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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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wurde.
    Stumm starrten sich die sechs Menschen an. Jason leuchtete mit seiner Steinfackel in den Schlund hinein. Dann drehte er sich zurück und fragte die anderen: „Haben wir eine Wahl?“
    „Nein“, bestätigte Rhodon und schritt an den Rand des Abgrundes. „Wer ohne Mut, der bleibt ohne Lohn.“
    Callum kam zu ihm und sagte: „Wir sollten zusammen rutschen. Kommt, reicht euch die Hände.“
    Shalyna trat als nächste an die Kante und wollte gerade Callum ihre Hand geben, als sie mit einem Fuß auf dem glitschigen Gestein abrutschte. Sie versuchte noch einen Augenblick rudernd das Gleichgewicht wiederzuerlangen, fiel dann aber nach hinten und verschwand im Schwarz der Felsrutsche.
    „Folgt mir.“ Jason zögerte keine Sekunde und sprang Shalyna mit der Fackel in der Hand hinterher.
    Die Bahn war wirklich extrem schmierig. Das Tempo der Abfahrt steigerte sich zusehends. Jason lehnte sich auf seinen Rucksack und gewann weiter an Geschwindigkeit. Nach wenigen Sekunden hatte er Shalyna erreicht und rutschte hinter ihr her.
    Gemeinsam rasten sie die sich windende Bahn hinunter. Ab und an sorgten kleinere Felserhebungen auf der Piste für schmerzhafte Stöße im Hinterteil, doch ansonsten hätte Jason die rasante Fahrt auch genießen können. Wenn da nicht die Angst vor dem Aufprall gewesen wäre. Wer wusste schon, ob dort unten wirklich ein See ihren Schwung aufnahm, vielleicht war irgendwo ein Felsblock von der Decke gelöst auf die Strecke gefallen.
    Doch Jason blieb kaum Zeit für diese Gedanken. Seine ganze Konzentration brauchte er dafür, nicht seitlich gegen die Wände zu prallen und trotzdem die Fackel zu halten.
    „Wie beim Schlittenfahren“, schrie er. Aber Shalyna blickte nur starr nach vorne.
    Da fehlte auf einmal der Widerstand unter seinem Hintern und der Raum vor ihnen öffnete sich weit. Jason und Shalyna segelten durch die Luft und landeten mit einem schmerzhaften Aufklatschen in einer breiten Wasserfläche.
    Kaum hatte sich Jason an die Oberfläche zurückgekämpft, schlugen rechts und links von ihm Callum und Ten ein. Die Fackel mit dem Leuchtstein hatte er eisern in der Hand behalten. Alle schwammen eilig zur Seite und machten so Rhodon und Nickala Platz.
    Vom Ufer hörten sie dröhnendes Lachen. Pendetron ließ Flammen aufleuchten und wies ihnen so den Weg zum Rand des Sees. „Ihr Menschlinge fliegt ja nur halb so weit wie ich. Das finde ich unfair. Nur weil ich etwas leichter daherkomme.“
    Völlig durchnässt kletterten die sechs Gefährten aus dem Wasser. Sie waren in einer zwei Mann hohen, natürlichen Kammer, die sich zu allen Seiten in die Finsternis ausdehnte. Dunkelgrün schimmernde, sich zur Mitte hin verdünnende Säulen aus scharfzackigem Gestein standen überall in der Höhle verteilt. Diese trugen die Ringstätte über ihnen.
    Pendetron watschelte weiter. „Mir nach, Menschlinge. Ich zeige euch jetzt die Prüfung.“
    Bei jedem Schritt quietschend folgten die sechs dem Ingadi. Er umrundete einige Säulen und bog in einen Felsgang ein. Dessen Wände waren künstlich bearbeitet. Seiten, Decke und Boden zogen sich glatt gehauen in einem leichten Bogen dahin. Zielstrebig tappte Pendetron voran und führte sie in einen säulenfreien Raum. Der Ingadi bedeutete Jason zu warten und schritt in eine Ecke. Dort hielt er die Fackel in ein Becken. Sofort fing die Flüssigkeit darin Feuer und breitete dieses entlang der gebogenen Wände aus. Heller Schein erleuchtete die kreisrunde Höhle, die Jason von der Form her an eine Käseglocke erinnerte. Völlig frei von Stützen befand sich die Decke in der Mitte des Raumes einen guten Meter über ihren Köpfen. Pendetron passte aufrecht stehend gerade so hinein.
    Jasons Aufmerksamkeit wurde vor allem von der Mitte der Kammer angezogen. Dort fand sich ein Steinsockel aus weißem, mit grauen Rissen durchzogenem Marmor. Hüfthoch über dem Boden erweiterte sich das rechteckige Podest leicht schräg nach oben und mündete in einer runden Steinplatte. Jason ging darauf zu und erkannte, dass auf dem Rand Ingadiszenen eingemeißelt waren. Dahinter wölbte sich eine Glocke aus Stein über dem Podest.
    Zumindest dachte Jason, dass es Stein war. Doch von hinten wedelte auf einmal Pendetron mit seinen Flügeln über das Gebilde und blies den feinen Sand zur Seite fort. Unter dem Staub kam eine Glaskuppel von ungefähr einer Manneslänge Durchmesser zum Vorschein.
    Jason näherte sich neugierig dem nach dem Ingadiflügelwind völlig klaren Glas. Er sah

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