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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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Meister Allando schob Jason die Getränkekarte hin. Doch dieser wusste mit den Bezeichnungen auf der Karte nichts anzufangen. Fragend deutete er auf Meister Diestelbarts Getränk: „Das sieht mir lecker aus. Wie heißt es?“
    „Bergler. Es handelt sich um eine Kaffeesorte aus den Sinti-Bergen. Nur dort wachsen diese Bohnen. Ich kann ihn empfehlen.“
    „Dann nehme ich auch einen Bergler“, stimmte Callum zu.
    Allando winkte die Wirtin herbei. Sie nahm die neuen Bestellungen entgegen. Callum bot allen von seinen Glückspastillen an. Jason bemerkte, dass es hier im Sitzen trotz der Hitze angenehm kühl war. Der leichte Wind wehte das feine Wassergespinst des Brunnens herüber und sorgte so für wohlige Abkühlung. Er fragte sich, ob dieser Effekt bei der Konstruktion beabsichtigt wurde oder ob er sich per Zufall eingestellt hatte.
    Meister Allando wendete sich an den Erdenmenschen: „Die letzten Tage musste ich mich um die Prüfung der Kampflimarten kümmern. Garvaron hat weitere Unterstützung angefordert. Es war für mich nicht einfach, zu bestimmen, wer von den jungen Leuten schon zum Heer aufbrechen muss. Wie läuft es mit deiner Ausbildung?“
    Jason verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Ganz gut. Aber der Lösung der Aufgaben sind wir keinen Schritt näher gekommen.“
    Meister Diestelbart widersprach: „Ich würde das nicht so negativ sehen. Schließlich ist es Teil der Prophezeiung, dass du ein Limart wirst. Ich habe mit Ratsmeisterin Tradan gesprochen. Sie äußert zwar immer noch Zweifel an der Prophezeiung und deren Bedeutung, aber sie meint, ein heilerisches Talent in dir erkannt zu haben.“ Wie auch schon bei ihrer ersten Begegnung spielte er mit einem Stift in der Hand herum. „Man hört, du kannst dich rasch in die Körper von Kranken einfühlen und präzise die Problemstellen erfühlen. Deine Wundverschlüsse sind heiß begehrt. Und einige weibliche Versuchspersonen berichten von wunderbaren Energetisierungen, die du bei ihnen erprobt hast. Allerdings bin ich nicht sicher, wie hoch der Limaranteil dabei war.“ Grinsend zwinkerte er Meister Allando zu.
    Jason bestätigte: „Stimmt schon. Die Energetisierung scheine ich ganz gut hinzubekommen. Ich spüre regelrecht, wie sich das Energieniveau des Kranken hebt, wie das von mir gelenkte Limar an der leidenden Stelle die körperlichen Heilkräfte unterstützt. Und es hilft sehr, dass ich fühlen kann, in welcher Stimmung der Patient sich befindet.“
    Diestelbart nickte zustimmend. „Ratsmeisterin Tradan ist sich sicher: Wenn es mit der Prophezeiung nichts wird, könntest du auf Heiler umschulen.“
    Jason freute sich über das Lob. „Also, die Reinigung eines kranken Energiekörpers ekelt mich schon. Das ist, wie stinkenden Moder abtragen. Ich fühle mich dabei selbst irgendwie schmutzig. Aber mir ist natürlich klar, dass diese Drecksarbeit zur Heilung dazugehört. Und die anschließende Energetisierung mittels Limar ist wesentlich angenehmer. Am liebsten stelle ich mir vor, wie Strahlen aus meinen Handflächen direkt auf den Krankheitsherd treffen. Ich konnte gut nachfühlen, dass gelbes Limar den ganzen Körper harmonisiert und grünes Limar das Umfeld stärkt. Aber damit erzähle ich in dieser Runde wohl nichts Neues?“
    Die Wirtin, eine vollbusige Tandorianerin im fortgeschrittenen Alter, trat an den Tisch. Ihr Dekolleté zierte ein Baumamulett. „So, für die beiden jungen Herren die Bergler. Kann ich sonst noch dienen?“
    „Vielen Dank.“ Meister Diestelbart winkte ab. Jason nippte an seinem Kaffee. Er roch holzig, wie die Rinde von Eichen und würzig zugleich. Vermutlich hatte der Ausschank Zimt mit hineingemischt.
    Meister Diestelbart neigte sich zu Jason und schaute dabei über seine Brille hinweg. „Wie gesagt, ich würde an deiner Stelle keinen Sack über meine Erfolge stülpen, wie wir hier sagen, Jason. Deine Fortschritte sind geradezu rasant im Vergleich zu anderen Schülern auf Tandoran.“ Mit einem kleinen Limarstoß wärmte er seinen Kaffee wieder auf. „Möglicherweise kommen dir deine Kung-Fu-Übungen zugute. Oder das jahrelange Zirkustraining. Aber wie ich schon sagte, da schlummert ein Talent in dir.“
    Diestelbart nahm die Brille von seiner voluminösen Nase. „Allerdings wurden dir bislang nur leichtere Aufgaben übertragen, die wenig Limar erfordern. Es wird sich zeigen, wie du dich bei kniffligeren Problemen und härteren Schwierigkeiten durchsetzen wirst.“
    Für einen Moment schwiegen alle und hingen

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