschritten und mit ihren langen Holzstöcken gerade ausrichteten. Dabei bekam der ein oder andere Unglückselige, der sich nicht schnell genug bewegte, gerne mal einen Hieb ab. Macro und Cato marschierten zur Spitze der Kolonne. Sie hatten sich dem Centurio bereits vorgestellt, einem mageren Mann namens Minucius. Er war durchaus freundlich und erzählte ihnen, er habe sich nach einem Abstecher zu den Hilfseinheiten vor vielen Jahren mit einer Beförderung zu den Marineinfanteristen zurückversetzen lassen. Minucius war dem harten Drill seiner ehemaligen Truppengattung offensichtlich treu geblieben und zeigte kein Mitleid mit seinen neuen Schützlingen. Nachdem sie sich einander vorgestellt und Macro und Cato ihm ihre Befehle gezeigt hatten, bot Minucius ihnen einen Platz im vorderen Wagen an. Ein Fahrzeug fuhr vor den Rekruten her und weitere drei hinter ihnen. Sie beförderten die Lebensmittel und die Zelte für den Marsch, eine kleine Geldtruhe für die Ausgaben und ein Päckchen mit Briefen.
    Cato blickte sich um. »Wo ist Vitellius?«
    Centurio Minucius sah Cato fragend an. »Bereits weg. Er ist vor einer Stunde mit seiner Begleitmannschaft aufgebrochen. Anscheinend hat der Präfekt es fürchterlich eilig, sein neues Kommando zu übernehmen. Da wird uns leider das Vergnügen seiner aristokratischen Gesellschaft für den Rest der Reise verwehrt bleiben. Wie schade.« Er grinste.
    »Du ahnst noch nicht mal die Hälfte«, meinte Macro ruhig.
    Minucius blickte ihn fragend an. »Etwas, das ich wissen sollte?«
    »Nein«, mischte Cato sich ein. »Es ist nichts.«
    »Nichts?«
    »Wir haben schon mit Vitellius zusammen gedient. Damals in Britannien.«
    »Und?«
    Cato runzelte die Stirn. »Und was?«
    »Wie ist er?« Minucius beobachtete die beiden Centurionen, die einen argwöhnischen Blick wechselten. »Jetzt kommt schon, Leute. Wir sind doch unter Erwachsenen. Wir werden monatelang, vielleicht jahrelang zusammen dienen. Wenn ihr Informationen über den Präfekten habt, solltet ihr sie mit mir teilen. Wer wird euch schließlich später in Ravenna in alles einweisen?«
    Cato hüstelte. »Sagen wir einfach, dass wir in einigen Punkten eine etwas andere Auffassung als Vitellius hatten.«
    »Ihr wart nicht einer Meinung, hm?« Minucius blickte die beiden Centurionen scharfsinnig an. »Dann ist er also ein ganz harter Hund?«
    Cato spitzte die Lippen und zuckte mit den Schultern.
    »Das könnte man so sagen«, meinte Macro leise. »Aber du hast das nicht von uns gehört, ja?«
    »Schon kapiert.« Minucius zwinkerte gutmütig. »Vorgewarnt ist vorgewarnt. Ich werde in der Nähe des neuen Präfekten auf der Hut sein.«
    »Ja«, fügte Macro hinzu, als Minucius wegging, um sich zu vergewissern, dass die Kolonne abmarschbereit war, »das werden wir auch.«
    Von Ocriculum aus führte die Via Flaminia nach Norden. Die Landschaft wurde hügeliger, und die Kolonne marschierte zwischen großen Weinbergen hindurch, die sich zu beiden Seiten der Straße die Hänge hinunterzogen. Überall bot sich dem Auge das düstere Bild von kahlen Bäumen und Wintergestrüpp, und häufig peitschte eiskalter Regen auf die unglücklichen Rekruten herunter. Doch in den ersten Tagen blieb zu Macros

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