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Die Prophezeiung des Adlers

Die Prophezeiung des Adlers

Titel: Die Prophezeiung des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Operation mit einem Schlag zu beenden.«
    »Wir können uns nicht sicher sein, dass er überhaupt an Bord dieser Trireme war, Herr. Schließlich hat er sie nur als Köder verwendet, um unsere besten Schiffe vom Rest der Flotte fortzulocken.«
    »Das ist einfach nur Spekulation, Centurio. Ist dir schon der Gedanke gekommen, dass der Angriff auf die Biremen eine List gewesen sein mag, um die Schiffe, die mein Flaggschiff verteidigten, wegzulocken? Du hättest mein Leben in Gefahr bringen können.«
    Cato zuckte mit den Schultern. »Der Krieg ist für uns alle riskant, Herr. Jedenfalls hätten die Horus und die Schiffe, die bei dir geblieben sind, mit jedem Angriff fertigwerden können. Nach meiner Einschätzung bestand die größte Gefahr für unsere Biremen.«
    Vitellius starrte ihn wütend an. »Nach deiner Einschätzung? Das hier ist kein Debattierklub, Centurio Cato. Wir sind hier in der kaiserlichen Marine. Man gehorcht den Befehlen seiner Vorgesetzten – und gibt sich nicht seine eigenen Befehle.«
    »Mit der Bitte um Vergebung, Herr, ich habe die Initiative ergriffen. Und du hast keinen Gegenbefehl erteilt. Wenn diese Triremen nicht den anderen Schiffen zu Hilfe gekommen wären, wären unsere Verluste mit Sicherheit noch viel größer gewesen«, Cato hielt inne, um seinen letzten Worten gehörig Nachdruck zu verleihen, »als sie es ohnehin schon sind.«
    Vitellius presste die Lippen zu einem Strich zusammen. Als er sich im Zelt umblickte, stellte er fest, dass Macro und die meisten anderen Offiziere zustimmend nickten.
    Die Auseinandersetzung wurde durch den Melderuf eines Wachtpostens vor dem Zelt unterbrochen. Gleich darauf raschelte die Zeltklappe, und ein Sekretär schlüpfte herein. Unter dem Arm trug er einen Packen Wachstafeln. Er richtete sich auf, trat vor den Präfekten und salutierte.
    »Die Gefallenenliste, Herr.« Der Sekretär reichte Vitellius die oberste Wachstafel, und der Präfekt winkte Cato weg. Während Vitellius die Notizen auf der Wachstafel überflog, saßen Cato und die anderen Offiziere schweigend da. Sie waren erschöpft. Selbst nachdem die verbliebenen Schiffe am späten Nachmittag die Bucht erreicht hatten, hatte es keine Zeit für eine Ruhepause gegeben. Der Bogen des Strands verlief in beide Richtungen etwa eine Meile weit, bevor er einem Gewirr von Felsen wich, die sich zu Landzungen auftürmten. Hinter dem Strand war das Land eine halbe Meile breit mit Gestrüpp und verkrüppelten Bäumen bewachsen und erhob sich dann steil zu einer bewaldeten Bergkette, die sich, so weit das Auge reichte, an der Küste entlangzog. In der Nähe lag eine vor langer Zeit aufgegebene Siedlung, inzwischen kaum mehr als ein Haufen Steine.
    Während die Triremen ein Stück vor der Küste vor Anker gingen, hatten die kleineren Schiffe auf dem Strand aufgesetzt und sofort begonnen, die Ladung zu löschen. Der Großteil der Marineinfanteristen hatte unter Centurio Macro die anstrengende Aufgabe erhalten, beim Landekopf ein befestigtes Lager zu errichten. Im Gegensatz zu den Männern, die in den Legionen dienten, waren die Marineinfanteristen in der Anlage von Befestigungen nur unzureichend ausgebildet, und Macro trieb sie zunehmend aufgebracht und übellaunig an. Sie schufteten bis weit nach Sonnenuntergang und stellten schließlich im flackernden Schein von Fackellicht einen improvisierten Verteidigungsgraben und Schutzwall fertig. Um die schwitzenden Marineinfanteristen war zum Schutz eine Wachtpostenkette aufgestellt, die in der Dunkelheit nervös nach Anzeichen Ausschau hielt, dass die Piraten ihre Attacke an Land fortsetzen würden.
    Sobald die Triremen an Bug und Heck verankert waren und sich in einer Reihe vor dem Strand entlangzogen, hatte Vitellius den Befehl erteilt, zusätzliche Artillerie an Deck aufstellen und aufs Meer richten zu lassen. Jedes Piratenschiff, das jetzt versuchen sollte, die römische Flotte anzugreifen, müsste sich dem Feuer von Dutzenden von Katapulten aussetzen. Die Gegner würden schwere Verluste erleiden, bevor sie auch nur in der Nähe der Triremen wären. Daher hielt Telemachos seine Schiffe zurück und beobachtete die römische Flotte bis zum Einbruch der Nacht. Als dann die letzten Strahlen der untergehenden Sonne am Horizont verglühten, wandte sich die Piratenflotte von der Bucht ab und ruderte langsam die Küste entlang davon. Ihr übel zugerichteter Gegner blieb zurück und verschaffte sich einen Überblick, was die Kämpfe dieses Tages ihn gekostet

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